Die deutschen Autobauer bieten aus Sicht von IG-Metall-Chefin Christiane Benner zu spät günstige Fahrzeuge an. Dies sei insbesondere wegen der erstarkenden Konkurrenz aus China wichtig, sagte Benner der "Braunschweiger Zeitung/"Wolfsburger Nachrichten".
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Das Argument, dass die Lohnkosten in Deutschland zu hoch seien, ließ sie den Angaben zufolge nicht gelten. Noch immer erwirtschafteten deutsche Autobauer satte, zum Teil zweistellige Renditen. Statt an der Lohnschraube zu drehen, gelte es, an anderer Stellen intern die Kosten zu senken: "Nur auf die Lohnkosten zu blicken, hilft nicht. Es braucht ein gutes Produkt, das vom Kunden angenommen wird."
VW Tiguan (2024)
BildergalerieIG Metall: VW muss Hausaufgaben machen
Mit Blick auf Volkswagen sagte die IG-Metall-Chefin: "VW ist ein Leuchtturm der Mitbestimmung. In schwierigen Zeiten ist es immer gelungen, gemeinsam gute und tragfähige Lösungen zu finden." Gleichwohl müsse das Unternehmen seine Hausaufgaben machen und etwa günstige E-Autos anbieten.
In der laufenden Tarifrunde der Stahlindustrie verteidigte Benner die Forderungen der IG Metall. Die Gewerkschaft verlangt 8,5 Prozent mehr Lohn und eine Reduzierung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. "Die Kolleginnen und Kollegen in der Stahlindustrie leiden ja auch unter der Inflation. Diese Preissteigerungen sind nicht lustig", sagte sie. Die Reduzierung der Arbeitszeit könne dazu beitragen, mehr Menschen in der Stahlindustrie in Beschäftigung zu halten.