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HB ohne Filter: ZDK +++ ChatGPT +++ China-Marken

HB ohne Filter: ZDK +++ ChatGPT +++ China-Marken
© Foto: Prof. Hannes Brachat / AUTOHAUS

Unabhängig, scharfsinnig, auf den Punkt: der aktuelle Kommentar von AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat!

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Datum:
23.06.2023
Lesezeit:
5 min

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ZDK = Zukunft Durch Kungelei?! +++ Jahrhunderterfindung ChatGPT +++ Chinesische Markenrealitäten +++ Klimaanlagenreinigung - alle sechs Monate!

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Montag, 19. Juni 2023

ZDK = Zukunft Durch Kungelei?!

Von außen betrachtet! Am 14. Juni 2023 tagte in Regensburg das deutsche "Auto-Gewerbe-Parlament", es nennt sich zurückhaltend ZDK-Mitgliederversammlung.

ZDK-Mitgliederversammlung 2023
© Foto: Doris Plate/AUTOHAUS

Vornean stand die geheime Wahl eines neuen ZDK-Präsidenten. Es fanden zugleich offene (!) Neuwahlen für die Mitglieder in der ZDK-Vorstandschaft statt. Regensburg 2023 bot die Chance für eine zukunftsorientierte Neuausrichtung des ZDK. Ergebnis: Es bleibt alles beim Alten. Noch mehr, jegliche Neuausrichtung wurde durch gezielte Kungelei verhindert. Dies hat unter anderem mit der fragwürdigen Stimmenverteilung gemäß alter, überholter "Wahlordnung" zu tun.

Drei Landesverbände diktieren!

71,8 Prozent der Stimmen sind in der Hand der 14 Kfz-Landesverbände. Davon halten NRW, Bayern und Baden-Württemberg insgesamt 57,2 Prozent der Stimmen. Bayern hat beispielsweise mit seinen 23,2 Prozent in etwa so viele Stimmen, wie die insgesamt 34 Fabrikatsverbände, die 25,5 Prozent halten. Die Fabrikatsverbände stellen in Deutschland 10.612 Vertriebspartner, ferner 9.377 reine Servicepartner und 339 Niederlassungen. Diesen rund 20.000 Betrieben stehen die 7.200 Mitgliedsbetriebe in Bayern gegenüber. Und bei diesen 7.200 bayerischen Mitgliedsbetrieben sind gewiss 40 Prozent zugleich Markenhändler. Und genau diese bezahlen 80 Prozent der bayerischen Mitgliedsbeiträge! Wenn der neue ZDK-Präsident Arne Joswig zusammenführen möchte, dann müssen diese groben "Unwuchten" dringlich geglättet werden. Ansonsten wird das immer ein Unding bleiben, und das "Bayerische Hinterzimmer" wird weiter aus der Ferne "weinzierlich" sein Unwesen gegen den ZDK treiben. Das ist die Realität! Die Verantwortlichen wollen sie aber nicht sehen.

Noch eine weitere Verletzung der Verhältnismäßigkeit ist auszumachen. Es kann nicht sein, dass drei Landesverbände vorgeben, was die übrigen elf zu tun haben. Untragbar! Im Klartext. Das Wahlsystem gehört dringlich auf digitale Direktwahl umgestellt, damit der Kungelei in der oberen Kaste klare Grenzen gesetzt werden und das Auto-Gewerbe realistisch abgebildet wird.

Markenhandel muss Konsequenzen einfordern!

Eigentlich müssten die Markenvertreter im ZDK-Vorstand, vorne an Thomas Peckruhn als Sprecher der Fabrikatsvereinigungen, Johann Gesthuysen als Ford-Händler-Präsident und Dirk Weddigen von Knapp als Präsident des Volkswagen und Audi Partnerverbands eine Neuordnung der Wahlordnung mit ausgewogener Gewichtung fordern, ansonsten konsequenterweise aus dem ZDK austreten und sich verselbständigen. Das hatten wir bis 1978 ohnehin. Dann hätten die Freien Werkstätten ihren eigenständigen Haupt-Geschäftsführer und ihren eigenen freien Handwerkerverband.

Zur notwendigen Änderung der Ämterkultur gehört dringlich auch die Amtsbegrenzung auf zwei Perioden, damit sich die Klebemasse nicht verfestigt und frische Luft für neue Belebung sorgt. 

Landesverbands-Kungeleien

Es mag der neue ZDK-Präsident Arne Joswig auf sein "Wir-Gefühl" setzen. Tatsache aber ist doch, dass die freien Werkstätten sich über den langjährigen "NRW-Hülsdonk-Effekt" im Verbund mit dem "Bayerischen Hinterzimmer", in diesem Fall durch Johann Bader, mit Michael Ziegler aus Baden-Württemberg und Hans Werner Norren (72), dem Landesverbandspräsidenten in Rheinland-Pfalz, vorab mit ihrer Wahlzusage für den Kandidaten Joswig sich diesen für die nächsten drei Jahre im Amt gefügig gemacht haben. Oder anders: Wenn der neue ZDK-Präsident als Motto ausgibt "Zusammenführen statt spalten", dann ist er es doch selbst, der mit seiner Kungelei für seine Wahl den Verband faktisch spaltet. Es ist so, dass beispielsweise NRW mit seinen 46 (!) Micky-Maus-Innungen - welch ein Optimierungsbedarf! - und das "Bayerische Hinterzimmer" den ZDK ganz bewusst klein halten wollen. Übrigens Gruß an NRW: Bayern kommt bei 7.200 Mitgliedern mit sieben Innungen klar. 

Verband 2000 

Es sei das Konzept "Verband 2000" aufgerufen, das damals ZDK-Präsident Rolf Leuchtenberger und sein Vorgänger und Ehrenpräsident Bernhard Enning aus NRW 1997 vorgelegt haben. Man wollte das deutsche Auto-Gewerbe bis zum Jahre 2000 auf 178 Kfz-Innungen reduzieren. Das sind heute, 23 Jahre (!) später, immer noch 236 Kfz-Innungen. Soviel zur Veränderungsbereitschaft! Diese handwerklichen Verbandsorganisationen, sie kleben und kleben. Wer optimiert endlich diese Struktur? Wer bezahlt diesen längst überfälligen bürokratischen Verbandsunsinn?

ZDK-Verbandsreform 2000
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Berlin!

Da legte der scheidende ZDK-Präsident Jürgen Karpinksi aktuell eine konkrete Immobile zum Kauf in Berlin vor. Dann wird deren Kauf durch die Kungler-LV aus NRW und Bayern unter fragwürdiger Begründung verhindert, obwohl ein einstimmiger ZDK-Vorstandsbeschluss zum Erwerb einer Immobilie in Berlin getroffen wurde. Sie haben alle mal zugestimmt! Eine andere Immobilie schlagen die "Bei-Sitzer" natürlich nicht vor, die . Man wird nun sehen, wie Joswig seine Freunde für den Standorterwerb Berlin als Teamplayer auf Kurs bringt. Joswig hat aus gutem Grund bei seinen künftigen wichtigsten Prioritäten Berlin außen vor gelassen. Ich leiste gerne Abbitte, so der ZDK-Immobilienerwerb Berlin endlich 34 Jahre nach Grenzöffnung die nächsten zwei Jahre zustande kommt.

Mittelmaß ZDK 

Weshalb wird der ZDK künftig Mittelmaß bleiben? Die neuen ZDK-Vorstandsmitglieder sind bis auf eine Ausnahme die alten. In öffentlicher Wahl im Regensburger Schnelldurchgang gewählt. In Wahrheit ein übler Trick! Peinlich!

ZDK-Mitgliederversammlung 2023
Die neue und alte in offener Abstimmung gewählte ZDK-Vorstandschaft mit dem neuen Präsidenten Arne Joswig, dem bislang unauffälligen Bundesinnungsmeister Detlef Peter Grün (NRW) und ZDK-Vize Thomas Peckruhn, Sprecher der Markenhändler, der zuvor über die Kungler für eine Bewerbung als künftiger ZDK-Präsident ausgebremst wurde.
© Foto: Doris Plate/AUTOHAUS

Gut, Arne Joswig wurde aus der ZDK-Vorstandschaft heraus zum neuen Präsidenten gewählt. Er wird diese Aufgabe sicher artig und so gut es eben geht anständig ausüben. Doch er gehört seit 2014 dem ZDK-Vorstand an und fiel in diesen neun Jahren wirklich nicht als futuristischer Wegbereiter, als Macher, geschweige denn als charismatischer Branchendarsteller auf. Unter den 16 Vorstandsneubesetzungen findet einzig eine Ersatzbeschaffung statt. Der Erneuerungsfaktor ist quasi = Null! Der Stillstand ist vorprogrammiert. Man will bewusst keine Veränderung.

Hinterzimmer Bayern

Der bayerische Landesverbandspräsident Albert Vetterl zieht sich zurück. Das "Bayerische Hinterzimmer" hat dessen Stellvertreter Günter Friedl nominiert. Dieser spricht in Bayern für das Tankstellengewerbe und wird daraus sicher künftig einschlägige Impulse im ZDK-Vorstand einbringen. Und der zweite Bayernvertreter im ZDK-Vorstand bleibt Johann Bader. An seinem Beispiel sei aufgezeigt, wie vielfach morsch Verbands-Statuten sind. Bader betreibt in Mittelstetten-Vogach eine freie Werkstatt und hat sich dabei auf die Marke MB spezialisiert. Zu seinem besonderen Premium-Geschäftsmodell gehört ferner, verunfallte Daimler-Fahrzeuge aufzusammeln und sie wieder restauriert in den Verkehr zu bringen. Um es zurückhaltend auszudrücken: Das ist ein sehr flexibles Geschäft, das viele Puffer mit eingebauten monetären Varianten zulässt. Er steht heute als Obermeister der größten deutschen Kfz-Innung vor. Wie kommt so einer zu diesem Amt?

2018 mussten in der Kfz-Innung Oberbayern aus welchen Gründen auch immer Nachwahlen stattfinden. Von 2.200 Mitgliedern nahmen dazu in der Kfz-Innung in München zur persönlichen Abstimmung ganze 48 (!) teil. Bei sechs Gegenstimmen wurde Bader mit 42 Stimmen zum Obermeister der größten deutschen Innung gewählt. Ergo: Mit 1,9% (!) der Mitgliederstimmen kann einer Obermeister der größten Innung werden. Mit 42 "Stimmle"! Ein Skandal! Aber darüber geht das "Bayerische Hinterzimmer" bewusst hinweg. Schließlich schafft das opulente "weinzierliche" Kunglermasse. Was wurde in Folge daraus an den Statuten verändert? Nix! Wären diese Geschäftsführer "lautere Gesellen", würden sie sich darum kümmern. Man staunt, was bezahlende Mitglieder mitmachen und sich gefallen lassen. 

Nochmals, es wären heute - wie für die Wahl des ZDK-Präsidenten - digitale Direktwahlen durch die Mitglieder möglich. Aber auch das verhindern die Kungler. Sie kleben an ihren Ämtern und setzen primär auf ihre persönlichen Interessen. Zum Nachdenken: Mindestens 85 Prozent der Kfz-Betriebe in Deutschland haben überhaupt Kenntnis noch Durchblick darüber, um was es in Regensburg überhaupt ging. So offen und aktiv werden sie in das wichtige Branchengeschehen eingebunden, geschweige denn beteiligt. Blamabel!

Qualifizierung für das ZDK-Vorstandsamt

Und so kommt es dann, dass im ZDK-Vorstand – siehe Beispiel Bayern - doch einige "sitzen", die da nie und nimmer hingehörten. Man sollte im ZDK-Vorstand, im obersten Gremium des Auto-Gewerbes, der "Auto-Gewerbe-Regierung" zumindest in der Regionalliga spielen. Doch da kicken seit Jahren gar zu viele auf A-Klasse-Niveau mit und bringen sich selbst da allenfalls als Verteidiger, bei Gott nicht als Stürmer oder gar Spielmacher ein. Arne Joswig wird nicht der sein, der da aufräumt und nachvollziehbare Strukturen schafft. Schließlich kennen sich die Herren alle seit sechs Jahren, sind per Du und haben nicht nur gemeinsam in Dubai miteinander Spaß gehabt, dabei zu sein. Es wäre dringlich erforderlich schriftlich festzulegen, welche Voraussetzungen einer mitbringen muss, um überhaupt als Mitglied für den ZDK-Vorstand gewählt werden zu können. Wer setzt diese dringliche Strukturveränderung auf die ZDK-Tagesordnung?! Im obersten Organ des Auto-Gewerbes sind Qualität, Reputation, Kreativität, Aktion, Durchblick, Weitsicht gefordert! "Konkurs-Unternehmer" sollten da beispielsweise wirklich keine erste Wahl sein.

ZDK-Politik

Arne Joswig sieht, so hat er angekündigt, drei wesentliche Aufgaben für sein Präsidentenamt. Die Umstellung auf den Agenturvertrieb, Fahrzeugdaten und die Thematik Mitarbeiter. Das ist zu kurzatmig. In Regensburg traf sich ja im "Auto-Parlament" nicht einmal die Gegenwart, sondern sichtbar die Vergangenheit. Man kann das auch optisch ausmachen. Das Einzige, das sich in den nächsten drei Jahren beim ZDK sichtbar ändern wird, ist, dass die Herren mit der einen schwäbischen ZDK-Alibi-Dame gemeinsam drei Jahre älter werden, ihre Haare bis dorthin noch weißer oder eben weniger werden. Wo bleibt die Aktion für gezielten Nachwuchs, junges, frisches Blut, das für einen lebendigen Organismus sorgt? Selbige Thematik ist auch in den Landesverbänden und den Innungen endlich anzugehen. Ich erlaube mir es ganz deutlich zu sagen: Ich kenne seit 40 Jahren jede Zusammensetzung im ZDK-Vorstand. So schwach wie derzeit, war das Gremium noch nie aufgestellt! 

Da wurde früher im höchsten Gremium um die beste Lösung gerungen, im Interesse der Branche gekämpft. Echte Streitkuktur ist für Arne Joswig ein Fremdwort. Derweil sind Konflikte die Mutter des Fortschritts. Wer wirklich nach vorne schaut weiß, es wird nicht ohne Konflikte abgehen. Man muss stets um die beste Lösung kämpfen. Wichtig, man trifft sich danach wieder auf einer höheren, besseren Lösungsebene. Das ist aber nicht die Ebene besagter A-Klasse-Geister.

Fragwürdigkeiten 

Joswig selbst hat inzwischen kein Autohaus mehr, ist Privatier. Und man verachte nicht die motivatorische Ebene für das Salär zuzüglich Reise- und Verpflegungskosten des ZDK-Präsidenten. Da sollte man wirklich auch vom gutbezahlten Ehrenamt sprechen. Etliche andere im ZDK-Vorstand sind ebenso keine aktiven Unternehmer, sprich persönliche Risikoträger mehr. Wer glaubt denn, dass ein ZDK-Präsident wirklich ernst genommen wird, der selbst nicht mehr Kfz-Unternehmer ist? Er trifft selbst in den eigenen Reihen in der Branche auf mentale Vorbehalte. Hinzu kommt, dass der neue ZDK-Präsident in der Branche geschweige denn bei den Herstellern/Importeuren weder bekannt noch vernetzt ist. Auch das wird einen langen Anlauf brauchen. Oder anders: Joswig bringt die so notwendige Reputation eines ZDK-Präsidenten für die politische Darstellung des Auto-Gewerbes in Deutschland nicht mit. Ein großes Manko!

Weller – Der Beste! 

Die Kungler haben in Regensburg den Besten verhindert. Auch die "AUTOMOBILWOCHE" schreibt: "Ein Unternehmer wie Burkhard Weller als Präsident, Inhaber einer der größten Autohausgruppen und bestens vernetzt, wäre an sich eine Idealbesetzung." Burkhard Weller wäre die höchst nötigen Veränderungen angegangen. Mal sehen, ob nicht der neue Hauptgeschäftsführer Dr. Kurt-Christian Scheel sich nach und nach zum eigentlichen Präsidenten entwickelt, entwickeln muss! Auch da, eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Weller wird wohl der letzte große aktive Autohändler in der ZDK-Geschichte sein, der die Verantwortung als Präsident wirkungsvoll angenommen hätte. Die klebenden Kungler haben eine weitere große Chance bewusst verhindert. Halt Mittelmaß!

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Dienstag, 20. Juni 2023

Jahrhunderterfindung ChatGPT

ChatGPT-Website
© Foto: www.chatopenai.com

Sam Altman (38), CEO und Gründer von OpenAI, stellt derzeit weltweit seine Jahrhunderterfindung ChatGPT, ein KI-Programm (Künstliche Intelligenz) vor, das in unserem Leben eine noch viel wichtigere Rolle spielen soll, als es das Internet je tat. Start von ChatGPT war im Herbst 2022. Es ist das am schnellsten wachsende Produkt der Geschichte. Es wird die Arbeitswelt verändern. Wir werden künftig mit den Computern anders interagieren.

Aktuell stellt Apple zudem seine Datenbrille "Vision Pro" vor. Statt mit Maus oder Tastatur steuert man die Brille mit den Augen, den Händen, der Stimme. Das zeigt, wie reale und virtuelle Welt bereits verschmelzen. Auch das wird zu Verhaltensänderungen führen.

KI kann viele Arbeitsprozesse erleichtern und damit von Alltagsarbeiten entlasten. Diese digitalen Assistenten können unsere Tage planen, E-Mails beantworten, Termine vereinbaren, Nachrichten vorlesen. Was sie noch nicht können, sind Originalität, Koordination oder die Fähigkeit, Probleme zu lösen.

Beispiel: Wer aktuell bei ChatGPT konkrete Fragestellungen eingibt, erhält in Sekundenschnelle erstaunliche Antworten. Fordert man eine Pkw-Marktanalyse zum Monat Mai 2023 an, erhält man die Antwort, dass der Datensatz im September 2021 endet. Also, keine Auskunft. Das wird aber nur eine Frage der Zeit sein. Will man beispielsweise wissen, wie ChatGPT die E-Mobilität einstuft, wird folgende Analyse angezeigt:

ChatGPT: Elektroautos in Deutschland
© Foto: Prof. Hannes Brachat

Ob damit künftig nicht manche Journalisten überflüssig werden? KI hat allerdings kein Urteilsvermögen über Fakten. KI wird künftig auch Werbetexte schreiben, Referate ausarbeiten, juristische Texte zur Verfügung stellen, Briefentwürfe erstellen usw.

Diese Woche kündigte Mercedes-Benz ChatGPT in die Fahrzeuge an:

Mercedes setzt auf ChatGPT
© Foto: Mercedes-Benz

Es wird dadurch das Verständnis natürlicher Sprache verbessert, außerdem wird die Bandbreite der Themen, auf die der Sprachassistent reagieren kann, erweitert.

375 Forscher und Unternehmer warnen vor KI. Ihre Aussage: "Das Risiko einer Vernichtung durch KI zu verringern, sollte eine globale Priorität neben anderen gesellschaftlichen Ausmaßes sein, wie Pandemien oder Atomkriege." Wer wird auf dem KI-Wege künftig die führende Rolle spielen? Wie muss Künstliche Intelligenz künftig reguliert werden? Die offene Aufklärung und Information der Bürger über KI wäre mindestens so wichtig und zukunftsrelevant wie die "Wärmepumpe"!

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Mittwoch, 21. Juni 2023 - Sommeranfang

Chinesische Markenrealitäten

DER SPIEGEL schreibt am 10. Juni 2023 in Ausgabe Nr. 23, dass chinesische Automarken mit Macht in den deutschen Markt drängen. Die nächste Kulturrevolution! Das ist in der Tat unübersehbar; im AUTOHAUS 21/22 2022 und in der Autoflotte 1/2 2023 schrieb unser Kommentator Dr. Armin Schirmer darüber Beiträge. Titel "China auf dem Vormarsch?"

Dr. Armin Schirmer
© Foto: Privat

Die Autoren des SPIEGEL untermauern ihre Aussagen mit zwei Zahlen: Rund 29.000 neue chinesische Fahrzeuge wurden 2022 in Deutschland zugelassen. Und 42 Prozent der Befragten würden für ihr nächstes Auto eine chinesische Marke in Betracht ziehen. Diese Zahl sei von 30 Prozent im Dezember 2022 bis zum Mai 2023 auf 42 Prozent gestiegen.

Alle Händler, die keine chinesischen Marken verkaufen und den SPIEGEL lesen, müssten jetzt eigentlich alarmiert sein. Fast die Hälfte der deutschen Autokäufer würde eine chinesische Marke erwägen. Das ist sehr irritierend, kennt man doch aus der Marktforschung andere Zahlen als die 42 Prozent.

Die 29.000 Neuwagen stimmen, und stammen vor allem von MG Roewe (15.684), Lynk & Co (6.626) und Polestar (7.008). Die Zahlen von MG sind tatsächlich beeindruckend; MG ist in Deutschland sehr aktiv und auf traditionelle Weise erfolgreich, mit guten Fahrzeugen, günstigen Preisen und klassischen Autohäusern als Agentur-Partner. Noch erfolgreicher ist MG in Großbritannien, wo man die Marke noch aus alten Zeiten kennt. Lynk hat von den 6.626 neuen Fahrzeugen 6.239 bei Autovermietern untergebracht; diese sind noch nicht verkauft. An private Kunden gingen nur 32! Die ursprünglich schwedische Marke Polestar arbeitet sich langsam vor. Die übrigen chinesischen Marken schaffen auch in den ersten fünf Monaten des Jahres 2023 nur sehr kleine Zulassungszahlen.

Neuzulassungen chinesischer Automarken in Deutschland
Quelle: KBA, eigene Analyse, eigene Schätzung
© Foto: Dr. Armin Schirmer

Noch interessanter als die Zulassungszahlen ist die Befragung über die Kaufbereitschaft der Kunden. Es handelt sich um eine Befragung der Kunden des Neuwagen-Portals Carwow. Diese Kundengruppe ist zum einen überhaupt nicht repräsentativ für die deutschen Autokäufer. Sie sind vermutlich viel jünger und online-affin und für neue Marken aufgeschlossener. Zum anderen antworten online vor allem Befürworter oder Ablehner, die große Mitte antwortet nicht. Somit sind diese aufsehenerregenden Zahlen nicht wirklich aussagekräftig.

Die repräsentativen Zahlen des Marktforschungsunternehmen Civey 11/2023 lauten etwas anders: 11,9 Prozent sind offen oder eher offen für chinesische Marken, 9,4 Prozent unentschieden, 78,7 Prozent dagegen. Bei Fuhrparkleitern können sich zwölf Prozent eine chinesische Marke vorstellen. Diese Zahlen sind eher realistisch und ein nicht zu unterschätzender Einstieg. Mehr können die neuen Marken gar nicht erwarten.

Für eine "Kulturrevolution" im SPIEGEL sind diese realistischen Zahlen allerdings zu niedrig, nicht revolutionär genug.

Die Händler europäischer Marken können vorerst aufatmen; nicht jeder zweite Kunde wird ein chinesisches Auto wählen.

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Freitag, 23. Juni 2023

Klimaanlagenreinigung - alle sechs Monate!

Website des Mercedes-Autohauses Kunzmann
© Foto: Autohaus Kunzmann

Der VDI (Ingenieursverband) ist der Auffassung, dass Klimaanlagen gefährliche Dreckschleudern sind. Zahlreiche Kfz-Hersteller geben viel zu lange Wechselintervalle des Innenraumluftfilters der Klimaanlage vor. Manche 30.000 Kilometer! VW 15.000 Kilometer bzw. jährlich. Mercedes alle zwei Jahre. Ferner, ein Klimaanlagen-Check ist nicht ausreichend. Schwerpunkt dabei sind meist Dichtigkeitsprüfungen, Füllstandskontrolle des Kältemittels. Gelegentlich erfolgt noch ein Filterwechsel. Doch die Reinigung des gesamten Klimasystems gehört oftmals nicht dazu. Der VDI empfiehlt beim Pkw einen Filterwechsel und die professionelle Reinigung der gesamten Klimaanlage alle sechs Monate. MB-Kunzmann, mehrfach ausgezeichnetes Service-Autohaus, zeigt das umfassend im Netz und ergänzt das mit einer Videoerläuterung für den Kunden im Verbund mit airco well.

Impuls! Meldet sich eine Kunde telefonisch zum Service an, sollte gefragt werden, wann der letzte Klimanlagenservice erfolgte? Sollen wir diesen bei ihrem Werkstattbesuch mit vorsehen? 80 Prozent werden der Empfehlung Folge leisten. Verweisen Sie - siehe Kunzmann - auf Ihre ausführliche Darstellung im Internet, wo sich der Kunde in Ruhe detailliert mit Videodarstellung über den Klimaservice informieren kann. Aber bitte, solide Preise!

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Spruch der Woche

"Man führt nicht, indem man allen entgegenkommt."

Mit meinen besten Grüßen zum Sommeranfang

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
www.brachat.de


Der nächste HB ohne Filter erscheint am 7. Juli 2023!

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KOMMENTARE


Klaus Küspert

23.06.2023 - 17:31 Uhr

Ich finde dieses umfängliche „Nachkarten“ zu den ZDK-Wahlen bzw. dem -Wahlergebnis nicht gut. Aber ich hatte es, nach jenem Wahlausgang, in der Tat befürchtet.


Karl Idstein

23.06.2023 - 00:00 Uhr

Herr Brachat bezog schon vor der Wahl deutlich Position für einen der beiden Kandidaten. Als die Wahl dann anders ausging, als es ihm lieb war, nämlich der „andere“ Kandidat gewann, lege Herr Brachat hier nun erst richtig los: Kanonade von Beschimpfungen gegen den Verband, gegen einzelne Verbandsvertreter, gegen die Wahlordnung, gegen den Wahlsieger. Herr Professor, so etwas gehört sich nicht.


Udo Forg

25.06.2023 - 17:50 Uhr

In Sachen ZDK-Wahl würde ich zu Herrn Brachats Ausführungen kompakt sagen: „Schlechter Verlierer“.


Wilfried Racke

26.06.2023 - 00:00 Uhr

(...) Bitte nicht versuchen, mit der Seniorenriege á la Fritz Indra, Klaus„-Kolben“ Fröhlich u.a. die Geschichtsbücher zu beflügeln. Danke.


Andreas Gol

26.06.2023 - 20:25 Uhr

Leider in der Tat voll daneben seitens des Herrn Ruheständlers, schade


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