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Online-Vertrieb: Autoleasing-Aktion bei Saturn

26.09.2019 17:00 Uhr
Online-Vertrieb: Autoleasing-Aktion bei Saturn
Der Vorrat an Fahrzeugen ist limitiert. Daher ist das Projekt - abhängig von der Nachfrage - auf maximal zwei Wochen Laufzeit ausgelegt.
© Foto: Screenshot/saturn-autos.de

Für einen begrenzten Zeitraum können Kunden auf der Website der Elektronikfachmarkt-Kette einen Fiat 500 oder Doblò leasen. Hinter dem Angebot stehen ALD Automotive und Autohaus König.

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Von Online-Redakteur Andreas Heise

Eine reichweitenstarke Marke, ein volldigitalisierter Bestellprozess und ein attraktives Autoleasing-Angebot – dieses Rezept findet online immer öfters Nachahmer. Hatten in der Vergangenheit unter anderem Amazon, Lidl und Tchibo von sich reden gemacht, ist nun Saturn an der Reihe.

Am vergangenen Montag gestartet, lassen sich auf der Website der Elektronikfachmarkt-Kette noch zehn Tage lang zwei Fiat-Modelle leasen. Der Fiat 500 Pop Star startet ab 99,98 Euro monatlich, der Doblò Kombi bei 138,46 Euro. Einzig die Farbe lässt sich bei beiden Fahrzeugen konfigurieren. Kunden haben die Wahl zwischen 10.000, 15.000 und 20.000 Kilometern jährlicher Laufleistung. Bei der Vertragslaufzeit sind 24, 36 oder 48 Monate möglich. Bei der Vertriebskooperation fungiert ALD Automotive als Leasinggeber und stellt das System zum volldigitalisierten Antrag bereit. Das Berliner Autohaus König übernimmt an fünf Standorten die Auslieferung der Fahrzeuge. Der gesamte Bestellprozess soll in etwa 15 Minuten erledigt sein, verspricht Saturn auf der Website.

"Die Initiative zu dieser Leasing-Aktion ging komplett von unserer Seite aus", erklärt Dirk Schumacher, Chief Marketing Officer (CMO) bei Autohaus König, gegenüber AUTOHAUS. Anders als bei der Kooperation mit Vehiculum, wo das Start-up auf die Autohandelsgruppe zugekommen sei. Insgesamt umfasst der Fahrzeugpool laut Schumacher dieses Mal 450 Einheiten. "Ziel für uns ist es, auch geringere Bestände mit 40, 50 Stück zu vertreiben und nicht nur die Riesen-Pakete." So umfasste die Aktion mit Vehiculum und Lidl noch 1.000 Fahrzeuge. Ob man daraus etwas gelernt habe? Ja, sagt Schumacher. Beispielsweise habe sein Unternehmen bei der Aktion im Februar anfangs feste Zeiträume für die Abholung eingerichtet. Nun bekämen die Kunden, wenn das Auto zugelassen ist, Zugriff auf einen Kalender und könnten aus mehreren Zeitfenstern wählen. Davon verspricht sich Schumacher eine noch schnellere Fahrzeugauslieferung.

Auch wenn das Autohaus Gotthard König ein Vorreiter im Online-Vertrieb ist und auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann, werden die Systeme im Hintergrund wie auch die Strukturen im Unternehmen fortlaufend optimiert. Schumacher: "Zum einen geht es immer darum, inwieweit die Usability noch verbessert werden kann, zum anderen stellt sich die Frage, wie mit diesen onlinegenerierten Verträgen im Autohaus umgegangen wird." Man baue intern gerade eine Online-Vertriebsabteilung auf. Der CMO denkt noch weiter: "Es geht uns nicht mehr nur noch um den Online-Vertrieb von Leasingverträgen, sondern auch darum, administrative Arbeiten im Autohaus zu digitalisieren." So wolle man einen Teil der technischen Entwicklungen auch für den stationären Verkauf nutzen.

Um technische Entwicklungen geht es auch beim Full-Service-Leasing-Anbieter ALD Automotive, mit dem die Besucher der Saturn-Homepage den Leasing-Vertrag schließen. Das Unternehmen sorgt für einen volldigitalisierten Bestellprozess, übernimmt das Backoffice und die Kreditrisikobewertung - die Identitätsprüfung erfolgt durch den Dienstleister IDnow. "Wir wollen die Kunden abholen, die nicht oder nur sehr schlecht über den klassischen Autohandel erreicht werden", spricht Karsten Rösel, Geschäftsführer von ALD AutoLeasing D, über die Motive. "Man überlasst das Feld sonst den 'Brokern', die den Händler dann immer nur so einbinden, dass dieser das billigste Angebot machen muss."

Keine Geschäfte ohne Einbindung des Handels 

Ob ALD selbst Fahrzeuge kaufen und online zum Leasing anbieten würde? "Wir würden in Deutschland keine Geschäfte ohne Einbindung des Handels machen – das bleibt auch so", stellt Rösel klar. Insgesamt habe ALD die Plattform entwickelt, um Herstellern im Verbund mit Händlern die Möglichkeit zu geben, online Angebote bereitzustellen und digital abzubilden. Das könne ein Hersteller sein, der seinen Händlern die Möglichkeit gebe, solche Angebote auf den Markt zu bringen. Genauso könne es die ALD selbst sein, die ein Angebot habe, welches von den Händlern einer Marke bundesweit unterstützt werde.

Beim aktuellen Angebot von Saturn hebt Rösel den Rundum-Sorglos-Gedanken heraus. "Wir bieten innerhalb der Antragsstrecke eine sehr günstige, innovative Kfz-Versicherung an – der Kunde zahlt jährlich immer die gleiche Prämie." Des Weiteren sei auch das Aftersales-Geschäft sichergestellt. Ein aufpreispflichtiger "Technik-Service" bietet alle vom Hersteller vorgeschriebenen Wartungsarbeiten, anfallende Verschleißreparaturen, die durch den normalen Gebrauch des Fahrzeugs entstehen, und gesetzlich vorgeschriebene Prüfungen wie Haupt- und Abgasuntersuchung. Optional können Kunden online auch einen Satz Winterreifen mitbestellen.

"Ziel des Projekts ist es, Erkenntnisse über die Nachfrage für Leasingangebote bei unseren Kunden zu gewinnen und die Abwicklung im Onlinestore zu testen", erklärt Annabell Feith, Department Manager Corporate Communications der Mediamarkt Saturn Retail Group. Auf dieser Grundlage möchte man Erfahrungen für künftige Angebote sammeln, die sich das Unternehmen vor allem im Bereich der Elektromobilität vorstellen könne.

Man könnte Saturn auch so verstehen: In Zeiten von Amazon, einst Buchhändler, heute Weltkonzern, wollen sich auch andere Unternehmen nicht mehr nur auf ihre bisherigen Kerngeschäftsfelder begrenzen. 

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KOMMENTARE


Crowder

27.09.2019 - 11:57 Uhr

...und die Vorfinanzierung der Fahrzeuge ist über ein neues, innovatives und voll digitalisiertes "Crowdfunding" zu fantastischen 7,5% geregelt. Das ist ja auch viel innovativer als über eine Bank die deutlich weniger Zinsen aber altmodische und nicht digitalisierte Sicherheiten verlangt. Wer kommt da nicht ins grübeln...


Marco

27.09.2019 - 14:10 Uhr

Und wenn sich die Großmärkte die Autos direkt über den bulgarischen Markt holen, die Rate an eine Lichtensteiner Bank geht und die ehemals Angestellten des deutschen Handels und Bankensystems über Hartz 4 an der Volkswirtschaft beteiligt sind, wird den ersten dämmern, dass das eine Scheißidee war.


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