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HB ohne Filter: E-Auto-Eintrübungen +++ Kfz-Versicherungsgeschäft +++ Fachkräfte-Recruiting

HB ohne Filter: E-Auto-Eintrübungen +++ Kfz-Versicherungsgeschäft +++ Fachkräfte-Recruiting
Prof. Hannes Brachat
© Foto: Prof. Hannes Brachat / AUTOHAUS

Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der aktuelle Kommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!

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Datum:
03.11.2023
Lesezeit:
8 min

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E-Auto-Eintrübungen +++ Alle Jahre wieder - November-Nebel im Kfz-Versicherungsgeschäft +++ Autoland-Expansion in Hannover +++ Wo und wie Fachkräfte finden? +++ Fachkräfteeinwanderungsgesetz - Recruiting

Steigen Sie ein in die Diskussion! Am Ende des Beitrags finden Sie den Button "Kommentare". Klicken Sie darauf und kommentieren Sie Prof. Brachats Standpunkte.

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Montag - 30. Oktober 2023

E-Auto-Eintrübungen

Klaus Zellmer, Vorstandsvorsitzender von Skoda Auto, hatte als ehemaliger Student und Assistent der Hochschule Geislingen beim 24. IfA Branchengipfel quasi ein Heimspiel. Wohltuend, er sprach Klartext.

Klaus Zellmer IfA 2023
Skoda-Vorstandsvorsitzender Klaus Zellmer bei seinem Vortrag beim 24. IfA Branchengipfel in Nürtingen
© Foto: IfA

Die deutschen Hersteller haben beim E-Auto ein Preisproblem. 2025 wird der VW-Konzern über seine Marken mit einem E-Auto-Einstiegsmodell von 25.000 Euro aufwarten. Das bedeutet, es werden 2024 zahlreiche E-Autointeressenten mit ihrer Anschaffung auf das Jahr 2025 warten. Zellmer betonte seine Händlersozialisierung, die er sich von den Anfängen seiner Geislinger Studienzeit bis heute auf all seinen Vertriebsstationen bewahrt hat. Zellmer: "Wir haben bei Skoda eine super Handelsorganisation. Die Händler sind das Gesicht unserer Marke. Sie können verkaufen und verfügen über einen großen Kundenstamm. Sie sind vertriebspolitisch unser Alleinstellungsmerkmal." Zellmer überrascht mit einer weiteren mutigen Aussage: "Wenn ich Händler wäre, würde ich das Agentursystem fordern und alles, was als Differenzierungschance verbleibt, nutzen, um gutes Geld zu verdienen."

Zellmer traf die weitere Feststellung, dass in Sachen E-Auto langsamer transformiert wird als gedacht. Zellmer: "Wir sind ernüchtert!"  Er proklamierte mit Überzeugung die Losung: "Wir bieten den Kunden das an, was sie haben wollen, nicht was für uns als Hersteller oder für die Politik am besten ist." Dennoch muss alles auf den Prüfstand (Kostenreduzierung!) und jeder hat kräftig an seinen Hausaufgaben zu machen.

New Brands - Rethink sales structures

Für Aiways sprach Europa-Chef Dr. Alexander Klose-Mozer. Er wurde von Shanghai live dem Branchengipfel zugeschaltet. Er berichtete, wie dort der Verkauf in der Stadt ausschließlich virtuell betrieben wird und Service an separatem Standort stattfindet. Aiways startete in Deutschland im Corona-Jahr 2020 den Vertrieb über die Elektrospezialhändler Euronics und den Service mit ATU. Kein offenes Wort darüber fiel, dass man diesen Kooperationsvertrag zum 30. Juni 2023 aufgelöst hat. Klar, im ersten Halbjahr 2023 wurden auf dem deutschen Markt 39 Aiways-Einheiten abgesetzt. Die 500 ATU-Servicestationen hätten, so Dr. Klose, vorbildliche Arbeit geleistet. Wundert das bei diesen Mengen? Erkenntnis: Nicht jeder China-Marke gelingt auf dem deutschen Markt ein erfolgreicher Start.

Für Nio war für den Branchengipfel der General Manager Deutschland, Ralph Kranz angekündigt. Sein Vertreter, Christian Weigand, Head of User Development bedauerte, dass Herr Kranz krankheitsbedingt nicht selber kommen konnte. Tatsache ist, dass so ziemlich zeitgleich der Hersteller die Demissionierung von Kranz bekannt gab. Der wahre Grund: Auch bei Nio Fehlstart und schwache Verkaufszahlen. Die Beispiele ließen sich mit Ora u.a. fortsetzen. Die E-Autos kleben inzwischen auf den Händlerhöfen! Folge der eingeschränkten und gekürzten Förderung. Generell: Der Oktober 2023 war mit insgesamt 218.959 Neuzulassungen der drittschlechteste Oktober der vergagenen 20 Jahre.

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Dienstag - 31. Oktober 2023

Alle Jahre wieder - November-Nebel im Kfz-Versicherungsgeschäft

Es sind rund zwei Millionen Autofahrer, die zum 1. Januar eines Jahres mit einem Vorlauf von vier Wochen, sprich zum 30. November ihre Kfz-Versicherung kündigen. Nach Corona wird wieder mehr Auto gefahren. In Folge steigen auch die Unfallzahlen. Die Inflation hat 2023 die Werkstattarbeit wie die Teile spürbar verteuert. Prämienerhöhungen bis zu 15 Prozent sind die Realität. Es sei das unsolide Faktum ergänzt, dass Autofahrer, die seit Jahren loyal zu ihrem Versicherer stehen, deutlich mehr als Neukunden bezahlen. Es wird einfach lautlos abgebucht! Ergo: Auch die Versicherungen verteuern aktuell das Autofahren!

Die Verbraucherzentralen u.a. empfehlen die Nutzung der Vergleichsportale Verivox, Check24, Tarifcheck oder Nafi. Bei Verivox wird mit Prämienpreisunterschieden bis zu 800 Euro geworben:

Kfz-Versicherungsvergleich 2023 auf Verivox
© Foto: Screenshot Verivox

E-Auto Kfz-Versicherung

Nicht nur die Vergleichsportale, sondern auch die Kfz-Versicherer selber haben für E-Autos separate Rubriken angelegt. Siehe Verivox:

Kfz-Versicherung 2023
© Foto: Screenshot Verivox

Unter Elektroautos (EmoG) fallen reine E-Autos (BEV), Plug-in-Hybride (PHEV), ferner Range Extender (REEV) und Brennstoffzellenfahrzeuge (FCEV). Die Verwicherungstarife für diese Fahrzeuge sind in der Regel teurer als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Gute Tarife bieten die Neuwerterstattung nach Erstzulassung oder die Kaufpreiserstattung bis zu zwei Jahren nach Erwerb an. Manche begrenzen das auf sechs Monate. Der Versicherungsschutz sollte den Akku umfassen und beim Austausch auf altersbedingte Abzüge verzichten. Ist das Ladekabel gegen Diebstahl versichert? Wird das Fahrzeug abgeschleppt, wenn der Akku leer ist? Ist das Auto gegen Schäden aufgrund der Überspannung des Stromnetzes durch Blitzschlag geschützt? Die Beispiele zeigen, wie beratungsintensiv auch im Versicherungsbereich ein E-Auto ist.

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Mittwoch - 1. November 2023

Autoland-Expansion in Hannover

Werbung für den neuen Autoland-Standort in Hannover
© Foto: Autoland AG

WWA, so lautet sein internes Kürzel, Wilfried Wilhelm Anclam. Er ist der Gründer und CEO der Autoland AG. Ein genialer Macher, der heute im Osten Deutschlands 27 Niederlassungen führt und mit seinem Team, 1.000 Mitarbeiter stark, in diesem Jahr 45.000 Neu- und Gebrauchtwageneinheiten verkaufen wird .Die jährliche Umsatzrendite liegt stets zwischen acht und zehn Prozent! Er hat sein Unternehmen zu Deutschlands größtem herstellerunabhängigen Automobilhandelsunternehmen entwickelt. Es sei all den Markenhändlern zugerufen, die 2023 keinen Vertriebsverlängerungsvertrag erhielten. Es lässt sich auch bei freiem Handelsunternehmertum Großes erreichen.

Zwei Anclam-Pflöcke seien besonders markiert: Konsequenz und das Prinzip Einfachheit. Markante Entscheidungen müssen den Filter Einfachheit durchlaufen. Aktuell wird an der papierlosen Autoland AG gearbeitet. Konsequenz meint, jede Niederlassung ist im Out- wie im Infit gleicher Gestaltung wie einheitlichen Prozessen unterworfen. Und das wird praktisch gelebt. Gleich welche Niederlassung oder auch das Gesamtareal der Firmenzentrale in Leipzig-Brehna auf 400.000 Quadratmetern Gesamtfläche, das ist gelebte Systematik, Ordnung, überall naturfreundliche, gepflegte Atmosphäre. 

Das Neue 

Am 11. November um 11.11 Uhr läuten erstmals im Westen, in Hannover an der Automeile Vahrenwalder Strasse die Autoland-Glocken. WWA kehrt an seinen Ursprung zurück. Vor 45 Jahren startete er mit einer Käfer-Werkstatt in seiner Geburtsstadt Hannover. Leipzig, Hannovers Partnerstadt, ließ ihn 1991 seinen Firmensitz dorthin verlegen. Mit der 28. Niederlassung in Hannover setzt Wilfried Wilhelm Anclam seine Wachstumsstrategie erstmals im Westen fort. Auf 15.000 Quadratmetern Grundstücksfläche, einem Investment von drei Millionen Euro und 45 neuen Arbeitsplätzen. 250 Fahrzeuge werden in Hannover live präsentiert werden. Städte mit über 100.000 Einwohnern sind im Westen für die weitere Expansion gesetzt. Ebenso die Losgröße von einer Milliarde Euro jährlichem Gesamtumsatz der Autoland AG. 

Anclams ehrenamtliches Wirken ist vielen Automobilwirtschaftsstudenten in Geislingen vertraut. Von 2007 bis 2022 fungierte er 15 Jahre als Gastdozent und Großmäzen der Hochschule. Unvergessen sind seine Exkursionen, die er für die Studenten mehr als großzügig zu inszenieren verstand.

Im Rahmen „forum/auto/motive“ des 6. Geislinger Automobilsommer begrüßte der Rektor der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Prof. Andreas Frey (re) und der Studiendekan Automobilwirtschaft Prof. Stefan Reindl (li) Wilfried Wilhelm Anclam am Haupteingang
Im Rahmen des "forum/auto/motive" des 6. Geislinger Automobilsommer begrüßten der Rektor der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt, Prof. Andreas Frey (re.), und der Studiendekan Automobilwirtschaft Prof. Stefan Reindl (li.) Wilfried Wilhelm Anclam am Haupteingang der Hochschule
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Bei der AUTOHAUS SommerAkademie glänzte er über Jahre als Keynote-Speaker und verstand es mit seiner geschliffenen Rhetorik, die Zuhörer automobilistisch zu faszinieren. Lesen Sie das Interview, das AUTOHAUS am Donnerstag mit ihm führte:

Autoland AG weiter auf Wachstumskurs: "Wir können Vertrieb"

Wilfried Wilhelm Anclam als Keynote-Speaker bei der AUTOHAUS SommerAkademie
Wilfried Wilhelm Anclam als Keynote-Speaker bei der AUTOHAUS SommerAkademie
© Foto: Prof. Hannes Brachat

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Donnerstag - 2. November 2023

Wo und wie Fachkräfte finden?

Hört man aktuell markante Händlerstimmen, so sind da Werkstattvorlaufzeiten von vier Wochen keine Seltenheit. Auch im Lkw-Bereich. Der Service hat Drogencharakter. Wahnsinn! Das wird sich wieder ändern. Die Service-Schaukel wird auch in die andere Richtung ausschlagen. In der Zukunftswerkstatt 4.0 wurde früh im Jahr eine wichtige Studie vorgestellt: "Beschäftigungseffekte im Kfz-Gewerbe 2030/2040", die das IfA und die Fraunhofer IAO erstellt haben. Sie können dieses besondere "Dokument" auf der Website www.e-mobilbw.de abrufen

ZDK-Hauptgeschäftsführer Dr. Kurt-Christian Scheel hat die Studieninhalte aus gutem Grunde auch direkt in Berlin politisch adressiert. In der Studie selbst werden auch die einzelnen Schritte der automobilen Transformation einschließlich der Handlungsempfehlungen beschrieben. Da ist ein gewichtiges, weil hilfreiches Standardwerk für die Branche entstanden.

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Freitag - 3. November 2023

Fachkräfteeinwanderungsgesetz - Recruiting

Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das ab November 2023 Wirkung zeigen soll, wird am internationalen Austausch einiges erleichtern. Es sei positiv vermerkt, dass die Bundesregierung hier wirklich Gas gibt. Aber wie so oft, steckt der Teufel im Detail. Es ist erfreulich, dass es wiederum Akteure gibt, die sich um das praktische Detail kümmern, die die jeweilige Sprache beherrschen, die Besonderheiten im einzelnen Land kennen, auch die Behördenabläufe. Noch mehr, die spezielle IT-Programme entwickelt haben, um für zügigen praktikablen Durchlauf sorgen zu können.

Ich lernte David Stancin kennen, der mir aufzeigte, wie er das praktische automobile Recruiting aus den Balkan-Ländern für Deutschland gestaltet.

David Stancin, Gründer und Geschäftsführer von Addvengers, david-hr-europa
David Stancin, Gründer und Geschäftsführer der David HR Europa GmbH
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Unter seinen Referenzadressen sind einige Autohäuser dabei, die mir vertraut sind. Und er hat inzwischen ein respektables Netz vorzuweisen. Weitere Informationen finden sie unter www.david-hr-europa.de. Telefonisch erreichen Sie ihn für ein Gespräch unter 0175/8497931 oder unter ds@david-hr-europa.de

Stancin weiß auch, wie man professionelle Recruiting-Anzeigen in Social Media gestaltet. Praktisches Beispiel:

Addvengers
Professionelle Vorlage für Recruiting in Social Media
© Foto: David HR Europa GmbH

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Spruch der Woche

"Das Erreichte befriedigt, das Unerreichbare fasziniert."

Mit meinen besten Novembergrüßen

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


Der nächste HB ohne Filter erscheint am 17. November 2023!

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KOMMENTARE


Peter Weigmann

04.11.2023 - 09:56 Uhr

Wir haben ein "Preisproblem". Ich bin seit über 23 Jahre im Autogeschäft und weiß wie langsam und manchmal auch hochnäsig unsere Autohersteller sind. Das man jetzt erst merkt, das der Ottonormalverbraucher sich kein Auto für 50.000,00 leisten kann oder will ist ja erstaunlich. Man macht den Chinesen alle Tore auf, dieses hat man damals bei den Japaner auch unterschätzt.


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