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MAN: Kamera statt Rückspiegel

04.08.2021 08:45 Uhr | Lesezeit: 3 min
MAN; Logo; Lkw
MAN-Kunden können für neue Lkw künftig den Spiegelersatz OptiView als Option für 2450 Euro kaufen.
© Foto: MAN

Ein neuer Totwinkel-Assistent in Lkw soll Radfahrer und Fußgänger im Verkehr besser vor Unfällen schützen. Andere Hersteller wie Daimler bieten derartige Systeme bereits seit einigen Jahren an. Aktuell sind die Systeme - noch - freiwillig.

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Der Lastwagenbauer MAN will die Zahl der Abbiegeunfälle mit einem neuen digitalen Totwinkel-Assistenten verringern, der die herkömmlichen Spiegel durch Kameras und Displays ersetzt. Die Rundumsicht "schützt so insbesondere Radfahrer in der Stadt oder zum Beispiel Fußgänger auf einem Rastplatz", teilte MAN am Mittwoch zum Beginn einer europaweiten Werbekampagne auf Autobahnraststätten mit.

Laut Bundesverkehrsministerium verunglückten im vergangenen Jahr 426 Radfahrer tödlich. Täglich würden Fußgänger und Radfahrer von abbiegenden Lkws und Bussen gefährdet, "viele dieser Unfälle könnten durch Abbiegeassistenten vermieden werden". Die EU verbietet aber nationale Alleingänge und schreibt Totwinkel-Assistenten erst ab Juli 2024 für Neufahrzeuge vor. Das Verkehrsministerium fördert die freiwillige Ausstattung heute schon mit bis zu 1.500 Euro.

Daimler bietet seit 2016 Abbiegeassistenten an

Daimler bietet seinen Lkw-Käufern schon seit 2016 Abbiegeassistenten an, seit Juni 2021 als erster Hersteller auch in einer Ausführung, die den Fahrer nicht nur warnt, sondern automatisch bremst. Die Nachfrage nach Abbiegeassistenten sei in den meisten europäischen Märkten positiv. Die größte Nachfrage gab es vergangenes Jahr "in Deutschland und in der Schweiz, wo bereits rund 85 Prozent der Actros-Modelle, für die das System verfügbar ist, mit dem Abbiege-Assistent bestellt wurden", teilte Daimler mit.

Für den Fahrrad-Club ADFC sind Abbiegeassistenten "ein wichtiger Baustein für mehr Sicherheit für Radfahrende - am besten mit Bremsfunktion, wie Daimler sie seit Juni 2021 anbietet". Seit Januar seien zehn Radfahrer durch rechtsabbiegende Lkw getötet worden, jährlich zähle der ADFC zwischen 30 und 40, hinzu kämen etwa 1.500 durch abbiegende Lkw verletzte Radfahrer. Zum MAN-System sagte ADFC-Sicherheitsexperte Roland Huhn: "Die Kamera-Monitor-Lösung bietet ein besseres Bild als die herkömmlichen Spiegel. Die Kamera kann bei einem Sattelzug mitschwenken. Im herkömmlichen Hauptspiegel sieht der Fahrer beim Abbiegen zeitweise nur seinen Anhänger. Kameras an Lkw anstelle von Rückspiegeln ersetzen aber kein Assistenzsystem."

MAN-Kunden können den Spiegelersatz OptiView als Option für 2.450 Euro kaufen. Die Werbekampagne startete am Mittwoch auf dem Rastplatz Schweitenkirchen an der A9 nördlich von München und soll bis 24. August auch nach Polen, Belgien, Frankreich, Spanien und Italien gehen.

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KOMMENTARE


Kölsche Jung

04.08.2021 - 00:00 Uhr

„Täglich würden Fußgänger und Radfahrer von abbiegenden Lkws und Bussen gefährdet, "viele dieser Unfälle könnten durch Abbiegeassistenten vermieden werden". stimmt - und Kameras sowie Abbiegeassistenten sind ein wichtiger - wenn auch teurer - Baustein für mehr Sicherheit!! aber wie kann man als Fußgänger oder Radfahrer einen Lkw „übersehen“ ? der ist allein durch seine Größe nicht zu übersehen!! Wer in einer Stadt mal ca.15 Minuten das Verhalten von Fußgängern und Radfahrern beobachtet weiß was ich meine !! Unfassbar !! Ein Wunder das nicht noch mehr passiert. Da hat der ADFC noch viel zu tun - statt immer nur zu fordern!! Nein, ich bin kein Lkw-Fahrer ! Ich habe ein Fahrrad, einen Pkw gehe aber auch viel zu Fuß und im Besitz aller Führerscheinklassen. Ach ja, einen Lkw habe ich noch nie übersehen - umgekehrt wäre das schon eher möglich. also Augen auf im Straßenverkehr!!


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