100 Jahre Unternehmertum, fest verwurzelt in der Region – das hat am Mittwochabend die Familie Leuchtenberger im STADAC-Autohaus in Norderstedt gefeiert. Unter den 150 Gästen, die der Einladung des BMW-Händlers in den Norden Hamburgs folgten, waren unter anderem der Innenminister des Landes Schleswig-Holstein, Hans-Joachim Grote, sowie Sven Straub, Leiter Finanzen und Controlling BMW Deutschland, und Mini Deutschland-Vertriebschef Rüdiger Paff. "Ich bin stolz, heute eine 100-jährige automobile Familientradition zu feiern", sagte der Geschäftsführende Gesellschafter Werner Leuchtenberger in seiner Begrüßung.
Sein Großvater Ernst Leuchtenberger war Ingenieur. Er war an der Entwicklung von Wasserflugzeugen und später des Hamburger Flughafens beteiligt. Im Juni 1919 machte er sich mit den Marken DKW, Goliath und Horch selbständig – 500 Meter entfernt vom Flughafen. Später baute er auch sein eigenes Motorrad, so kam es 1926 zur Verbindung mit BMW Motorrad. 1965 schließlich wurde der Vertriebsvertrag mit BMW besiegelt; damals ganz frisch: die Modelle 1500 und 2000.
Werner Leuchtenberger war es, der 1979 nach dem Tod seines Vaters Walter, das Stader Automobilcenter, die STADAC, gründete. Seither ist das Familienunternehmen stetig gewachsen. Breits 1983 kam eine Filiale in Buxtehude dazu, 1985 die Übernahme des BMW-Betriebes in Buchholz in der Nordheide. Im Jahre 2003 bot sich die Möglichkeit, an den Heimatort zurückzukehren: die vierte Filiale entstand in Norderstedt. Die fünfte Filiale eröffnete die STADAC 2008 in Ahrensburg. Heute hat die Gruppe 220 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von rund 95 Millionen Euro.
100 Jahre Leuchtenberger
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Die Kunden verstehen
"Hinter allen Aktivitäten und Entscheidungen stehen eine Familie und die Mitarbeiter, die kreativ und loyal diesen Weg mit ihrem Einsatz getragen haben", sagte Leuchtenberger. Heute sitzt in der Geschäftsführung mit Lorenz Leuchtenberger (Leitung Verwaltung), Martin Leuchtenberger (Leitung Aftersales) und Philip Leuchtenberger (Leitung Verkauf) bereits die vierte Generation. Die Familie sei überzeugt, dass der Autohandel auch in Zukunft bei der Wertigkeit, Innovation und Komplexität in der Automobilität ein Mittler zwischen Herstellern und Kunden sein könne. "Den Herausforderungen der Zukunft muss man sich stellen – wie in der Vergangenheit. Nicht in Angst oder Überheblichkeit, sondern im Interesse der Kunden“, betonte Werner Leuchtenberger. „Was wir von meinem Großvater gelernt haben, ist, nicht nur die Handwerkskunst auf die nächste Generation zu übertragen, sondern zusätzlich die Fähigkeit, unsere Kunden zu verstehen. Wir hoffen, mit dieser Einstellung für die Zukunft gewappnet zu sein."
Die Fähigkeit, ihre Kunden gut zu verstehen, bestätigte der Familie Leuchtenberger Hans-Joachim Grote in seiner Laudatio. Der ehemalige Bürgermeister von Norderstedt und heutige Landesinnenminister überbrachte die Glückwünsche der Landesregierung und lobte die regionale Verwurzelung der STADAC. Ein Unternehmen, das sich 100 Jahre lang in einer Region entwickelt habe, fühle sich dieser Region auch verbunden. "Eine Unternehmerfamilie – das sind Menschen, die auch persönlich Verantwortung übernehmen und mit ihrem eigenen Vermögen für den Erfolg einstehen. Das sind für mich wahre Unternehmer, die uns helfen, unsere Städte weiterzuentwickeln."
Besonnenheit und Loyalität
Sven Straub gratulierte im Namen der BMW Group zum Jubiläum und sagte: "Sie sind eine außergewöhnlich erfolgreiche Unternehmerfamilie. Sie vertreten die Marken BMW und Mini vorbildlich und waren uns in guten und herausfordernden Zeiten immer partnerschaftlich und loyal gesinnt." Für die Marke Mini überbrachte Deutschland-Vertriebschef Rüdiger Paff die Glückwünsche und bedankte sich für die stets gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe. "Wenn ich an die Familie Leuchtenberger denke, denke ich an gut überlegte, besonnene Entscheidungen, Loyalität und hanseatische Verbindlichkeit. Das zahlt sich auf Dauer aus."
Dass die Verantwortung für die STADAC heute bereits bei der vierten Generation liegt, hob Prof. Stefan Reindl, bei dem Lorenz Leuchtenberger einst studiert hatte, in seiner Rede nochmals hervor: "Ich habe großen Respekt dafür, dass sich junge Menschen dem Automobilhandel widmen und ihr ganzes Engagement da hineinsetzen." Der Automobilhandel halte noch einige Hürden, aber auch Chancen bereit. Die Entwicklung werde künftig deutlich dynamischer und unberechenbarer vorangehen, dabei seien die Herausforderungen für alle Akteure hochkomplex. "Ich glaube, dass gerade familiengeführte Unternehmen dennoch eine realistische Chance haben diese Zukunft zu meistern", sagte Prof. Reindl. Letztlich gehe es um Unternehmer, die das unternehmerische Risiko kennen und beherrschen und damit auch die Bereitschaft besitzen, in die Zukunft zu investieren. Gerade diese Voraussetzungen bringe die STADAC mit. (se)
