Deutsche Autos sollen künftig mit umweltfreundlichen Klimaanlagen vom Band rollen. Die Autohersteller einigten sich jetzt auf den Einsatz von Kohlendioxid (CO2) als natürliches Kältemittel R744, berichtete der Verband der Deutschen Automobilhersteller (VDA) am Donnerstag. Damit könne der Spritverbrauch um einen Achtelliter auf 100 Kilometer verringert werden, erläuterte Pressesprecher Eckehart Rotter auf Anfrage. Der Treibhauseffekt werde auf ein Tausendstel der bisher eingesetzten Technologie verringert. Damit blieben die deutschen Autobauer deutlich unter den von der EU gesetzten Grenzwerten für Kältemittel ab Januar 2011. Dafür wurden sie von Umweltschützern gelobt. VDA-Präsident Matthias Wissmann erklärte: "Mit diesem gemeinsamen Schritt gehen deutsche Automobilhersteller auch bei klimaschonenden Kältemitteln weltweit in Führung und setzen ihre Strategie der nachhaltigen Mobilität konsequent um." Nun gehe es darum, die noch anstehenden technischen Fragen im Schulterschluss mit den Zulieferern zu klären. Laut VDA wird der Einsatz der bisher bekannten neuen chemischen Kältemittel nicht weiter als Alternative verfolgt. Nach Angaben aus der Branche haben die Japaner und europäischen Hersteller wie Renault und Fiat noch keine Entscheidungen über ihre künftigen Klimaanlagen-Technologien gefällt. Die Umweltschutzgruppe von Greenpeace sprach von einer "mutigen und wegweisenden" Entscheidung. "Auch wenn wir ihre Modellpolitik unter Klimagesichtspunkten nach wie vor kritisieren, auf dem Gebiet der Wahl des "Kältemittels der Zukunft" verdienen die deutschen Hersteller Respekt", schrieb Greenpeace-Experte Wolfgang Lohbeck in einer E-Mail an den VDA. "Leider ist viel zu wenig bekannt, welch enormen Anteil an der zukünftigen (...) Erwärmung gerade diese künstlichen Kältemittel – die fluorierten Kohlenwasserstoffe (FKW) – haben." (dpa)
Deutsche Autohersteller machen Klimaanlagen umweltschonender
Einigung auf den Einsatz von Kohlendioxid als natürliches Kältemittel / Lob von Greenpeace