Thema: Leipzig contra Genf

23.03.2005 00:00 Uhr
Gerne höher, schneller, weiter: AMI in Leipzig

Zwei Seen statt einer – der "Mitteleuropäische Autosalon" will der Schweizer Schau das Wasser abgraben

Genf hat nur einen See, Leipzig dagegen zwei. Einziges Manko: "Lac Leman" klingt deutlich eleganter als "Cospudener See", und auch "Kulkwitzer See" holpert ein wenig zwischen Zunge und Gaumen. Dass auch der "Salon International de l'Automobile" nicht nur verbal mehr Esprit verströmt als der "Mitteleuropäische Autosalon", als der die AMI in diesem Jahr erstmals auftritt, stört die Macher der Sachsen-Messe wenig. Leipzig wird Genf früher oder später überrunden, so ihre Überzeugung.

Mit 450 Ausstellern aus 22 Ländern haben laut Messeleitung so viele Unternehmen wie nie zuvor ihre Teilnahme an der Schau vom 2. bis 10. April zugesagt. Auf 130.000 Quadratmetern wird ein Überblick über die Neuheiten und den Entwicklungsstand der Branche geboten, erwartet werden rund 270.000 Besucher nach 266.000 im Vorjahr. Die Angebotspalette der 50 ausstellenden Pkw-Marken reicht vom Kleinstwagen à la Peugeot 107 bis zu Bentleys Luxuslimousinen. Zwölf Pkw-Hersteller haben im Vergleich zum Vorjahr ihre Standflächen erweitert, 100 Modelle werden das erste Mal in Deutschland zu sehen sein, drei neue Fahrzeuge feiern Welt-Debüt: VW Polo und Fox sowie die B-Klasse von Mercedes im Taxi-Outfit. Die Stoßrichtung ist klar: Leipzig will dem Genfer Salon den Rang ablaufen und Nummer eins der europäischen Pkw-Messen im Frühjahr werden. "Es spricht alles für Leipzig und allenfalls die Tradition für Genf“, sagt VDIK-Präsident Volker Lange selbstbewusst. Bis wann die Tradition sich allerdings der Moderne wird beugen müssen, darüber wagt kaum jemand zu spekulieren. Zurecht, denn mit fast 750.000 Besuchern und nahezu allen für das Autojahr relevanten Weltpremieren ist der "alte" Salon quicklebendig. Repräsentativer Überblick Leipzigs Programm kann sich dennoch sehen lassen, zeigt sich Messechef Wolfgang Marzin überzeugt: "Die aktuellen Zahlen für AMI und AMITEC versprechen Rekordveranstaltungen. Positiv für die Branche und unsere Besucher ist die Tatsache, dass wir sowohl die Mietpreise als auch die Eintrittspreise stabil halten konnten. Für nur 9,50 Euro erhalten unsere Fach- und Privatbesucher wieder einen mehr als repräsentativen Überblick der internationalen Automobilbranche.“ Die Veranstalter setzen auch darauf, dass bei der ersten AMI nach der EU-Osterweiterung die Besucherzahl aus den östlichen Nachbarstaaten deutlich nach oben gehen wird. Der Autosalon gewinne damit an Profil, so Marzin. Die Entwicklung der AMITEC sieht der Messechef ebenfalls positiv, "Der aktuelle Anmeldestand liegt bereits deutlich über dem Endergebnis von 2004", so Marzin. Mit einem 15-prozentigen Flächenzuwachs und 32 Neuausstellern finde "die beste AMITEC seit ihrem Start 1998 statt". Neben einer Sonderschau zum Thema Alternative Antriebe, einer "Tuning-World" und einer gewachsenen Nfz-Abteilung wird auf der AMI am Montag, den 4. April, zum ersten Mal ein Firmenkundentag abgehalten. Ansprechpartner an den Ständen namhafter Pkw- und Transporter-Aussteller beraten zu flottenrelevanten Modellen. Zudem informieren Spezialanbieter aus den Bereichen Flottenmanagement, Navigation, Service und Beratung. Weitere Infos dazu sind rechts in der Downloadbox abrufbar. Peter Gaide

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