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DEKRA: Elektronik kann Fußgänger retten

17.09.2013 17:35 Uhr
DEKRA: Elektronik kann Fußgänger retten
Clemens Klinke erläuterte auf der diesjährigen IAA das Engagement von DEKRA zur weiteren Senkung der Verkehrstoten bei Fußgängerunfällen in Europa.
© Foto: Presse + PR Pfauntsch

Bei DEKRA stand der aktive Fußgängerschutz im Mittelpunkt der diesjährigen IAA in Frankfurt. Bis 2020 sollen innerhalb der EU die Zahl der Verkehrstoten gegenüber 2010 halbiert werden. In diesem Bereich sieht die Expertenorganisation ein großes Optimierungspotential und engagiert sich entsprechend stark.

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Der aktive Fußgängerschutz stand bei DEKRA im Mittelpunkt der diesjährigen IAA. So sollen nach Resolutionen der EU die Zahl der Verkehrstoten bis zum Jahr 2020 gegenüber 2010 noch einmal halbiert werden.

Die zweitgrößte Gruppe an getöteten Personen auf deutschen Straßen, nach Pkw-Insassen, sind Fußgänger. Im Jahr 2012 kamen 520 Passanten ums Leben. Das entspricht knapp 15 Prozent aller Verkehrstoten. Wird die gesamte EU betrachtet, so sind es sogar mehr als 20 Prozent aller Todesopfer im Straßenverkehr.

Erhebliches Verbesserungspotential

"Diese Zahlen zeigen das Verbesserungspotenzial in Sachen Verkehrssicherheit gerade mit Blick auf die Fußgänger", äußert sich Clemens Klinke, Mitglied des Vorstands DEKRA SE und zuständig für den gesamten Bereich Automotive. "Für sie ist ein Schutz durch passive Sicherheitsausstattung von Fahrzeugen nur begrenzt möglich, insofern spielen aktive Sicherheitssysteme hier eine besonders große Rolle."

DEKRA hat den Vorsitz des im Jahr 2009 gegründeten Arbeitskreises "vFSS – vorausschauende Frontschutzsysteme", in dem sich erstmals alle deutschen und verschiedene ausländische Autohersteller, die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) sowie die Versicherungswirtschaft zusammengefunden haben. "Viele Autohersteller arbeiten in ihren Entwicklungsabteilungen mit Hochdruck an Systemen, die querende Fußgänger erkennen, einen unachtsamen Fahrer davor warnen und notfalls das Fahrzeug abbremsen können", so Clemens Klinke weiter. "Einige solcher Assistenzsysteme stehen kurz vor der Markteinführung und werden hier auf der IAA präsentiert. Ziel muss es sein, dass die Marktdurchdringung derartiger Systeme von der Luxusklasse in die Volumenmodelle so schnell wie möglich voran kommt."

Aktive Unterstützung durch DEKRA

Um diesen Prozess zu beschleunigen, hat der Arbeitskreis "vFSS" ein objektives und international beachtetes Verfahren entwickelt, um diese Systeme zum Fußgängerschutz praxisnah testen zu können. Durch eine Kooperation mit der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA können zudem die Prüfprozeduren schon frühzeitig zwischen den USA und Europa abgeglichen werden. Strategisches Ziel ist es, in Deutschland, Europa, USA und Asien möglichst einheitliche Testverfahren anzuwenden und die gleichen Kriterien bei der Bewertung der getesteten Systeme anzulegen. "Die daraus resultierende Reduktion der Entwicklungskosten unterstützt die Marktdurchdringung der Assistenzsysteme", so DEKRA-Vorstand Klinke abschließend.

Neue Testanlage bei DEKRA

Die erste Testanlage, die gezielt auf diese Anforderungen zugeschnitten worden ist, hat DEKRA im Sommer 2013 am DEKRA Automobil Test Center (DATC) im brandenburgischen Klettwitz eröffnet. (Wir berichteten im AUTOHAUS-SchadenManager)

Die Anlage kann laut DEKRA alle denkbaren Gefahrensituationen und Auftreffwinkel nachbilden. Um die Fahrzeuge und den Dummy beim Test nicht zu beschädigen, wird der Dummy in Sekundenbruchteilen vor der Kollision mit Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h zur Seite gezogen. Ob dabei das jeweilige Assistenzsystem Fußgänger mit Radar-, Laser-, Infrarot- oder Videotechnik ausgestattet ist, spielt für die Testanlage keine Rolle. Selbst die komplexe Lidar-Technik (Light detection and ranging), ein mehrdimensionales Scannen mittels Laser, stellt kein Problem dar. Auch eine Kombination dieser unterschiedlichen Sensoren ist für die Abläufe dieser selbst entwickelten Anlage nicht relevant. DEKRA ist zurzeit die einzige Expertenorganisation, die eine solche Anlage besitzt. 

Ambitionierte Ziele

"Mit dieser neuen Anlage und unserem Einsatz im Arbeitskreis 'vFSS' setzen wir unser jahrzehntelanges Engagement für die Verkehrssicherheit weiter fort, ganz so wie es in der Satzung des DEKRA e.V. aus dem Jahr 1925 festgeschrieben ist", so der Vorsitzende des Vorstands von DEKRA e.V. und DEKRA SE, Stefan Kölbl. "Nicht umsonst sind wir einer der Erstunterzeichner der Europäischen Charta für Straßenverkehrssicherheit. Mit einer Vielzahl von Aktivitäten – unter anderem mit unserer Arbeit für den Schutz von Fußgängern – setzen wir uns aktiv dafür ein, die ambitionierten Ziele zu erreichen." (he)

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