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HB ohne Filter: Euro-7, Verbrenner & E-Autos +++ Handelsprofil stärken! +++ Fahrradboom +++ IG-Metall will mehr Lohn

HB ohne Filter: Euro-7, Verbrenner & E-Autos +++ Handelsprofil stärken! +++ Fahrradboom +++ IG-Metall will mehr Lohn
© Foto: Ralph M. Meunzel/AUTOHAUS

Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der aktuelle Wochenkommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!

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Datum:
16.04.2021
Lesezeit:
6 min

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Euro-7-Norm - Verbrenner & E-Autos, Perspektiven +++ Handelsprofil stärken! +++ Fahrradboom - Wachstumsperspektiven +++ Die IG-Metall trommelt für vier Prozent mehr Lohn +++ Abschied von Prof. Dr. Dr. H.C. Hans Küng

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Montag, 12. April 2021

Euro-7-Norm - Verbrenner & E-Autos, Perspektiven

Diese Woche hatte ich in der AvD-Zentrale in Frankfurt ein Gespräch mit AvD-Generalsekretär Lutz Leif Linden. Letzten Donnerstag hatten wir in AUTOHAUS-Online noch die AvD-Petition gegen ein Verbot von Verbrennermotoren ab 2025 vorgestellt, um gegen die Dauerattacke gegen Verbrennermotoren anzugehen. Einen Tag später hat die Expertenkommission AGVES ihre Empfehlungen an die EU-Kommission abgegeben und endlich eine Kurskorrektur eingeläutet. Hatten die doch die Idee, für das Anfahren am Berg mit Anhängern in 1.700 Meter Höhe den gleich niedrigen Abgasausstoß wie für das Dahingleiten auf der Landstraße vorzuschreiben. Wer kommt auf derartige Hirngespinste? Hier sind Vernunft und Augenmaß auf der Strecke geblieben! L. L. Linden: "Der AvD begrüßt die realistische Sicht auf das technisch Machbare bei der Euro-7-Norm und die Bedeutung der Verbrennungsmotoren. Diese können ferner durch Verwendung von alternativen Kraftstoffen, zu denen auch E-Fuels und Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen zählen, zur Erreichung der Klimaziele einen elementaren Beitrag leisten." Das gilt auch in Zukunft für die Plug-in-Hybride. Und die 48 Mio. Pkw-Verbrenner auf deutschen Straßen werden über alternative Kraftstoffe gleichermaßen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Hersteller-Pläne

Dennoch werden von verschiedenen Seiten heftige Attacken auf Diesel und Benziner geritten. Langfristig soll der Verkehr bis 2050 emissionsfrei sein. Daimler will bereits vor 2039 keine Autos mit Benzin- und Dieselmotoren mehr verkaufen. Bei BMW soll 2030 jeder zweite BMW elektrisch ausgeliefert werden. Auch VW setzt auf Strom – 70 Prozent der Gesamtverkäufe in 2030. Auch für Hakan Samuelsson, Vorstandschef von Volvo Cars ist die Verbrenner-Technik von gestern. Bis 2025 soll die Hälfte der Volvos vollelektrisch unterwegs sein. Und dann gibt es aber auch die Fraktion, die die E-Mobilität als umweltpolitischen Irrweg ansieht – nachdem der Klimavorteil von E-Autos frühestens nach zehn Jahren eintritt und völlig unklar ist, woher der grüne Strom für E-Mobilität in der Mengendimension kommen soll.

Nun hat der Diesel die ersten drei Monate 2021 eine Einbuße um 29 Prozent erfahren. Die E-Prämien wirken weiter. Bei allen positiven E-Perspektiven ist dennoch klarzustellen, dass die Alltagstauglichkeit für das E-Auto noch keine Realität ist. Da fehlt es weiter an Ladesäulen. Der Batterieabfall ist aus ökologischer Sicht ein Problem. Aufgrund von Rückrufaktionen fallen aktuell ungeahnte Mengen an – auch über das Testen neuer E-Modelle. Auch eine Zweitnutzung erfahren ausgediente Batterien bislang nur selten. Angeblich wird das von den Autobauern verhindert, weil darin wertvolle Informationen stecken. Auf diesem Transmissionsweg gibt es also noch einige Unebenheiten, die der offenen und fachkundigen Klärung bedürfen.

Das soll nicht davon ablenken, dass nennenswerte kleine, mittlere und größere Autohäuser im März 2021 ihr bestes Monatsergebnis in der Firmengeschichte schrieben. Sie reden nicht gerne darüber. Man hat also aus Corona I gelernt, wie man trotz Corona II aktiv Autos verkaufen kann.

HBoF Hannes Brachat und Lutz Leif Linden
AvD-Generalsekretär Lutz Leif Linden im Gespräch mit AH-Herausgeber Prof. Hannes Brachat in der AvD-Zentrale in Frankfurt.
© Foto: Frieder Hofmann/Automobilclub von Deutschland e. V.

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Dienstag, 13. April 2021

Handelsprofil stärken!

Ja, die Welt im Onlinevertrieb wird sich weiterentwickeln und noch vieles verändern. Dabei wird es gute und weniger gute Feststellungen geben. Das ist der Lauf der Dinge. Es gibt in der Branche einschlägige Wirkkräfte die meinen, den Dampfer namens Autohaus, virtuell mit linker Schlagseite gezielt kentern lassen zu müssen. Da spielen dann im Hintergrund auch große Beratungsunternehmen mit, die sich in der virtuellen Moderne wähnen, aber im praktischen komplexen Detail-Automobilvertrieb alles andere als fit sind. 

Die DAT hat in ihrem optisch großartig aufbereiteten und erläuterten Report 2020 die "Aspekte der Händlerwahl" dargestellt. Siehe Abb. Was ist den Kunden wichtig? Sach- und Fachkenntnisse des Verkäufers stehen an erster Stelle. An dritter Stelle steht bedarfsgerechte Beratung. Was will der Kunde? Welcher Maßanzug zeitigt die größte Wirkung für ihn? Die Käufer sind dank Internet heute ohne Frage besser informiert. Welche Chance haben nun die Verkäufer, ihren Kunden auch Alternativen aufzuzeigen? Und das gilt es für die 26.000 Verkäufer der Branche im Alltag mit Herzblut zu leben.

Hohe Bedeutung hat ferner die schnelle Reaktionszeit auf Anfragen. Dabei ist das Thema Leadmanagement aufgerufen. Aufgabe des Handels ist, auf diesem Klavier virtuoser zu spielen. Dazu gibt es in der Praxis diverse Leadmanagement-Systeme. Ein Vorbild: Deutschlands größte Handelsgruppe, die Emil Frey Gruppe. Aufgestellt mit 80 Autohäusern in Deutschland hat die Gruppe mit "freespee" ein zentralisiertes Leadmangement-System integriert. Sämtliche Leads aller 80 Standorte laufen zentral ein und werden je nach Anliegen innerhalb von 15 Minuten für die gesamte Gruppe beantwortet. Freespee stellt nun fest, dass bis zu 60 Prozent der Leads per Telefon generiert werden, davon mehr als 50 Prozent, die mobil von Smartphones ausgehen. Und die Erfahrung zeigt: Aus Telefonaten generierte Leads führen 2,5 Mal öfter zu einem Verkaufsabschluss. Bei gehobenen Gütern wie dem Auto wünschen sich viele Kaufinteressenten das persönliche Gespräch. Im Klartext, wer füllt schon gerne an seinem Smartphone Formulare aus? Man ruft lieber an. Daher ist es sinnvoll, den Telefonkanal zu digitalisieren und damit das Kundenerlebnis zu verbessern. Motto: "Kauferlebnis optimieren - Absatz steigern!" Also Leads steigern, Geschäfte durch besseres Lead-Handling beschleunigen und Kaufgespräche über alle Kanäle hinweg koordinieren. Es gilt also, auf der digitalen Vertriebswanderschaft das richtige "Handwerkszeug" ausfindig zu machen und zu installieren.

HBoF DAT Aspekte der Händlerwahl
DAT – Aspekte der Händlerwahl.
© Foto: Deutsche Automobil Treuhand GmbH

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Mittwoch, 14. April 2021

Fahrradboom - Wachstumsperspektiven

Wer hätte dem Thema "Fahrrad" diese Renaissance ("Wiedergeburt") zugetraut? Man werfe gleich seine Blicke auf Opel. Dort wurde 1886 in Rüsselsheim das erste Fahrrad gebaut. 1886, also zeitgleich kam der erste Motorwagen von "Benz" auf die Straße. Immerhin hat sich der Opel-Enkel Gregor von Opel, Urenkel von Adam Opel für den "Opelit" entschieden und kurbelt das Fahrradgeschäft über das Internet wieder an. Ohne Probefahrt! Die meisten Fahrräder werden bislang über Fachhändler verkauft! Im Netzverkauf führend für E-Bikes sind unter anderem Bike Components, Boc24 oder Bike24. Und welche Fahrradmarken sind am Markt führend? Siehe Abbildung.

Der Fahrradbestand in Deutschland macht 79,1 Mio. Einheiten aus. 2020 wurden 5,04 Mio. Fahrräder verkauft. Davon 1,95 Mio. E-Bikes, sprich 38 Prozent. Man staune über die Vielfalt der Radarten, vom Klapprad, Kinderrad, Mountainbike, Trekkingrad, Rennrad, Citybike, Klapprad bis zum Lastenrad.

Die Blicke im Autohaus sollten dabei auf E-Bike und Pedelec fallen. Der Durchschnittspreis für ein normales Fahrrad liegt aktuell bei 445 Euro, für ein E-Bike im Schnitt bei 2.600 Euro. E-Bikes erreichen heute in der Topklasse Preise bis zu 9.000 Euro. Ein spezieller Markt sind auch die E-Lastenräder. Gaul & Klamt, Ford-Händler in Neustadt an der Saale betreibt das Bikegeschäft hochprofessionell. Siehe Abbildung. Wenn sie unter www.gaul-klamt.de den Bikebereich aufrufen, sehen Sie, wie man heute auch Fahrräder über das Internet konfiguriert, least und eine Probefahrt vereinbart. Im Werkstattbereich haben die Fahrradfachbetriebe markante Wartezeiten. Wie so oft, wenn eine Idee sehr gut ist stellt sich die Frage für die Umsetzung und für das Betreiben: wer macht‘s? Man braucht da einen Freak, der daraus gleich einen Bike-Club zimmert und gezielte Pandemie-Radtouren veranstaltet.

HBoF Screenshot Gaul & Klamt
Screenshot Gaul & Klamt 
© Foto: Gaul & Klamt GmbH & Co. KG
HBoF Fahrradmarken Handelsblatt
Die führenden Fahrradmarken in Deutschland.
© Foto: Handelsblatt

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Donnerstag, 15. April 2021

Die IG-Metall trommelt für vier Prozent mehr Lohn

Die IG-Metall betätigt sich als Motivator. Ein Verhandlungsführer: "Die Branche rüttelt bereits an ihren Ketten und will losstürmen!" Wenigstens ein Club, der der Branche ein geiles Image zubilligt. Die Werkstätten, so weiter, erholen sich schnell, die Auftragseingänge ziehen wieder an und die Werkstätten bleiben auch weiterhin gut ausgelastet. Da müssen vier Prozent mehr Lohn drin sein! Eine christliche Gewerkschaft in NRW hat bereits mit 2,6 Prozent ab März 2021 abgeschlossen. In anderen Landesverbänden beginnen die Tarifverhandlungen erst. Warnstreiks ab dem 1. Juni sind nicht ausgeschlossen.

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Freitag, 16. April 2021

Abschied von Prof. Dr. Dr. H.C. Hans Küng

Gemeinsam Abschied nehmen. Heute fand in Tübingen der Trauergottesdienst mit anschließender Bestattung von Hans Küng im engsten Familien- und Freundeskreis statt. Die Feierlichkeit wurde per Live-Stream übertragen. Im Sinne des Verstorbenen wird statt Blumen- oder Kranzspenden um eine Spende für die Stiftung Weltethos Tübingen gebeten: IBAN DE05 6406 1854 0306 3970 05.

HBoF Hans Küng
Abschied von einem großen Wegbegleiter.
© Foto: Stiftung Weltethos

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Spruch der Woche:

Jeder Tag zählt! 15 Millionen, gleich 18 Prozent der deutschen Bevölkerung, haben eine erste Impfung erhalten. Täglich kommen rund 500.000 neue hinzu. Die konjunkturelle Erholung verzögert sich. Ab Sommer brummt die Konjunktur. 3,7 Prozent wird die deutsche Wirtschaft 2021 wachsen, so die namhaften Konjunkturforschungsinstitute.

Mit meinen besten Grüßen und Wünschen

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


Der nächste HB ohne Filter erscheint am 23. April 2021!

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