Omoda & Jaecoo formieren ihre Führungsmannschaft für den Markteintritt in Deutschland. Die junge Doppelmarke des chinesischen Herstellers Chery Auto besetzt kurz vor dem geplanten Einstieg zentrale Positionen – und setzt dabei auf Branchenkenner, die den hiesigen Markt gut verstehen.
An der Spitze steht seit November Eric Zheng. Der Manager hatte im Sommer 2024 bereits den Marktstart in Polen verantwortet, wo Omoda & Jaecoo innerhalb kurzer Zeit auf 11.000 verkaufte Fahrzeuge kamen und im Herbst 2025 einen Marktanteil von 2,72 Prozent erreichten. Besonders stark ist die Marke dort bei Plug-in-Hybriden vertreten, wo sie rund 20 Prozent Marktanteil erzielt.
"Deutschland ist ein extrem anspruchsvoller Markt, der uns viel abverlangen wird. Wir treten mit der klaren Haltung an, zuzuhören und zu lernen“, sagte Zheng laut einer Unternehmensmitteilung. Wichtig sei, Vertrauen aufzubauen – durch ein "wettbewerbsfähiges Produktportfolio" und ein stabiles Händlernetz mit gesicherter Versorgung im Service.
Ehemaliger Mercedes-Manager leitet Vertrieb
Den Vertrieb leitet künftig Michael Mandery, der 13 Jahre lang verschiedene Positionen im Sales-Management bei Mercedes-Benz innehatte. Für den neuen Head of Sales ist der Aufbau eines komplett neuen Vertriebsnetzes eine besondere Aufgabe: "Die Chance, ein komplett neues Vertriebsnetz von Grund auf aufzubauen und zu gestalten, ist eine spannende Herausforderung", erklärte Mandery. Das Produktportfolio der beiden Marken treffe mit seiner Technik und seinem Preis-Leistungs-Verhältnis "genau den Nerv der deutschen Kunden".
Für die Servicestrukturen und die Ersatzteilversorgung ist ab sofort Daniel Pokorny zuständig, der zuvor bei Hyundai, Kia, Jaguar Land Rover und zuletzt als Head of Customer Service bei Genesis Motor Europe gearbeitet hat. Pokorny verweist auf eine vollständig deutsche Lieferkette in Kooperation mit Kühne + Nagel und ein zentrales Ersatzteillager in Rheinland-Pfalz: Rund 99 Prozent der Teile stünden innerhalb von 24 Stunden bereit. "Servicequalität ist unser wichtigster Vertrauensbeweis", betonte er. Ohne verlässlichen Service sei keine nachhaltige Kundenbindung möglich.
Fahrbericht Chery Omoda 5 EV
"Nachhaltiges Netzwerk entwickeln"
Die Entwicklung des Händlernetzes verantwortet Miguel Zas. Er setzt nach eigenen Worten auf schrittweises Wachstum und partnerschaftliche Zusammenarbeit: "Wir wollen auf Augenhöhe mit unseren Händlern ein nachhaltiges Netzwerk entwickeln. Es geht nicht um Geschwindigkeit, sondern darum, Strukturen zu schaffen, die organisch und gesund wachsen", so Zas.
Mit der verstärkten Führungsmannschaft sieht sich Omoda & Jaecoo gut gerüstet: Ziel sei es, so Zheng, den deutschen Markt "nachhaltig und langfristig" zu bedienen – mit Fahrzeugen, die technologisch überzeugen und zugleich ein vertrautes Fahrerlebnis bieten.