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Rettungsschirm: Bund schließt Hilfen für Schaeffler nicht aus

30.01.2009 10:56 Uhr
Stammsitz des Autozulieferers Schaeffler
"Ergebnisoffenes Verfahren": Staatshilfen für Schaeffler sind weiterhin eine Option.
© Foto: ddp / Timm Schamberger

Trotz der strikten Ablehnung durch Bundesfinanzminister Peer Steinbrück sind mögliche Staatshilfen für den Zulieferer noch nicht vom Tisch. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums nannte das Verfahren "ergebnisoffen".

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Die Bundesregierung hat Staatshilfen für die hochverschuldeten Autozulieferer Schaeffler/Conti grundsätzlich nicht ausgeschlossen. "Es wird ein ergebnisoffenes Verfahren geben", sagte der Sprecher von Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU), Steffen Moritz, am Freitag in Berlin. Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) hatte am Vortag staatliche Hilfe strikt abgelehnt (wir berichteten). Nach Angaben von Vize-Regierungssprecher Thomas Steg sollen sich Wirtschaftsprüfer im Auftrag des Bundes jetzt einen Überblick über die Lage bei der Unternehmensgruppe verschaffen. Die mit insgesamt rund 22 Milliarden Euro verschuldeten Konzerne müssen zudem in den nächsten Wochen ein überzeugendes Zukunftskonzept vorlegen. Dann werde man klarer sehen, sagte Steg. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wolle bis zur Vorlage klarer Fakten den Fall nicht bewerten. Der durch die Conti-Übernahme schwer in Bedrängnis geratene Schaeffler-Konzern wies am Freitag darauf hin, dass es bei einer möglichen Staatshilfe vor allem um eine zeitliche Überbrückung gehe. "Es ist völlig klar, dass das Unternehmen zunächst selbst gefordert ist", sagte ein Sprecher. Schaeffler werde deshalb in den kommenden Wochen "ein tragfähiges Konzept vorlegen, das die Steuerzahler letztlich nicht belasten wird". Der Sprecher wies darauf hin, dass Schaeffler und Conti vor der Finanz- und Autokrise kerngesund gewesen seien. Beide Konzerne haben zusammen mehr als 200.000 Beschäftigte. Schaeffler soll "Hosen herunterlassen" Schaeffler bittet nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dpa Bund und Länder für die dringend benötigte Umschuldung um Bürgschaften von bis zu vier Milliarden Euro. Der Sprecher wollte dies nicht kommentieren. Eine von dem fränkischen Familienunternehmen auch ins Spiel gebrachte Staatsbeteiligung mit dem Kauf von Conti- Aktien lehnt der Bund ab. Nach dpa-Informationen aus Branchenkreisen soll die finanzielle Lage der Schaeffler-Gruppe von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC durchleuchtet werden. Schaeffler solle nun "die Hosen herunterlassen", hieß es. Bisher sei die Lage dort intransparent.

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KOMMENTARE

Thomas Kliemann

02.02.2009 - 13:43 Uhr

Gut zu wissen das der Bund in solchen Lagen hilfreich eingreift. Ich selbst hatte unlängst einen Ferari erworben, mich aber bei der Finanzierung etwas verkalkuliert, kann doch mal passieren. Kann ich mir jetzt irgendwo ein Formular für die Beantragung der Bundesmittel herunterladen? Im Ernst, kann man den nicht erwarten, das jemand bevor er etwas kauft, in seine Geldbörse schaut um fest zu stellen, ob er sich das auch leisten kann? Ich bin empört über soviel Unvermögen und Dreistigkeit.


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