DDPA: Kunzmann erringt den Sieg in Serie

07.12.2025 00:00 Uhr | Lesezeit: 7 min
DDPA Kunzmann
Das Team hinter dem Erfolg: (v. l.) Heiko Protze, Head of Marketing, Marc Debus, Online-Marketing Manager, Susanna Klimenko, Online-Marketing Managerin, Moritz Kemmerer, Leitung Online-Marketing, Melina Degend, Online-Marketing Managerin, Sascha Stößel, Geschäftsführer.
© Foto: Kunzmann

Zum fünften Mal in Folge sichert sich das Autohaus Kunzmann den Digital Dealer Performance Award. Basis für diese Leistung ist der Wille des Teams, sich ständig neu zu fordern und auch scheinbar kleine Veränderungen bis ins Detail umzusetzen.

Digitalisierung bei Kunzmann ist ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Nur so lässt sich erklären, wie die Aschaffenburger seit Jahren digital ganz vorne mitspielen. Der erneute Gewinn des „Digital Dealer Performance Award 2025“ (DDPA), der jährlich von AUTOHAUS und TÜV SÜD verliehen wird, ist der beste Beweis. Und auch der zweite Platz in der neu geschaffenen Kategorie „KI-Präsenz“ zeigt, dass Kunzmann strategisch immer am Puls der Zeit ist.

Mehr Barrierefreiheit

Ein zentrales Projekt im vergangenen Jahr war die Verbesserung der Barrierefreiheit auf der Website. Kunzmann setzte dafür auf eine nachhaltige Lösung. Statt auf schnelle technische Overlays zu setzen, wurde die Seite gestalterisch überarbeitet. Die Schriftgrößen wurden angepasst, Farben und Kontraste verbessert und klickbare Flächen vergrößert. Auch die sogenannten Alt-Texte, also die Bildbeschreibungen für Screenreader, wurden auf Hunderten Seiten erneuert.

„Wir haben uns dazu entschieden, ein Tool zu benutzen, jedoch nur zur Beurteilung der Seite“, sagt Moritz Kemmerer, Leiter Online-Marketing bei Kunzmann. Die eigentliche Umsetzung erfolgte anschließend manuell. Ziel war es, nicht auf zusätzliche Layer zu setzen, die Ladezeiten erhöhen und das Nutzererlebnis beeinträchtigen können. Ein Beispiel: Statt einfach nur „AMG“ steht nun „Herstellermarke Mercedes-AMG“ in der Bildbeschreibung. Diese Änderungen machen die Website zum einen nicht nur zugänglicher für Menschen mit Einschränkungen, sondern verbessern zum anderen auch die Auffindbarkeit bei Google.


"Die Maßnahmen zur Barrierefreiheit machen die Website nicht nur zugänglicher für Menschen mit Einschränkungen, sondern verbessern auch die Auffindbarkeit bei Google."

Moritz Kemmerer,
Leiter Online-Marketing bei Kunzmann


Inhalte KI-fähig gemacht

Auch inhaltlich hat sich Kunzmann stärker auf digitale Anforderungen eingestellt. Das Team entwickelte einen unternehmensinternen Leitfaden zur KI-gerechten Texterstellung. Die Beiträge in Lexikon, FAQ-Bereich und Fahrzeugseiten wurden sprachlich überarbeitet. Ziel war eine klare und vor allem einfach strukturierte Sprache, die von KI-Systemen besser verarbeitet werden kann.

„Die KI mag einfache Sprache. Dann lieber mehrere kurze Sätze, statt alles in einem langen verschachtelten abzubilden“, sagt Kemmerer. Das betrifft vor allem erklärende Inhalte, bei denen sich zu viele Informationen in einem Satz oft negativ auf die Lesbarkeit auswirken. Durch die Umstellung tauchen Kunzmann-Texte inzwischen regelmäßig in Antworten von ChatGPT auf. Der Kanal wächst so stetig als externe Traffic-Quelle. Im letzten Monat kamen so rund 3.000 Sitzungen über die KI-Plattform zustande.

Auch die Updates von Google verlaufen inzwischen stabiler, seit die Inhalte gezielt nach diesen Kriterien aufgebaut werden. Das Team beobachtet die Rankings regelmäßig und passt die Seiten entsprechend strukturell an.

DDPA Awards
© Foto: Kunzmann

Bei der neuen DDPA-Kategorie „KI-Präsenz“ schaffte es Kunzmann auf Anhieb auf Platz 2.

Fahrzeugsuche ausgebaut

Ebenfalls verantwortlich für den erneuten Erfolg war der Ausbau der digitalen Fahrzeugsuche auf kunzmann.de. Kunzmann setzt dafür auf sogenannte Brückenseiten. Das sind Modellseiten, die Informationen, Filter und Angebote bündeln. Für ein bestimmtes Modell gibt es beispielsweise eine zentrale Einstiegsseite mit allen verfügbaren Fahrzeugen. Sie enthält nicht nur Angebote, sondern auch ergänzende Informationen und eine seitenübergreifende Navigation.

Inzwischen indexiert Kunzmann auch Fremdfabrikate wie Audi oder Porsche vollständig. Diese Fahrzeuge wurden früher meist über Drittanbieter verkauft. Heute vermarktet Kunzmann sie selbst, mit positivem Effekt auf Sichtbarkeit und Reichweite. Die Seiten werden fortlaufend aktualisiert. Zudem prüft das Team, welche Modelle hohe Zugriffszahlen erzielen, und passt die Inhalte entsprechend an.


"Statt den Herstellerbildern nutzen wir auf Social Media Inhalte mit echten Mitarbeitern und regionalem Bezug. Die Kunden mögen die Regionalität."

Moritz Kemmerer,
Leiter Online-Marketing bei Kunzmann


Social Media strategisch genutzt

Social Media spielt bei Kunzmann nicht nur im Marketing eine Rolle, sondern ist auch Teil der Personalstrategie. Das Unternehmen betreibt seit Neuestem zwei verschiedene TikTok-Kanäle. Während einer ähnlich wie auf Instagram Fahrzeugmodelle, Kampagnen und Serviceangebote vorstellt, richtet sich der andere an potenzielle Auszubildende. Dieser Kanal wird in Abstimmung mit dem Marketing von den unternehmenseigenen Azubis betreut. Sie übernehmen dabei Themenauswahl, Videodreh und Schnitt in Eigenregie. Der Kanal kommt bei der meist jüngeren Zielgruppe sehr gut an, da er mit dem Format und der passenden Tonalität den Nutzern auf Augenhöhe begegnet. Das macht das Autohaus als möglichen Ausbildungsbetrieb beim potenziellen Nachwuchs attraktiv.

Das Bildmaterial entsteht ausschließlich im eigenen Haus. Statt der Herstellerbilder nutzt Kunzmann Inhalte mit echten Mitarbeitern und regionalem Bezug. „Die Kunden mögen die Lokalität“, sagt Moritz Kemmerer. Das Feedback auf Videos und Fotos aus den Filialen sei deutlich besser als bei neutralem Bildmaterial.


Die TOP 20 beim DDPA 2025 – Classic

  1. Robert Kunzmann GmbH & Co. KG
  2. Autohaus Gotthard König GmbH
  3. bhg Autohandelsgesellschaft mbH
  4. Autohaus Tabor GmbH
  5. Tiemeyer GmbH
  6. AVP Autoland GmbH & Co. KG
  7. Cloppenburg Gruppe
  8. Hülpert GmbH
  9. Auto Bierschneider GmbH
  10. Löhr Automobile Vertriebs GmbH
  11. Audi Zentrum Ingolstadt Karl Brod GmbH
  12. AVG Rosier GmbH & Co. KG
  13. Autohaus Schürer GmbH & Co. KG
  14. Hubauer GmbH
  15. Autohaus Glinicke GmbH
  16. Faba Autowelt GmbH
  17. Autohaus Ostermaier GmbH
  18. Jürgens GmbH Brandenburg
  19. Scherer GmbH & Co. KG
  20. Maschek Automobile GmbH & Co. KG


Newsletter mit Struktur

Auch im Bereich Newsletter-Marketing hat Kunzmann vieles automatisiert. Die Inhalte werden automatisiert und auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmt ausgespielt. Es gibt inzwischen eine Vielzahl an Newsletter-Themen wie HU/AU-Erinnerungen, Fahrzeugangebote, saisonale Aktionen oder auch Inzahlungnahme. „Wenn wir einen Verteiler machen, der alle anspricht wie beim jährlichen Weihnachtsmailing, dann erreichen wir bis zu 47.000 Empfänger“, berichtet Melina Degend aus dem Online-Marketing.

Entscheidend sei jedoch nicht die Masse, sondern die Relevanz. Kunden erhalten vorwiegend Informationen und Content, die zu ihrem Fahrzeugmodell passen. Klickt ein Nutzer in einem bestimmten Newsletter, besteht die Möglichkeit, dass er in der Folge einen weiteren passenden Newsletter erhält. Allerdings passiert dies nicht immer automatisch bei allen Newsletter-Typen.

Demnächst werden sich Empfänger auch gezielt nur von bestimmten Themenbereichen abmelden können, ohne gleich den gesamten Newsletter abzubestellen. So soll die Abmeldequote insgesamt weiterhin geringgehalten werden.


"Wenn wir einen Verteiler machen, der alle anspricht, wie beim jährlichen Weihnachtsmailing, dann erreichen wir bis zu 47.000 Empfänger."

Melina Degend,
Online-Marketing Kunzmann


Kundenkontakt bleibt persönlich

Trotz aller digitalen Entwicklungen setzt Kunzmann bei der Interaktion mit dem Kunden aktuell vor allem auf persönlichen Kontakt als auf KI. „Auf unserer Website bieten wir keine KI-Chat-Interaktion an“, betont Moritz Kemmerer. „Eine telefonische KI befindet sich aktuell an zwei Standorten in der Testphase. In der Fahrzeugsuche, in der die Anfragen spezifischer sind, können Kunden direkt Kontakt mit einem Verkaufsberater via Chat, Mail, WhatsApp oder Telefon aufnehmen.“ Gerade bei hochwertigen Fahrzeugen sei der persönliche Kontakt weiter entscheidend.

Kunzmann ist und bleibt das Maß aller Dinge, wenn es um digitale Sichtbarkeit im Autohandel geht. Somit bleibt der Händler auch im nächsten Jahr einer der Top-Favoriten beim DDPA. Da gäbe es dann mit dem Award „KI-Präsenz“ sogar einen Titel, den der Händler noch nicht gewonnen hat.

HASHTAG


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