Mehrere institutionelle Investoren wollen sich auf der DaimlerChrysler-Hauptversammlung am Mittwoch für eine Trennung von der US-Sparte Chrysler stark machen. "Eine Abspaltung von Chrysler erscheint uns unter den gegebenen Bedingungen sinnvoll, da sich das Marktumfeld in den USA auch zukünftig sehr schwierig gestalten dürfte", sagte Ingo Speich, Fondsmanager bei Union Investment dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe). Auch die Fondsgesellschaften DWS und SEB plädierten für diese Option. Deka Investment wollte sich auf Anfrage des Blattes nicht äußern. Auch ein Sprecher des Unternehmens lehnte einen Kommentar ab. "Die Frage, wie die Trennung vollzogen wird, ist nur noch ein reines Rechenexempel", sagte Fondsmanager Jürgen Meyer von SEB der Zeitung. Einem sich abzeichnenden Verkauf an Finanzinvestoren stehe die SEB aufgeschlossen gegenüber. "Der Preis ist entscheidend, nicht der Käufer." Hier sei allerdings zu befürchten, dass Daimler für die Verbindlichkeiten von Chrysler eine Mitgift zahlen muss. "Diesen Vorgang Verkauf zu nennen, wäre Euphemismus. Wenn Sie die Müllabfuhr dafür bezahlen, dass die Ihre Tonne leert, haben Sie dann Ihren Müll an die Müllabfuhr verkauft?" Medienberichten zufolge dringt DaimlerChrysler auf einen Verkauf von Chrysler. Nachdem Ende vergangener Woche erste Angebote eingeholt worden waren, soll der Bieterkreis in den kommenden Tagen eingegrenzt werden. Als Interessenten gelten neben dem kanadischen Zulieferer Magna auch die Finanzinvestoren Cerberus und Blackstone. Als Verkaufspreis werden bislang vier bis sechs Mrd. US-Dollar genannt. DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche hatte Mitte Februar auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens in Detroit lediglich angekündigt, zusätzlich zu einem neuen Sparprogramm alle Optionen für Chrysler prüfen zu wollen. (dpa)
Fondsgesellschaften für Abspaltung von Chrysler
Institutionelle Investoren wollen sich auf der DaimlerChrysler-Hauptversammlung für eine Trennung stark machen