Am Mittwoch veröffentlichte das Statistische Bundesamt Wiesbaden die ersten offiziellen Zahlen für das Verkehrsunfallaufkommen des laufenden Jahres. Demzufolge wurden im Januar 2008 von der Polizei insgesamt 175.300 Straßenverkehrsunfälle aufgenommen, 1,2 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahresmonat. Dieser Rückgang sei vor allem auf die Sachschadensunfälle zurückzuführen, die um 1,6 Prozent auf 153.100 gesunken sind. Dagegen wurden 1,1 Prozent mehr Unfälle mit Personenschaden (22.200) gezählt. Bei diesen Unfällen starben insgesamt 353 Verkehrsteilnehmer. Das waren 1,1 Prozent, also exakt vier Menschen mehr als im Januar 2007. Leicht zurückgegangen ist um 0,3 Prozent auf 28.400 dagegen die Zahl der Verletzten. Noch vor vier Wochen konnte in Eiesbaden ein neuer historischer Tiefststand vermeldet werden: Erstmals seit Einführung der statistischen Auswertungen im Jahr 1953 sank die Zahl der Verkehrstoten innerhalb eines Jahres in 2007 auf unter 5.000. Exakt waren es zum 31. Dezember 2007 4.970 Menschen, die deutschlandweit im Straßenverkehr ihr Leben lassen mussten. Das bedeutete schließlich einen Rückgang gegenüber 2006 um 121 Tote. Noch im Herbst letzten Jahres hatte das kaum jemand für möglich gehalten, weil bereits in den ersten Monaten 2007 aufgrund des milden Wetters zunächst ein deutlicher Anstieg verzeichnet werden musste und auch überdurchschnittlich viele zu Tode gekommenen Zweiradfahrer zu beklagen waren. Kritiker und Unfall-Realitäten Schnell machten sich in der zweiten Jahreshälfte 2007 dann Kritiker selbst aus Verbänden breit, die davon sprachen, dass heutige moderne Autos ihre Fahrer "einlullen" und unaufmerksam werden ließen. Auf dem diesjährigen Verkehrsgerichtstag wurden gar Fahrerassistenzsysteme in Frage gestellt. Man konnte zuweilen den Eindruck gewinnen, dass manchen Experten über Nacht der Sachverstand abhanden kam, so drastisch wurden bei manchen Aussagen in Goslar selbst Navigationssysteme schon beinahe in die Ecke von "Teufelswerkzeugen" gestellt. Die Frage, wie sich bei solcher "Diskussion" all die Unfallforscher und Entwickler der Automobilindustrie vorkommen müssen, darf hier ruhig mit in den Raum gestellt werden! Allzu leichtfertig wurde zuletzt augenscheinlich vergessen, dass die Zahl der tödlichen Verkehrsopfer kontinuierlich seit vielen Jahren sinkt und 2007 – trotz immens gestiegener Verkehrsdichte – auf weniger als ein Viertel dessen gesunken war, die noch 1970 zu beklagen war! Jeder, der hier diese unübersehbar positive Entwicklung zu lebensrettenden Fahrzeugkonstruktionen und unfallvermeidenden Fahrerassistenz-Systemen leichtfertig aufs Spiel setzt, sollte sich immer vor Augen führen, dass auch sein und das Leben seiner Familie von hoch modernen Kraftfahrzeugen aktiv beschützt wird. Wollen wir deshalb hoffen, dass die zunächst einmal abgeebte Autokritik nicht neuerlich entflammt und für Verwirrungen sorgt! Aktuelle Zahlen nach Bundesländern Zurück zu den aktuellen Januar-Zahlen: Wesentlich mehr Getötete als im Vergleichsmonat 2007 wurden vor allem in Baden-Württemberg (+ 14 Personen/48 Getötete insgesamt), in Rheinland-Pfalz (+ 5/24) und in Thüringen (+ 5/15) gezählt. Dagegen ist in Brandenburg (– 15/15) und in Nordrhein-Westfalen (– 11/51) die Zahl der im Straßenverkehr tödlich Verletzten gegenüber Januar 2007 deutlich gesunken. Die Situation in den übrigen Bundesländern stellte sich im Januar 2008 wie folgt dar: Bayern (– 3 Verkehrstote / 48 ums Leben gekommene Menschen insgesamt), Berlin (– 2/4), Bremen (+ 2/2), Hamburg (+ 4/4), Hessen (+/– 0/25), Mecklenburg-Vorpommern (+ 1/8), Niedersachsen (+ 4/52), , Saarland (– 1/4), Sachsen (– 5/16), Sachsen-Anhalt (– 6/10), Schleswig-Holstein (+ 1/14). (wkp)
Unfallbilanz: Wieder leichter Anstieg bei Verkehrstoten im Januar

Nach dem Rekordtief, das 2007 bei den im Straßenverkehr tödlich verunglückten Menschen verzeichnet werden konnte, begann 2008 erneut mit viel Trauer: 353 Verkehrstote, vier Personen mehr als im gleichen Monat des Vorjahres, gab es allein im Januar zu beklagen.