Daimler stoppt wegen Halbleitermangel Produktion in Sindelfingen
Wegen der weltweiten Lieferengpässe bei Halbleitern hat der Autobauer Daimler die Produktion im Werk Sindelfingen erneut ausgesetzt. Das gelte auch für die kommende Woche, teilte eine Sprecherin des Unternehmens am Freitag mit. In Bremen, Rastatt und Kecskemét (Ungarn) laufe die Produktion aber weiter. Die weltweiten Lieferengpässe bei Halbleitern führen dazu, dass die Produktion im Werk Sindelfingen erneut ausgesetzt wurde. Einige Beschäftigte gingen in Kurzarbeit. In den vergangenen Wochen hatte es auch an anderen Werken und bei anderen Autoherstellern immer wieder Engpässe und vorübergehende Produktionsstopps gegeben. "Eine Prognose, wann sich der Engpass im Laufe des Jahres auflösen wird, ist derzeit nicht möglich", erklärte die Sprecherin. "Die Situation ist weiterhin volatil. Wir fahren auf Sicht." (dpa)
Volkswagen will in Wolfsburg neues Entwicklungszentrum aufbauen
Der Volkswagen-Konzern will im Rahmen seines Umbaus hin zu Elektroantrieben und Software am Stammsitz Wolfsburg viel Geld in ein neues Entwicklungszentrum stecken. Für den "Campus Sandkamp" könnten rund 800 Millionen Euro investiert werden, hieß es in einem Brief von Konzernchef Herbert Diess, Betriebsratschefin Daniela Cavallo und Personalvorstand Gunnar Kilian an die Belegschaft. Der Campus soll die Leistungsfähigkeit der Technischen Entwicklung am Standort der Konzernzentrale gewährleisten und für mehrere Bereiche da sein. Ziel ist es unter anderem, die Belegschaft auf die künftigen Aufgaben in der sich wandelnden Branche vorzubereiten. Ein Modernisierungsfonds investiert zusätzlich in den kommenden fünf Jahren insgesamt 125 Millionen Euro in die Standorte der Volkswagen AG. Das Geld soll ausschließlich dafür da sein, die Attraktivität von Volkswagen als Arbeitgeber zu steigern. Die Maßnahmen sind Teil der neuen Konzernstrategie bis 2030, welche Diess kommende Woche vorstellen will und die vor dem Wochenende Bestandteil von Beratungen des Aufsichtsrates waren. (dpa)
Mosolf Gruppe: Strategische Investition in der IT-Branche
Zum 2. Juli 2021 hat die Mosolf Gruppe 25 Prozent der Anteile am Digitalisierungsdienstleister Etecture GmbH übernommen. Damit will der Fahrzeuglogistiker digitale Produkte im Mobilitätssektor anbieten und diese als Ergänzung zum bisherigen Portfolio entwickeln. Mit der Beteiligung folgt Mosolf seiner strategischen Ausrichtung, den Transformationsprozess von einem reinen Logistikunternehmen hin zu einem digitalen und nachhaltigen Anbieter in der Logistikbranche voranzutreiben. "Es geht darum, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und bestehende Prozesse, Produkte und Services in die neue digitale Welt zu überführen", sagte Unternehmenschef Jörg Mosolf. Neben Mosolf beteiligt sich die schwedische Sigma Technology Group, ein Beratungsdienstleister für IT-, Energie-, Industrie- und Infrastrukturprojekte, als neuer Hauptanteilseigner an Etecture. (ms)
Jaguar-Pläne: Nur der I-Pace überlebt den Elektro-Wandel
Auf dem Weg zur E-Automarke krempelt Jaguar seine komplette Produktpalette um. Aus dem aktuellen Programm soll nach 2025 lediglich das SUV-Modell I-Pace erhalten bleiben, wie das britische Magazin "Autocar" unter Berufung auf Aussagen von Konzernchef Thierry Bolloré berichtet. Das neue Portfolio soll dann keine SUVs oder Crossover mehr enthalten, sondern auf flachere Karosserieformen setzen, aber ohne klassische Limousinen. Ob die Briten für ihre neuen Modelle eine eigene oder eine zugekaufte Plattform nutzen wollen, ist noch unklar. Aktuell besteht das Jaguar-Angebot aus den Limousinen XE und XF, das Oberklassemodell XJ wird bereits nicht mehr gebaut. Dazu kommen die SUVs E-Pace und F-Pace sowie der Sportwagen F-Type. (SP-X)
Unklarheit über deutsche Batteriefabrik von Daimler-Zulieferer
Der Bau der geplanten Batteriefabrik des chinesischen Herstellers und Daimler-Zulieferers Farasis in Bitterfeld-Wolfen könnte nochmals auf den Prüfstand kommen. Das Unternehmen teilte am Montag auf Anfrage mit, man überarbeite seine europaweite "Lokalisierungsstrategie". Hierbei gehe um die Entscheidung, welche Batteriezellen wo produziert würden. Fragen dazu, inwiefern sich der Bau der geplanten Fabrik in Sachsen-Anhalt damit verzögern oder ob die Errichtung des Werks gekippt werden könnte, ließ das Unternehmen unbeantwortet. Es hieß lediglich, Bitterfeld sei nach wie vor Bestandteil "potenzieller Lokalisierungsstrategien". Nähere Angaben zur überarbeiteten Strategie wolle man innerhalb der kommenden sechs Wochen machen. Das "Handelsblatt" hatte berichtet, womöglich komme das Projekt in Bitterfeld gar nicht mehr zustande, zumindest sei aber von einer Verzögerung beim Bau um rund zwei Jahre bis Herbst 2024 auszugehen. Eigentlich sollte das Werk 2022 eröffnen. Dafür wollte Farasis nach früheren Angaben rund 600 Millionen Euro investieren. Geschaffen werden sollten 600 Jobs. (dpa)