Bei Europas größtem Autobauer Volkswagen soll der Golf V ab Januar 2006 in Wolfsburg nach einem neuen Schichtmodell gebaut werden. Eine entsprechende Übereinkunft von Unternehmensspitze und Betriebsrat wird derzeit vorbereitet. "Wir sind zuversichtlich, dass wir in Kürze eine Vereinbarung unterschreiben können", sagte eine Konzernsprecherin am Dienstag. Am Vorabend hatte der Betriebsrat von einer grundsätzlichen Einigung mit dem Vorstand berichtet. Details müssten jedoch noch geklärt werden. Am 3. November will der Betriebsrat abschließend darüber abstimmen. Wie bisher bekannt wurde, soll nach den neuen Absprachen im Drei-Schicht-Betrieb von Montag bis Donnerstag mit je 7,2 Stunden gearbeitet werden. Durch eine andere Arbeitsorganisation, den Wegfall bezahlter Pausen in der Früh- und Spätschicht sowie erhöhte Produktivität sollen Einsparungen von rund 50 Mio. Euro im Jahr erreicht werden, hieß es in Unternehmenskreisen. Betroffen sind die rund 18.000 Beschäftigten in der Golf V-Fertigung. Ausschlaggebend für den Betriebsrat war nach dessen eigener Angabe die Zusage des Unternehmens, im kommenden Jahr rund 100.000 zusätzliche Golf V in Wolfsburg zu bauen. Damit seien rund 5.300 Arbeitsplätze gesichert worden. VW hatte damit gedroht, Produktion aus Wolfsburg abzuziehen, wenn sie nicht zu wettbewerbsfähigen Kosten zu erstellen wäre. Betriebsratschef Bernd Osterloh begründete die Vereinbarung auch mit den verschärften Wettbewerbsbedingungen und den immensen Rabattschlachten in der Automobilindustrie. "Um nachhaltig den Standort und die Beschäftigung in Gänze abzusichern, können wir uns den notwendigen Anstrengungen zur Kostenersparnis nicht verschließen, sondern wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass die Fahrzeug- Produktion im Stammwerk durch die Zusage weiterer Fahrzeugmodelle weiterhin möglich ist." (dpa)
VW: Neues Schichtmodell in Wolfsburg doch noch nicht spruchreif
Betriebsrat will erst am 3. November abschließend entscheiden