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Branchenforum: Mehr staatliche Mittel für Kfz-Betriebe gefordert

22.11.2019 17:37 Uhr
Kfz-Innung Stuttgart
V.l.n.r.: Innungsgeschäftsführer Christian Reher, Obermeister Torsten Treiber, Präsident Michael Ziegler und Moderator Rafael Treite.
© Foto: Wolfgang List / perfectfotos.com

Autos sind gefragt, allerdings sorgen derzeit vor allem die Verbrenner für ein gutes Verkaufsahr. Beim Herbstforum der Kfz-Innung Region Stuttgart wurde Kritik an der Rolle des Staates bei der E-Förderung und der Diesel-Nachrüstung laut.

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Michael Ziegler, Präsident des Kfz-Gewerbes Baden-Württemberg, hat eine finanzielle Gleichbehandlung des Kfz-Gewerbes mit der Autoindustrie bei der Förderung der Elektromobiltät angemahnt. "Es ist nicht damit getan, dass Steuermittel in die Herstellerkassen fließen und sei es über den Umweg der E-Auto-Prämie", sagte Ziegler am Donnerstag beim Herbstforum der Kfz-Innung Region Stuttgart. Der Wandel zur E-Mobilität müsse auch in den Autohäusern über Förderprogramme zur schnelleren Luftreinhaltung unterstützt werden. "Die entscheidende Schnittstelle zum Kunden sind wir", so Ziegler vor rund 300 Führungskräften und Betriebsinhabern in der Fellbacher Schwabenlandhalle.

Als ein Beispiel für die aus seiner Sicht falsche Verteilung staatlicher Mittel nannte Ziegler den Aufbau von Ladestationen: "Wenn Bund und Land Ladesäulen fördern, um die Infrastruktur zu stärken, dann sollen sie auch die Umstellung in den Kfz-Werkstätten fördern, die zusätzliche Technik bereithalten müssen – auch das zählt zur Infrastruktur."

Kritik übte der Branchenvertreter auch an der anlaufenden Euro-5-Nachrüstung und der damit verbundenen Fokussierung auf sogenannte Intensivstädte. Statt "Insellösungen" müsse es eine schnelle und flächendeckende Förderung der Nachrüstung von Euro-5-Dieseln geben. Die Bundesregierung müsse das Heft in die Hand nehmen und Führung zeigen. Ziegler: "Kleinserien bei Nachrüstlösungen können nicht der Weisheit letzter Schluss sein." In Stuttgart liegt der Bestand der Euro-5-Diesel aktuell bei rund 21.000 Fahrzeugen. Von denen dürfte es nach Darstellung der Innung für die Hälfte Nachrüstsätze und Hersteller-Förderung geben. Der Rest geht leer aus.

"Individuelle Mobilität ist ein Grundbedürfnis"

Mit Blick auf die hitzig geführte Debatte rund um Klima und Auto unterstrich Ziegler: "Der Mensch will mobil sein. Individuelle Mobilität ist ein Grundbedürfnis und hat in unserer Gesellschaft einen extrem hohen Wert." Die Entwicklung der künftigen Fahrzeugantriebe – Elektro, Wasserstoff oder E-Fuels – müsse technologieoffen gestaltet werden. "China hat uns bei der E-Mobilität kurzfristig abgehängt. Bei der Wasserstofftechnologie kann es uns nicht so schnell das Wasser reichen. Hier sind Politik und Hersteller gefordert, die Chancen zu nutzen."

Torsten Treiber, Obermeister der Kfz-Innung, zeigte bei der Veranstaltung auf, dass derzeit im Ländle vor allem Verbrenner für ein gutes Verkaufsjahr sorgen: "So wie es aussieht, werden wir im Innungsgebiet im Autojahr 2019 die Zulassungszahlen von 2018 übertreffen." Im Kreis Esslingen seien bis Ende Oktober schon mehr Autos neu zugelassen als im ganzen Vorjahr. Stuttgart und die Kreise Böblingen, Ludwigsburg und Rems-Murr lägen dicht dran. Auch bei den Gebrauchtwagen sei zumindest "eine Punktlandung bei den Zahlen des Vorjahres drin".

Treiber packte seine Aussage, dass die Kfz-Betriebe auf sicherer wirtschaftlicher Grundlage stehen, in eine Zahl: "Wir werden beim Fahrzeugbestand, also der Basis unseres Werkstattgeschäfts, wohl bis Ende 2019 einen neuen Höchststand erreichen." Allein der Pkw-Bestand in der Region liege bereits jetzt deutlich über 1,65 Millionen – Tendenz bis Jahresende weiter steigend. (rp)

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