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Unfallforschung: Hohes Risiko für Kopfverletzungen bei E-Scooter-Unfällen

21.08.2023 04:58 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Basis für das Simulationsmodell zu E-Scooter-Unfällen: Realablauf eines Bordstein-Anpralls im DEKRA Crash Test Center in Neumünster.
© Foto: DEKRA

Die Bedeutung von E-Scootern als Verkehrsmittel nimmt zu – und damit auch ihr Anteil an der Unfallstatistik. In Deutschland wurden im Jahr 2022 insgesamt 8.260 Unfälle mit Personenschaden durch die Polizei aufgenommen, an denen E-Scooter beteiligt waren. Dabei kamen elf Menschen ums Leben, mehr als 1.200 wurden schwer verletzt.

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Besonders gefährdet ist bei E-Scooter-Unfällen der Kopf. Das ist das erste Ergebnis eines Forschungsprojekts mit der DEKRA Unfallforschung und zwei Hochschulen.

In dem gemeinsamen Projekt mit Forscherinnen und Forschern der Université Gustave Eiffel in Marseille (Frankreich) und der École de Technologie Supérieure in Montréal (Kanada) wurde ein Simulationsmodell entwickelt. "Im Zentrum des Projekts stand die Validierung dieses Modells auf Basis eines DEKRA Crashtests", erklärt Andreas Schäuble, Biomechaniker in der DEKRA Unfallforschung. "Dabei fuhr ein E-Scooter gegen eine Bordsteinkante – ein häufiges Unfallszenario in der Realität. Nicht umsonst machen Alleinunfälle ohne Unfallgegner in der Statistik mehr als ein Drittel aller E-Scooter-Unfälle aus."

Mit der Simulation wurden mehr als 160 einzelne Unfallszenarien untersucht, die sich unter anderem in der Ausgangsgeschwindigkeit, im Anprallwinkel an die Bordsteinkante und in der Größe der Person auf dem E-Scooter unterschieden. Ziel war es, mehr über die Aufprallkinematik zu erfahren – also darüber, was bei und nach einem Aufprall mit dem menschlichen Körper passiert. "Davon ausgehend lässt sich dann die Verletzungswahrscheinlichkeit beziffern", erklärt der DEKRA Experte.

Erstes Ergebnis der Forschung: Bei Stürzen wie in den untersuchten Szenarien ist der Kopf besonders gefährdet – in nahezu allen Fällen kam es zum Aufprall des Kopfs auf dem Boden mit der Gefahr von Gehirnerschütterungen. 90 Prozent der Fälle zeigten das Risiko schwerer bis schwerster Kopfverletzungen. Dabei lagen die Anprallgeschwindigkeiten im Bereich der Prüfvorgaben von Fahrradhelmen. "Das spricht zunächst einmal dafür, dass ein gängiger Fahrradhelm in den allermeisten untersuchten Szenarien einen wirksamen Schutz für den Kopf bieten und die Verletzungen entweder verhindern oder abmildern könnte", so Andreas Schäuble.

An dieser Stelle setzen die weiteren Forschungen jetzt an. Die drei beteiligten Institutionen haben eine Reihe weiterer Crashtests durchgeführt, um den Schutzeffekt von Fahrradhelmen zu untersuchen. Die Auswertungen dauern aktuell an und sollen noch in diesem Jahr veröffentlicht werden. (fi/wkp)

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KOMMENTARE


C.F.

31.10.2023 - 10:00 Uhr

dafür brauche ich keine Forschung, dass so ein Scooter nicht sicherer ist wie ein Fahrrad, liegt ja wohl auf der Hand. Gehört zu den Umweltsündern und hat mal wieder nur dafür genutzt einige Taschen zu füllen von Politiker Bekannten. Weg damit! Die Menschen sollen sich bewegen und nicht immer bequemer und fetter werden.


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