General Motors (GM) könnte einem Pressebericht zufolge erst etwas später in den Bieterkampf um Chrysler einsteigen. Wie die "Financial Times" (FT; Donnerstagausgabe) unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen berichtete, werde der Konzern in der ersten Bieterrunde um die US-Tochter von DaimlerChrysler noch außen vor bleiben. GM könne aber im April mit einem Gebot nachziehen. Mit ersten Geboten zwischen vier und sechs Mrd. US-Dollar von den drei Finanzinvestoren Cerberus, Blackstone und Ripplewood Holdings sowie dem kanadischen Zulieferer Magna werde an diesem Freitag gerechnet, schrieb die Zeitung weiter. GM warte zunächst die Offerten der anderen Interessenten ab. Danach bestehe immer noch die Möglichkeit, entweder selbst zu bieten oder später mit einem möglichen Käufer über einzelne Teile von Chrysler separat zu verhandeln. Unterdessen hat Cerberus mit Ex-VW-Markenchef Wolfgang Bernhard an Bord seine Einkaufstour in der US-Autobranche beschleunigt. Für eine Mrd. US-Dollar will der Finanzinvestor die Vermögenswerte des insolventen US-Zulieferers Tower Automotive kaufen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Die Gesellschaft will auch den größten amerikanischen Autoteilehersteller Delphi gemeinsam mit anderen Investoren für 3,4 Mrd. US-Dollar schlucken. Delphi, die ehemalige GM-Teilesparte, befindet sich ebenfalls in einem Insolvenzverfahren. Tower mit Sitz in Novi (US-Bundesstaat Michigan) produziert Fahrgestelle und Autoteile u.a. für BMW, DaimlerChrysler, VW, Fiat, Ford, General Motors, Toyota und Hyundai/Kia. Das Unternehmen beschäftigt 12.000 Mitarbeiter in mehr als 15 Ländern. Die Transaktion muss allerdings noch von dem Insolvenzgericht in New York genehmigt werden. (dpa)
GM bietet vorerst nicht für Chrysler
Zeitung: Autokonzern wartet zunächst die Offerten der anderen Interessenten ab / Cerberus auf US-Einkaufstour