In der Krise um das Werk Brüssel sieht der VW-Betriebsrat vor allem Volkswagen in der Pflicht. Nach dem angekündigten Abzug der Golf-Produktion aus Belgien müsse das Unternehmen schlüssige Konzepte für die Zukunft der Fabrik vorlegen, sagte der Generalsekretär des Europäischen Konzernbetriebsrats, Michael Riffel, am Donnerstag. Eine mögliche Hilfe des belgischen Staates könne kein "Allheilmittel" sein. In dem Werk sind wegen der Verlagerung der Golf-Produktion ins Stammwerk Wolfsburg sowie ins sächsische Mosel etwa 4.000 von gut 5.400 Arbeitsplätzen bedroht. An diesem Freitag will der designierte VW-Konzernchef Martin Winterkorn mit dem belgischen Premierminister Guy Verhofstadt zusammenkommen. Am Samstag ist in Brüssel eine Demonstration gegen die Verlagerung der Golf-Produktion geplant. Riffel sagte nach einem Treffen mit Verhofstadt und IG Metall-Chef Jürgen Peters, die große Frage sei, wie man durch eine Übergangslösung die Beschäftigung am Standort Brüssel auf möglichst hohem Niveau dauerhaft absichern könne. In dem Gespräch mit Verhofstadt seien verschiedene Varianten der Unterstützung seitens des belgischen Staates erörtert worden. Verhofstadt fordert, einen Teil der Golf-Produktion bis Ende 2008 im Werk Brüssel-Forest zu belassen. Peters sagte, bei der VW-Restrukturierung müsse eine Konzeption Vorrang haben, die alle Standorte sichere. (dpa)
VW in Brüssel: Betriebsrat sieht Hersteller in der Pflicht
Unternehmen soll Konzepte für die Zukunft des Werkes vorlegen