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Penske Europa-Chef Werner: "Sie betrügen den Kunden - und Sie sind draußen"

25.05.2023 15:30 Uhr | Lesezeit: 4 min
Jens Werner, CEO von Penske Automotive Europe
© Foto: Stefan Schmid/AUTOHAUS

Internationale Differenzierung, Prozessfokussierung und eine gemeinsame Wertebasis: Penske Europa-Chef Jens Werner gab den Studierenden der HfWU einen Einblick in die Geschäftspraktiken des US-Autohandelsriesen, der sich gerade zum Mobilitätsanbieter wandelt.

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Für viele Fahrzeughersteller ist der US-Autohändler Penske der größte Vertriebspartner. Die Konditionen unterscheiden sich jedoch nicht von denen der Wettbewerber, sagte Jens Werner, CEO von Penske Automotive Group Europe, am Mittwoch vor Studierenden der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) in Esslingen.

Dass Penske über Jahrzehnte stark gewachsen ist, allein im vergangenen Jahr 27,9 Milliarden US-Dollar Umsatz erzielte und im Retail über 400.000 Fahrzeuge verkaufte, liegt in den Augen des Europa-Chefs vielmehr an der Unternehmensphilosophie. Ehrlichkeit und Kundenzufriedenheit stehen hier im Mittelpunkt. "Penske-Regel Nummer eins: Sie betrügen den Kunden - und Sie sind draußen", betonte Werner, der seit 28 Jahren in der PS-Branche arbeitet.

Wie ernst es Penske mit den eigenen Werten ist, wird aber nicht nur an dieser ersten Regel deutlich. Auch bei Übernahmen prüfe man, ob sich die Werte des zu übernehmenden Unternehmens mit den eigenen decken, hieß es.

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Abseits davon verfolgt der auch eine unternehmerische Strategie, welche insbesondere die Punkte Prozessfokussierung und internationale Diversifizierung umfasst. Wie konsequent das Unternehmen gerade die letztgenannte Disziplin forciert, wird am Beispiel Australien deutlich. Dort hat Penske sein Portfolio um Serviceleistungen für die unterschiedlichsten Vehikel, vom gigantischen Minenfahrzeug bis hin zu hochkomplexen U-Boot-Batterien, erweitert.

Ausbau zum Mobilitätsanbieter

Auch an einem international aufgestellten Handelsriesen wie Penske gehen die derzeitigen Verwerfungen auf dem Fahrzeugmarkt nicht spurlos vorbei. Ähnlich wie hierzulande, scheint das Fahrzeugvolumen auch in den USA nicht an das Vor-Corona-Niveau anknüpfen zu können und droht, auf einem niedrigeren Wert zu stagnieren. Der Konzern treibt daher den Aus- und Umbau zum Mobilitätsanbieter voran, indem er auch immer wieder neue Dinge probiert. Ein Beispiel hierfür, so Werner, sei der Versuch gewesen, ein Carsharing-Angebot zu etablieren. Das Projekt liege derzeit allerdings auf Eis, da man erkannt habe, "dass der Markt derzeit noch nicht dafür bereit ist".

Mehr Aussicht auf Erfolg hat seiner Meinung nach Abo- oder Leasing-Modelle, was aber weniger am Angebotsformat selbst, sondern dem Bestreben der Hersteller liegen dürfte, die Hoheit über die im Fahrzeug verbaute Traktionsbatterie zu behalten – und sich damit eben auch den Zugriff auf wichtige Rohstoffe nachhaltig zu sichern, erklärte Werner. Auch andere Transportlösungen, wie beispielsweise One Way Rentals oder Truck Rentals, habe man derzeit im Angebot. "Typisch amerikanisch ist man hier für Experimente offen", erklärt der Geschäftsführer.

Zuletzt gab Werner den Studierenden noch einige Worte des mittlerweile 86-jährigen Unternehmenschefs Roger Penske mit auf den Weg: "Erwarte nicht, dass Menschen die gleichen Entscheidungen treffen, wenn sie nicht die gleichen Informationen haben."

Forum Automotive

Handelsprofi Werner referierte im Rahmen der Vortragsreihe "Forum Automotive", die vom Institut für Automobilwirtschaft (IfA) und von AUTOHAUS präsentiert wird. Dabei treten während des Semesters im wöchentlichen Turnus Manager und Persönlichkeiten aus der Automobil- und Mobilitätsbranche an der HfWU auf. Das "Forum Automotive" richtet sich vorrangig an Studierende der automobil- und mobilitätswirtschaftlichen Studiengänge (Bachelor und Master). Ziel ist es, die im Rahmen des Studiums erarbeiteten Sachverhalte in einen stärkeren Praxisbezug zu setzen.


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KOMMENTARE


Hans

25.05.2023 - 23:10 Uhr

Der klingt recht ratlos und ohne Strategie.


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