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ADAC Studie: Kreuzungen außerorts bergen hohes Gefahrenpotenzial

19.04.2022 04:58 Uhr | Lesezeit: 4 min
ADAC Studie: Kreuzungen außerorts bergen hohes Gefahrenpotenzial
Warum kracht es an Kreuzungen? ADAC, ÖAMTC und AXA haben die Ursachen im Rahmen einer länderübergreifenden Studie untersucht.
Foto: ADAC; © imago images/KS-Images.de
© Foto: ADAC; © imago images/KS-Images.de

Die Unfallhäufigkeit außerhalb von Ortschaften, wenn Verkehrsteilnehmer beim Abbiegen oder Kreuzen in Crashs geraten, ist dem ADAC schlicht zu hoch. Eine aufwändige Ursachenforschung sollte Abhilfe bringen. Die Ergebnisse wurden in einer aktuellen Studie zusammengefasst.

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Gefährlich wird es vor allem beim Linksabbiegen, so der Haupttenor der neuen ADAC-Studie. Schließlich ereigne sich ein Viertel der Unfälle in Deutschland außerorts auf Bundes-, Landes- oder Kreisstraßen. Mehr als 28 Prozent der Unfälle entstehen laut ADAC beim Abbiegen oder Kreuzen. Allein 2019 wurden dabei 340 Personen tödlich und 7.141 Verkehrsteilnehmende schwer verletzt.

Um Verbesserungspotenziale aufzuzeigen und die Unfallfolgen zu reduzieren, hat sich der ADAC in den Nachbarländern umgeschaut und gemeinsam mit der Unfallforschung des ÖAMTC und der AXA Schweiz die Ursachen solcher Unfälle untersucht.

"Länderspezifische" Kollisionen

Herausgekommen sind Erkenntnisse und Fakten. So zum Beispiel, dass sich die Unfalltypen in den drei Ländern unterscheiden: So finden in Deutschland am häufigsten Kollisionen beim Linksabbiegen mit dem Gegenverkehr statt. In der Schweiz dagegen kollidiert derjenige, der nach links auf die übergeordnete Straße einbiegen möchte, am öftesten mit einem vorfahrtsberechtigten Fahrzeug auf der Fahrerseite. Und in Österreich steht der Kreuzende am häufigsten im Konflikt mit dem Querverkehr beider Fahrtrichtungen. Die gemeinsame ADAC Studie zeigt, dass es demnach keine einheitliche, länderübergreifende Lösung für die Unfallproblematik gibt. Abhilfe müsse durch gezielte Analysen und Maßnahmen geschaffen werden.

Fehlende Fahrzeug-Rundum-Sicht crashförderlich

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Besonders junge und ältere Fahrer haben ein erhöhtes Risiko, Unfälle beim Abbiegen oder Kreuzen zu verursachen. Die ADAC Autotests bestätigen, dass die Sicht nach links stets schlecht ist. Gerade für unsichere Fahrer ist eine ausreichende Rundum-Sicht der Pkw wichtig. Hier seien die Hersteller "in der Pflicht nachzubessern, um Unfälle zu reduzieren".

Noch viel Potenzial durch Kreuzungsassistenten

Auch die Fahrzeugtechnik selbst biete Möglichkeiten, um die Verkehrssicherheit an Kreuzungen zu erhöhen: Kreuzungsassistenten mit einem großen Öffnungswinkel der Sensorik könnten viele Unfälle verhindern. Obwohl erste Serienlösungen bereits im Rahmen des Verbraucherschutzprogramms Euro NCAP genauer unter die Lupe genommen werden, wird es laut ADAC "wohl noch dauern, bis ausreichend Pkw mit dieser Technologie ausgestattet sind". Bis dahin könnten Kreuzungen durch bauliche Maßnahmen sicherer gemacht werden: Ausreichend Sicht auf die Kreuzung und die kreuzenden Verkehrsteilnehmer, Errichten von Kreisverkehren oder Verkehrsinseln und Aufstellen von Ampeln oder Stoppschildern werden als Sofortmaßnahmen empfohlen.

Appell an die Selbstverantwortung

Unfälle lassen sich dadurch zwar oftmals nicht aktiv verhindern. Zusammen mit regelkonformem Fahrverhalten können die Maßnahmen jedoch zu einer erhöhten Sicherheit beitragen. "So sollten alle Verkehrsteilnehmenden darauf achten, ihre Fahrweise den jeweiligen Kreuzungen anzupassen." Zudem empfiehlt der ADAC, beim Fahrzeugkauf auf ausreichende Rundum-Sicht in jeder Sitzposition zu achten, um tote Winkel zu vermeiden. (fi)

Die hohe Prozentzahl an Toten und Schwerverletzten bei Außerorts-Unfällen möchte der ADAC mit seiner Ursachenforschung deutlich nach unten senken.
© Foto: Grafik ADAC; Quelle Destatis
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