800 Kilometer, 4 Etappen, über 200 Kilometer auf der längsten Einzeletappe, 2.504 Höhenmeter auf der Passstraße zum Großglockner – das sind die Eckdaten der e-miglia 2011 von München nach St. Moritz. Die Anforderungen wurden bei der zweiten Auflage der internationalen Rallye für Elektro-Fahrzeuge nochmals verschärft. Der TÜV SÜD ist bei der Alpenüberquerung vom 1. bis zum 5. August mit zwei Teams im E-Mini am Start. Einen Tag vor dem Start am 2. August um 9 Uhr richtet der TÜV SÜD ein öffentliches Fahrerlager in seiner Münchner Niederlassung ein – inklusive Technik-Check der Fahrzeuge und Präsentation der 32 teilnehmenden Teams. Horst Schneider zu den deutlich gestiegenen Anforderungen: "Bereits die erste e-miglia im vergangenen Jahr hat uns als Dienstleister auf dem Gebiet der E-Mobilität gezeigt, dass die Rallye nicht nur eine Leistungsschau ist, sondern dass wir durch die hohen Anforderungen handfeste Erkenntnisse für die Entwicklung der E-Mobilität gewinnen können. Jetzt wurde die Messlatte noch höher gelegt – wir sind gespannt." Längste Tagesetappe über 200 Kilometer Spannend wird laut TÜV SÜD vor allem die Etappe auf der Großglockner Hochalpenstraße mit einer Passhöhe von 2.504 Metern. Die e-miglia geht 2011 aber nicht nur höher hinaus, auch die Fahrstrecke wurde deutlich verlängert: Von 560 Kilometern im Premierenjahr 2010 auf ca. 800 Kilometer, die die Teams bis ins Ziel in St. Moritz bewältigen müssen. Auch die längste Tagesetappe ist um 50 Kilometer auf über 200 Kilometer angewachsen – und liegt damit deutlich über der Reichweite der meisten teilnehmenden Fahrzeuge, die etwa 150 Kilometer beträgt. Hier werde sich zeigen, wie gut die Rekuperation der Fahrzeuge funktioniert, über die – vereinfacht ausgedrückt – das Aufladen der Batterie in den Bergab-Passagen gemanagt und so die Reichweite erweitert wird. Gerade zum Thema Aktionsradius erhalten die TÜV SÜD-Experten die Möglichkeit, bei der e-miglia wichtige Daten und Einsichten für die Entwicklung neuer Dienstleistungen zu sammeln. Beispiel: der neue Reichweitenstandard TSECC (TÜV SÜD E-Car Cycle), bei dem erstmals der Radius von E-Fahrzeugen unter Berücksichtigung realer Fahrzyklen und Witterungsbedingungen gemessen wird. Die Ergebnisse zeigten, dass der Aktionskreis – etwa bei Minusgraden und Zuschaltung zusätzlicher Verbraucher – um bis zu 50 Prozent sinkt. Damit liefere der TSECC klare Fakten zu den Erfolgskriterien der E-Mobilität wie Leistungsfähigkeit und Reichweite. "Für die Detailentwicklung des sehr praxisnahen Prüfzyklus hat uns die e-miglia wichtige Erkenntnisse geliefert", betont Horst Schneider. E-Mobilität hautnah erleben Bevor die Teams auf die rund 800 Kilometer lange Strecke von München über den Großglockner nach Bozen und durch das Engadin bis St. Moritz starten, lädt die Überwachungsorganisation am Montagnachmittag, 1. August, zum öffentlichen Fahrerlager in die TÜV SÜD-Niederlassung in der Ridlerstraße 57 in München ein. Die Öffentlichkeit kann hier ab 15:30 Uhr E-Mobilität live erleben. Ab 17 Uhr werden Teams und Technik von SWR-Moderator Constantin Beims vorgestellt. Dann besteht die Möglichkeit, bei Piloten, Co-Piloten und den TÜV SÜD-Experten mehr über das Thema E-Mobilität zu erfahren. Reichweiten, Lademöglichkeiten, Stromherkunft, Rekuperationstechnik: "Es ist im wahrsten Sinne des Wortes hochspannend, die unterschiedlichen Herangehensweisen an das Zukunftsthema der Mobilität für alle Interessierten erlebbar zu machen", betont Schneider. Offene Rallye Die e-miglia ist laut Organisatoren die erste internationale "leise" und saubere Straßenrallye für Elektromobile –auf zwei, drei oder vier Rädern. Dabei zähle nicht die Geschwindigkeit, sondern Gleichmäßigkeit und Zuverlässigkeit. Die e-miglia ist eine offene Rallye, bei der jeder teilnehmen darf. Einzige Bedingungen: Gültiger Führerschein und ein elektrisch betriebenes Fahrzeug. Der Veranstalter Offroad Solutions hat nach eigenen Angaben die e-miglia mit klaren Zielen ins Leben gerufen: Der Welt zu zeigen wie konkurrenz- und leistungsfähig, wie dynamisch und auch lebendig elektrische Mobilität ist. Umweltbewusstsein soll nicht nur gepredigt, sondern gelebt werden – mit dem Fahrzeug. Elektro-Autos und Elektro-Motorräder seien nicht länger Zukunftsmusik. (lk)
Überwachungsorganisation: Härtetest für E-Autos startet bei TÜV SÜD
Bei der zweiten Auflage der internationalen Rallye für Elektro-Fahrzeuge e-miglia ist der TÜV SÜD mit zwei Teams im E-Mini am Start. Unter den Fahrern befinden sich die Vorstandsmitglieder Horst Schneider und Dr. Peter Klein. Die e-miglia ist eine offene Rallye für Elektromobile und laut Organisatoren die erste internationale "leise" und saubere Straßenrallye.