Eine neue Technik wird Deutschlands Straßen nach dem Willen der EU in Zukunft sicherer machen: Rote Bremslichter, die in einer Notsituation sechs Mal in der Sekunde aufleuchten. Einer Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zufolge sind diese ideal geeignet, den nachfolgenden Fahrer auf das Auto vor sich aufmerksam zu machen, selbst wenn er etwas anderes im Blick hat oder abgelenkt ist. Jörg Ahlgrimm, Chefunfallanalytiker der Dekra, sieht darin einen enormen Sicherheitsgewinn: "Wenn ich eine Notbremssituation früher signalisiere, schütze ich die eigenen Insassen und die der nachfolgenden Fahrzeuge." Das Sicherheitspotenzial des neuen Bremssignals sei beträchtlich: 2003 waren 20 Prozent der Crashs auf deutschen Straßen Auffahrunfälle. "Verkürzt sich die Bremsreaktion der Autofahrer um 0,2 Sekunden, reduziert sich der Anhalteweg bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h um 4,40 Meter, bei 100 km/h sogar um 5,50 Meter. So lassen sich Zahl und Schwere der Verletzungen wirksam reduzieren", erklärt Ahlgrimm. Als erster Hersteller wird DaimlerChrysler die Technik in der neuen S-Klasse einführen. BMW hatte bereits Ende 2003 bei den Modellen der 3er, 5er und 6er Reihe, sowie dem X3 ein zweistufiges Bremslicht verbaut, das bei einer Notbremsung bzw. Eingreifen des ABS zusätzliche Leuchtfäden aktiviert. (kt)