Digitalisierung bei Kunzmann ist ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Nur so lässt sich erklären, wie die Aschaffenburger seit Jahren digital ganz vorne mitspielen. Der erneute Gewinn des „Digital Dealer Performance Award 2025“ (DDPA), der jährlich von AUTOHAUS und TÜV SÜD verliehen wird, ist der beste Beweis. Und auch der zweite Platz in der neu geschaffenen Kategorie „KI-Präsenz“ zeigt, dass Kunzmann strategisch immer am Puls der Zeit ist.
Mehr Barrierefreiheit
Ein zentrales Projekt im vergangenen Jahr war die Verbesserung der Barrierefreiheit auf der Website. Kunzmann setzte dafür auf eine nachhaltige Lösung. Statt auf schnelle technische Overlays zu setzen, wurde die Seite gestalterisch überarbeitet. Die Schriftgrößen wurden angepasst, Farben und Kontraste verbessert und klickbare Flächen vergrößert. Auch die sogenannten Alt-Texte, also die Bildbeschreibungen für Screenreader, wurden auf Hunderten Seiten erneuert.
„Wir haben uns dazu entschieden, ein Tool zu benutzen, jedoch nur zur Beurteilung der Seite“, sagt Moritz Kemmerer, Leiter Online-Marketing bei Kunzmann. Die eigentliche Umsetzung erfolgte anschließend manuell. Ziel war es, nicht auf zusätzliche Layer zu setzen, die Ladezeiten erhöhen und das Nutzererlebnis beeinträchtigen können. Ein Beispiel: Statt einfach nur „AMG“ steht nun „Herstellermarke Mercedes-AMG“ in der Bildbeschreibung. Diese Änderungen machen die Website zum einen nicht nur zugänglicher für Menschen mit Einschränkungen, sondern verbessern zum anderen auch die Auffindbarkeit bei Google.
"Die Maßnahmen zur Barrierefreiheit machen die Website nicht nur zugänglicher für Menschen mit Einschränkungen, sondern verbessern auch die Auffindbarkeit bei Google."
Moritz Kemmerer,
Leiter Online-Marketing bei Kunzmann
Inhalte KI-fähig gemacht
Auch inhaltlich hat sich Kunzmann stärker auf digitale Anforderungen eingestellt. Das Team entwickelte einen unternehmensinternen Leitfaden zur KI-gerechten Texterstellung. Die Beiträge in Lexikon, FAQ-Bereich und Fahrzeugseiten wurden sprachlich überarbeitet. Ziel war eine klare und vor allem einfach strukturierte Sprache, die von KI-Systemen besser verarbeitet werden kann.
„Die KI mag einfache Sprache. Dann lieber mehrere kurze Sätze, statt alles in einem langen verschachtelten abzubilden“, sagt Kemmerer. Das betrifft vor allem erklärende Inhalte, bei denen sich zu viele Informationen in einem Satz oft negativ auf die Lesbarkeit auswirken. Durch die Umstellung tauchen Kunzmann-Texte inzwischen regelmäßig in Antworten von ChatGPT auf. Der Kanal wächst so stetig als externe Traffic-Quelle. Im letzten Monat kamen so rund 3.000 Sitzungen über die KI-Plattform zustande.
Auch die Updates von Google verlaufen inzwischen stabiler, seit die Inhalte gezielt nach diesen Kriterien aufgebaut werden. Das Team beobachtet die Rankings regelmäßig und passt die Seiten entsprechend strukturell an.
Bei der neuen DDPA-Kategorie „KI-Präsenz“ schaffte es Kunzmann auf Anhieb auf Platz 2.
Fahrzeugsuche ausgebaut
Ebenfalls verantwortlich für den erneuten Erfolg war der Ausbau der digitalen Fahrzeugsuche auf kunzmann.de. Kunzmann setzt dafür auf sogenannte Brückenseiten. Das sind Modellseiten, die Informationen, Filter und Angebote bündeln. Für ein bestimmtes Modell gibt es beispielsweise eine zentrale Einstiegsseite mit allen verfügbaren Fahrzeugen. Sie enthält nicht nur Angebote, sondern auch ergänzende Informationen und eine seitenübergreifende Navigation.
Inzwischen indexiert Kunzmann auch Fremdfabrikate wie Audi oder Porsche vollständig. Diese Fahrzeuge wurden früher meist über Drittanbieter verkauft. Heute vermarktet Kunzmann sie selbst, mit positivem Effekt auf Sichtbarkeit und Reichweite. Die Seiten werden fortlaufend aktualisiert. Zudem prüft das Team, welche Modelle hohe Zugriffszahlen erzielen, und passt die Inhalte entsprechend an.
"Statt den Herstellerbildern nutzen wir auf Social Media Inhalte mit echten Mitarbeitern und regionalem Bezug. Die Kunden mögen die Regionalität."
Moritz Kemmerer,
Leiter Online-Marketing bei Kunzmann
Social Media strategisch genutzt
Social Media spielt bei Kunzmann nicht nur im Marketing eine Rolle, sondern ist auch Teil der Personalstrategie. Das Unternehmen betreibt seit Neuestem zwei verschiedene TikTok-Kanäle. Während einer ähnlich wie auf Instagram Fahrzeugmodelle, Kampagnen und Serviceangebote vorstellt, richtet sich der andere an potenzielle Auszubildende. Dieser Kanal wird in Abstimmung mit dem Marketing von den unternehmenseigenen Azubis betreut. Sie übernehmen dabei Themenauswahl, Videodreh und Schnitt in Eigenregie. Der Kanal kommt bei der meist jüngeren Zielgruppe sehr gut an, da er mit dem Format und der passenden Tonalität den Nutzern auf Augenhöhe begegnet. Das macht das Autohaus als möglichen Ausbildungsbetrieb beim potenziellen Nachwuchs attraktiv.
Das Bildmaterial entsteht ausschließlich im eigenen Haus. Statt der Herstellerbilder nutzt Kunzmann Inhalte mit echten Mitarbeitern und regionalem Bezug. „Die Kunden mögen die Lokalität“, sagt Moritz Kemmerer. Das Feedback auf Videos und Fotos aus den Filialen sei deutlich besser als bei neutralem Bildmaterial.