Der Preiskrieg auf dem US-Automarkt wird nach Einschätzung des GM-Europachefs Bob Lutz auf Europa übergreifen. "Es gibt zu viele Marken und Kapazitäten auf dem Automarkt", sagte Lutz der Pariser Zeitung "Le Monde" (Donnerstagausgabe). Er verteidigte die Entscheidung, den Preis für den neuen Opel Astra bereits vor dem Verkaufsbeginn mit Hilfe eines Frühbucherrabatts zu senken. Es sei besser, mit hohen Verkäufen zum Start eine Marktdynamik zu schaffen, als mit hohen Preisen zu starten und dann nachzugeben, wenn die Käufer ausbleiben, sagte Lutz. Der Konzernvize von GM warf den Japanern vor, mit einer Manipulation des Yen-Kurses den Wettbewerb zu verfälschen. "Wenn die internationale Gemeinschaft die Interventionen der Bank of Japan weiter duldet, wird die Lage für die amerikanischen drei Großen (GM, Ford, Chrysler) schwierig bleiben", sagte Lutz. Der Eroberungszug der Japaner werde "in Europa noch schwerer zu bremsen sein als in den USA, weil die Produktionskosten höher sind und der Wechselkurs des Euro zum Yen noch ungünstiger ist als der des Dollar". Für Opel strebt GM nach Lutz' Worten im laufenden Jahr ein ausgeglichenes Ergebnis unter der Bedingung an, dass der Markt sich belebt und die Wechselkurse günstiger werden. In den USA stehe GM unter Marktdruck. Der Konzern habe für 2004 den US-Markt auf 17 bis 17,3 Mio. Autos geschätzt, doch die Januar-Zahlen deuteten auf einen Absatz von 16,3 Mio. Autos hin. "Diese Differenz bedeutet für uns einen Verlust von 280.000 Fahrzeugen, das ist enorm", sagte Lutz. (dpa)
GM-Vize Lutz rechnet mit verschärftem Preiskrieg in Europa
"Es gibt zu viele Marken und Kapazitäten auf dem Automarkt"