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VW beim IfA-Branchengipfel 2022: Absatzschwäche nach Lieferkettenschwäche?

20.10.2022 12:02 Uhr | Lesezeit: 5 min
Thomas Schäfer referierte beim IfA Branchengipfel 2022.
© Foto: Screenshot

Thomas Schäfer, CEO der Marke Volkswagen, sprach beim IfA Branchengipfel über die Elektrifizierung und die Digitalisierung als zentrale Herausforderungen automobiler Wertschöpfung. Es folgten kritische Fragen zur Zukunftsvision.

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Corona, Halbleiter-Engpässe und Lieferkettenprobleme sorgten in den vergangenen zweieinhalb Jahren für Aufschrei in der Autobranche. Laut Thomas Schäfer ist das aber noch lange nicht vorbei: "Wir stecken mitten in den Halbleiter-Versorgungsengpässen und kämpfen jeden Tag damit. Oft kommen Abmeldungen von Größenordnungen, bei denen einem schwindelig wird", erklärte der CEO von VW Pkw am Donnerstag beim IfA Branchengipfel 2022. "Das ist schon eine bedenkliche Situation. Wir steuern da möglichst vernünftig durch, aber klar ist auch: Nächstes Jahr wird uns noch ein eisiger Wind entgegenwehen. Bei vielen Märkten sieht man, dass die Auftragslage nachlässt und wir dort in Richtung Rezension laufen."

Investition in Höhe von 250 Milliarden Euro

Die Autoindustrie steckt mitten in der Transformation - bei Volkswagen belaufen sich die weltweiten Investitionen in die Zukunft der Mobilität bereits auf 250 Milliarden Euro. Schäfer blickte in die Vergangenheit und holte aus: "Die Liebe zur Marke ist die Erfolgsformel von Volkswagen. Damals haben sich alle in den Käfer verliebt. Jeder hat eine tolle Geschichte, eine unvergessliche Erinnerung an dieses Auto. Der Käfer war perfekt, weil er perfekt zum Leben der damaligen Kunden gepasst hat." Deshalb könne VW nur erfolgreich sein, wenn man den Kunden genau zuhöre und bereit zur Veränderung sei.


IfA Branchengipfel 2022

IfA Branchengipfel 2022 Bildergalerie

Volkswagen noch bezahlbar für das 'Volk'?

Der Plan für die Zukunft steht: Bis 2030 werden mindestens 70 Prozent der verkauften VW-Modelle in Europa rein elektrisch sein. "Die Marke VW hat sich ehrgeizige Ziele gesteckt", so Schäfer weiter. In China und Nordamerika peilt der Konzern mehr als 50 Prozent Elektrifizierung an. Um das zu erreichen, soll es bis 2026 weltweit zehn neue E-Modelle geben, Werke werden umgerüstet und Mitarbeiter umgeschult. Das alles kostet – und zwar nicht wenig. Ist Volkswagen noch ein Wagen für das Volk? Schäfer: "Alle Hersteller arbeiten sich gerade von oben nach unten, das liegt an den hohen Batteriekosten. Wir werden in naher Zukunft Fahrzeuge auf den Markt bringen, die schon deutlich weniger kosten. Das ist allerdings noch lange nicht das Ende. Wir wollen schon bezahlbarer werden und robben uns da langsam voran."

Ziel: "Begehrenswerteste Marke für nachhaltige Mobilität"

Weltweit gibt es schon mehr als 20.000 Bestellungen für den VW ID.Buzz. "Wir machen die E-Mobilität alltagstauglich und bringen unsere Marke wieder zum Strahlen." Strahlen sollen zum Beispiel das ID.3 Facelift, der ID.Aero, Passat und Tiguan, die 2023 neu auf den Markt kommen. Wichtig ist VW dabei eine einfachere Bedienung, größere Bildschirme, verständlichere Menüfolgen - und das Tastenlenkrad soll zurückkommen. Außerdem werde die Produktsubstanz deutlich verbessert, denn an manchen Stellen bestehe Nachholbedarf, sowohl bei der Hardware als auch bei der Software, so der Markenchef.

Digitaler Vertrieb und Agenturgeschäft

"Wir streben obendrauf einen besseren digitalen Vertrieb an. Ein Autokauf ausschließlich über Online-Kanäle wird aber nicht funktionieren, davon bin ich überzeugt. Wir werden die starke Rolle des Handels weiter entwickeln", betonte Schäfer. Mit dem neuen Agenturgeschäft werde eine gewisse Verantwortung an den Hersteller weitergegeben. Schäfer: "Der Händler wird eine andere Rolle einnehmen müssen, in der er vermehrt beratend zur Seite steht – aber auch bei den Herstellern sind neue Prozesse nötig. Das ist eine Lernfahrt, in der wir alle stecken."

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KOMMENTARE


Daniel Thomae

20.10.2022 - 18:17 Uhr

Ich bin sehr gespannt welche Herausforderungen und Potenziellen Mehrwert die Elektro Mobilität mit sich bringt. Danke für den spannenden kurzen Überblick! Beste Grüße Daniel


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