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HB ohne Filter: Urbane Mobilität +++ Emil Frey +++ Synthetische Kraftstoffe

Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der aktuelle Wochenkommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!

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Datum:
07.02.2020

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Urbane Mobilität - Uber-Didi-YourNow +++ Emil Frey: Die Nr.1 für Elektromobilität +++ Synthetische Kraftstoffe – wo bleibt ihr? +++ Ausbildungsbörse Kfz-Innung Lörrach – die besondere Idee

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© Foto: RealGarant

Urbane Mobilität - Uber-Didi-YourNow

Seit 22. Februar 2019 haben sich die markigen Premiumwettbewerber Daimler und BMW in Sachen Mobilitätdienste "verbrüdert" (siehe Abbildung). Zum Jahresbeginn 2020 hat man nun das Sammelsurium von fünf "Now-Diensten" unter dem Dach von YourNow auf drei reduziert. Es sollen in den Verbund eine Milliarde Euro an Investment geflossen sein. Zuerst eine Übersicht der Now-Dienste:

1. ShareNow (App - Car-Sharing, darunter wurden DriveNow (BMW) und car2Go (Mercedes-Benz) zusammengelegt)
2. ReachNow (App - für ultimative Routenplanung, Pendler im öffentl. Nahverkehr u.a.)
FreeNow, unter diesem Label werden nun
3. ParkNow (App - für Parken mit einfachem Klick und bezahlen, am Straßenrand und in Parkhäusern) und
4. ChargeNow (App - für finden, laden - überall und jederzeit) zusammengefasst inkl.
5. FreeNow (App - früher mytaxi, Taxifahrdienste) gebündelt.

FreeNow konnte 2019 300 Millionen Fahrten verbuchen. Im Bereich ShareNow wurden eine Million neue Kunden gewonnen. Paris und Budapest kamen als neue Städte hinzu. Man ist also dabei, zu einem massgeblichen Player im Mobilitätsmarkt zu werden. Nun weiß man, dass sowohl bei Daimler wie bei BMW aktuell massive Sparprogramme laufen. Und es ist hinlänglich bekannt, dass man bislang in allen Mobilitätsdiensten Millionenverluste produziert. Bleibende Verluste? Einige Manager aus der ersten Reihe der Now-Dienste haben bereits das Mobilitätsschiff verlassen. Offensichtlich sind die internationalen Standortunterschiede aufwendig zu gestalten. In einigen Städten hat man sich bereits aus Vorortbezirken zurückgezogen. Daimler hat seine Anstrengungen in London eingestellt. Etliche Taxiunternehmen - z. B. in München - haben die Zusammenarbeit mit FreeNow aufgekündigt. Sixt weiß diese Lücken zu schließen. Sixt-Motto: "Andere stellen Autos her, wir stellen Autos hin." Sixt ist in München, Berlin und Hamburg mit Car-Sharingofferten unterwegs. BMW und Daimler schauen sich aktuell nach weiteren Investoren für ihre Mobilitätsdienste um.

Mobilitätsverbund Daimler-BMW
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Mobilitätsverbund Daimler - BMW

Emil Frey: Die Nr. 1 für Elektromobilität

Die Emil Frey-Gruppe – stets auf vornehme Zurückhaltung gepolt – rückt elektrisch markant ins Rampenlicht. Blättern Sie elektro.emilfrey.de auf, und Sie werden den besten E-Auto-Auftritt einer Handelsgruppe sehen. Klar, die Frey-Gruppe legt den Gesamtentwurf für alle ihre (internationalen) Handelsbetriebe wie für alle vertretenen Marken quasi als "E-Dachmarke" vor. Infos, Kaufberatung, Fördermittel, Mythen um die E-Mobilität, Testvideos, Brandgefahr von E-Autos? Auch Zweiradofferten, Testvideos, Ladekarte, Firmenwagenrechner, informativ und optisch alles sehr ansprechend entwickelt. Wie das geht, E-Fahrzeuge zum Probefahren und Kaufen, ist noch nicht schlüssig dargestellt. Wird dann aber sicher noch kommen (siehe Abbildung).

Kommen soll dann der neue ID.3 von Volkswagen. Er wird in Zwickau gebaut. Offensichtlich stehen da viele aufgrund von Softwarefehlern rum. Scheibe! Dennoch, prognostizieren wir für 2020 125.000 neue E-Mobile, zuzüglich 75.000 Plug-in-Hybride. 2019 wurden 83.175 reine E-Autos verkauft (siehe Abbildung).

Im BMW-Autohaus Walkenhorst gilt der besondere Impuls in diesem Monat dem E-Bike (siehe Abblidung). Mir ist ein Automobilhändler bekannt, der im vergangenen Jahr 1.000 E-Bikes verkaufte. Er ist selber aktiver E-Bike-Fahrer,  hat einen E-Bike-Club gegründet und betreibt aktiv einen  Zubehörverkauf und eine Werkstatt. Sein Kommentar: "Das macht unterm Strich wirklich Freude!"

Emil Frey Eelektromobilität
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Emil Frey Elektromobilität

BMW-Walkenhorst
© Foto: BMW-Walkenhorst

E-Fahrzeugmarkt und Walkenhorst-E-Bike

Synthetische Kraftstoffe – wo bleibt ihr?

Fritz Güntzler ist für die CDU Mitglied des Deutschen Bundestages und dort u.a. Mitglied im Finanzausschuss. Er vertritt den Wahlkreis Göttingen. Als Wirtschaftsprüfer betreut er auch über seine Kanzlei einige Autohäuser. So lernte ich ihn kennen und schätzen. Bei unserem letzten politischen Treffen ging es nicht nur um die steuerliche Förderung von E-Autos - "Dienstwagenbesteuerung" -, sondern auch um das Thema E-Fuels, synthetische Kraftstoffe. Seitens der CDU-/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag ließ er mich nun die politische Sicht der Dinge wissen. Hier sein Statement:
Die CDU/CSU-Fraktion setzt sich für den Markthochlauf synthetischer Kraftstoffe sowie deren Anrechnung auf die CO2-Flottengrenzwerte für Pkw auf EU-Ebene ein. Das Klimaschutzprogramm 2030 enthält dazu konkrete Schritte, so zum Beispiel die Vorlage einer "Nationalen Wasserstoffstrategie" sowie die "Förderung alternativer Kraftstoffe". CDU und CSU werden sich auch bei der Umsetzung der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (RED II) in nationales Recht dafür einsetzen, die Produktion und Nutzung von synthetischen Kraftstoffen anzureizen.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) forciert Forschung und Entwicklung eines nachhaltigen PtX "Power-to-X" und hat dafür ein Aktionsprogramm gestartet. Das BMU beschäftigt sich seit Jahren aus verschiedenen Blickwinkeln mit PtX und treibt national wie international die Forschung und Entwicklung voran und leistet damit einen Beitrag für den Klimaschutz und die Weiterentwicklung des Industriestandorts Deutschland. Im Fokus der Aktivitäten steht der Einsatz von PtX zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes in der energieintensiven Industrie mit prozessbedingten Emissionen sowie im Luft- und Seeverkehr.

Zudem fördert das BMU im Rahmen der "Exportinitiative Umwelttechnologien (EXI)" sowie der "Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI)" Vorhaben zur Herstellung und Anwendung klimaneutraler alternativer Kraftstoffe. In den kommenden Monaten wird das BMU den Know-how-Transfer über die nachhaltige Nutzung strombasierter Brenn-, Kraft- und Grundstoffe intensivieren und Unternehmen bei der Entwicklung der Technologie unterstützen. Dazu startet das BMU ein "Aktionsprogramm PtX", das auch die Gründung eines PtX-Kompetenzzentrums in der Energieregion Lausitz umfasst.

Einmal mehr: Das ist alles politisch und juristisch sauber gestrickt, aber doch alles sehr komplex. Die Abgeordneten sind aufgrund dieser streng zementierten Vorgaben nicht zu beneiden. Der Teufel steckt da immer wieder im Detail und im politischen Kompromiss auf den kleinsten gemeinsamen Nenner. Wer da vor Ort im Politbetrieb keine Geduld und keinen Hang für das Detail mitbringt, wird da politisch nicht überleben. Wenn es aber möglich ist, dass über synthetische Kraftstoffe sämtliche Verbrennungsmotoren emissionsneutral fahren können, also auch Lkw, Frachtschiffe und Flugzeuge, dann sollte man da politisch viel offensiver und offener agieren und klare Zeitziele setzen. Da mahlen die Mühlen in Berlin und Brüssel einfach zu langsam!

Fritz Gützler Wirtschaftsprüfer
© Foto: Prof. Hannes Brachat

MdB Fritz Gützler, Wirtschaftsprüfer, Göttingen

Ausbildungsbörse Kfz-Innung Lörrach – die besondere Idee

Zum 25. Mal führte die Stadt Weil a. R. ihre Ausbildungsbörse durch. Wer sich Messeimpressionen verschaffen möchte, schaue unter www.weil-amrhein.de/ausbildungsboerse nach. Auf dieser eintägigen Börse können junge Leute über 300 Ausbildungsberufe kennenlernen. Aktiv eingebunden ist auch die Kfz-Innung Lörrach. Man hat eigens einen Folder erstellt, in dem sämtliche Kfz-Ausbildungsbetriebe im Kreis Lörrach verzeichnet sind (siehe Abbildung). Im Innenteil wird der Weg vom Azubi zum Chef nachgezeichnet. Fazit: Zum Nachmachen empfohlen. Die Betriebe dort im Grenzbereich sind derzeit aufgrund der Grenzlage zur Schweiz im besonderen Maße gefordert.

Ausbildungsbörse Kfz-Innung Lörrach
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Folder Kfz-Innung Lörrach

Spruch der Woche:

"Erst wenn der letzte Baum gerodet,
der letzte Fluss vergiftet,
der letzte Fisch gefangen ist,
werdet ihr feststellen,
dass man Geld nicht essen kann."
(Weisheit der Cree)

Mit meinen besten Wochenendgrüßen

Ihr
Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


Der nächste HB ohne Filter erscheint am 14. Februar 2020!


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