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Elektroautos: VW und BMW erwarten bald wieder steigende Nachfrage

04.09.2023 10:39 Uhr | Lesezeit: 4 min
Der Marktanteil von E-Autos bei den Neuzulassungen in Deutschland dürfte nach Ansicht von Branchenexperten im kommenden Jahr stark zurückgehen.
© Foto: Heidelberg

Der Elektroautomarkt in Deutschland dürfte erst einmal unter den sinkenden Förderprämien leiden. Vor der IAA in München sind deutsche Hersteller dennoch optimistisch, dass die Rechnung mit den Stromern am Ende aufgeht. Minister Wissing äußert sich sehr skeptisch.

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Der Marktanteil von E-Autos bei den Neuzulassungen in Deutschland dürfte nach Ansicht von Branchenexperten im kommenden Jahr stark zurückgehen. Grund dafür sind die geringeren Zuschüsse des Staates beim Kauf. Vor der Automobilmesse IAA in München (4. bis 10. September) zeigen sich Volkswagen und BMW aber zuversichtlich, was die langfristige Nachfrage nach E-Autos angeht. Der Automobilclub ADAC hält dagegen eine längere Anschubphase mit Geld der Steuerzahler für nötig. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) äußerte Zweifel daran, dass sich die Elektromobilität weltweit als wichtigster Antrieb durchsetzen wird.

"Das Rennen um den Auto-Antrieb der Zukunft ist völlig offen", sagte Wissing. "Wir können unmöglich heute schon vorhersagen, welche Technologie sich im Jahr 2040 durchgesetzt haben wird. Möglicherweise werden E-Fuels und Wasserstoffbrennstoffzellen eine größere Rolle spielen, als sich das manche wünschen." Zum Auftakt der IAA hat Wissing zu einer Konferenz eingeladen, in der Experten über die Chancen von synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) im Autoverkehr diskutieren werden. Die Unternehmensberatung Deloitte erwartet 2024 einen Einbruch beim E-Auto-Absatz in Deutschland um ein Drittel. Ein Grund sei das Ende der Kaufprämien für gewerbliche Halter im September und das schrittweise Auslaufen der Prämien für private Käufer bis Ende 2025.

Schwierig für E-Mobilität: Höhere Rabatte für Verbenner

"Darüber hinaus könnten höhere Rabatte für Verbrenner die Ziele der Bundesregierung für den Hochlauf der E-Mobilität gefährden", schreiben die Branchenexperten. Statt angestrebter 15 Millionen E-Autos dürften 2030 nur 11,7 Millionen auf der Straße sein. Erst 2026 rechnet Deloitte für die E-Autos mit über 30 Prozent Marktanteil bei den Neuzulassungen. Die Unternehmensberatung PwC schätzt, dass 2027 die Mehrheit der Neuwagen elektrisch fährt, weil sich dann die Kostenvorteile von E-Autos gegenüber Verbrennern durchsetzen würden. Volkswagen hofft durch die IAA auf eine Belebung der zuletzt schwächelnden E-Auto-Nachfrage.


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"Bis 2027 bringen wir als Marke elf neue Elektromodelle auf den Markt", kündigte Markenchef Thomas Schäfer im Gespräch mit der Deutschen-Presse-Agentur an. Am eingeschlagenen Elektro-Kurs will der Chef der Kernmarke trotz der zuletzt abgekühlten Nachfrage festhalten. "Wir gehen davon aus, dass der E-Auto-Anteil in Europa in den kommenden Jahre deutlich steigen wird", sagte Schäfer. Dass der Zuspruch zuletzt zurückgegangen war, bezeichnete er als Zwischentief. VW-Konzernchef Oliver Blume sieht für die sinkenden Verkaufszahlen der vergangenen Monate mehrere Gründe. "Durch die Inflation ist die Kaufkraft gesunken und die Unsicherheit mancher Kunden größer geworden. Die Ladeinfrastruktur ist ein weiteres Thema, das manche Kunden noch abwarten lässt, bis ein E-Auto gekauft wird", sagte Blume.

Zuversicht: Plus für dieses Jahr geplant

Das könne dazu führen, dass manche ihre Autos länger fahren als geplant. Insgesamt rechnet Blume noch in diesem Jahr wieder mit wachsenden Absätzen: "Für dieses Jahr sind wir zuversichtlich, mit einem deutlichen Plus beim Absatzvolumen abzuschließen." BMW will dieses Jahr 15 Prozent seiner Autos mit E-Antrieb verkaufen, 2026 sollen es schon 33 Prozent sein. Mit der Neuen Klasse stellt BMW seine Stromer auf eine eigens für E-Autos entwickelte Plattform. Die ersten Modelle mit 30 Prozent mehr Reichweite, 30 Prozent höherer Ladegeschwindigkeit und neuer Software sollen ab Ende 2025 auf den Markt kommen.


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Vorstandschef Oliver Zipse sagte am Samstag, BMW verdiene mit seinen Elektroautos schon heute nicht weniger Geld als mit seinen Benzin- und Dieselautos. Die Produktion sei zwar teurer, die Kosten seien höher - aber "die Annahme, dass Verbrenner immer profitabler sind als Elektroautos, ist komplett falsch", sagte er in München. "Wir verdienen heute mit jedem Elektroauto Geld, und mit der Neuen Klasse wird das noch mehr der Fall sein." ADAC-Präsident Christian Reinicke hält die Aussichten für die Elektromobilität noch nicht für so günstig. Die Regierung dürfe die Förderung der E-Autos nicht zurückfahren, sondern müsse sie ausweiten. "Meiner Auffassung nach ist eine verlässliche, andauernde staatliche Förderung der Schlüssel, die Menschen vom Umstieg zu überzeugen", sagte Reinicke den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.

"Die Politik sollte die Förderung für E-Pkw über 2024 hinaus weiterführen. Und zwar verlässlich bis zum Ende des Jahrzehnts. Auch muss der jährliche Deckel auf die Förderung weg." In der zweiten Jahreshälfte sei eine deutliche Zurückhaltung beim Kauf von Autos zu bemerken, "weil die Leute fürchten, dass die Fördergelder schon aufgebraucht sind".


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