Nach dem Ende des britischen Autobauers Rover lässt die Regierung von Premierminister Tony Blair das Finanzgebaren der vier Besitzer untersuchen. Industrieministerin Patricia Hewitt sagte dem "Independent on Sunday", die Regierung wolle wissen, "was mit dem ganzen Geld und den ganzen Vermögenswerten passiert ist, die von BMW zur Verfügung gestellt wurden". BMW hatte Rover vor fünf Jahren für den symbolischen Preis von zehn Pfund an das Phoenix-Konsortium verkauft. Zuvor hatte der deutsche Konzern über vier Mrd. Euro in seine englische Tochter gesteckt. Nach Informationen des "Sunday Telegraph" hat Rover heute Schulden von mehr als einer Mrd. britischen Pfund (1,5 Mrd. Euro). "Lächerliche Spekulationen" Rover-Chef John Towers und die drei anderen Phoenix-Mitglieder bestritten am Sonntag, das Unternehmen geschröpft zu haben. Towers sagte, er sei das Opfer einer "Rufmordkampagne". Medienspekulationen "über so genannte Unregelmäßigkeiten und schwarze Löcher" seien "lächerlich", teilte Phoenix mit. Zu der angeordneten Überprüfung sagte Towers: "So eine Untersuchung begrüßt man nie." Er fürchte sie aber nicht, denn er habe sich nichts vorzuwerfen: "Andere Firmenchefs bekommen viel mehr als ich." Die Arbeiter fühlten sich "ganz krank", wenn sie daran dächten, dass die Herren vom Vorstand durchaus eine Menge an dem Unternehmen verdient hätten, sagte Hewitt. Nach Medienberichten haben sie sich trotz Dauerverlusten etwa 40 Mio. britische Pfund gezahlt. Zeitungen schilderten ein Leben im Luxus. (dpa)
Rover-Chefs unter Verdacht
Britische Regierung will wissen, was mit den BMW-Millionen passiert ist