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Übernahmepoker: RHJ wirbt bei Regierung um Opel

14.07.2009 16:32 Uhr
Opel-Spitzentreffen im Kanzleramt
RHJ will am Mittwoch Vertretern des Wirtschaftsministeriums sein überarbeitetes Opel-Konzept vorstellen.
© Foto: Michael Kappeler/ ddp

Der Finanzinvestor hofft auf Zuspruch aus Berlin. Am Mittwoch soll Vertretern des Wirtschaftsministeriums das weiter entwickelte Übernahmekonzept erläutert werden. An deren Ressortchef lässt die IG Metall kein gutes Haar.

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Der belgische Finanzinvestor RHJ International hofft im Kampf um Opel auf Zuspruch durch die Bundesregierung. Wie am Dienstag aus Verhandlungskreisen verlautete, will RHJ an diesem Mittwoch in Berlin Vertretern des Wirtschaftsministeriums ein weiter entwickeltes Übernahmekonzept erläutern. Hingegen machen sich der Opel-Betriebsrat und die vier Bundesländer mit Opel-Standorten nach wie vor für eine Übernahme durch den kanadisch-österreichischen Autozulieferer Magna zusammen mit russischen Partnern stark. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz rief die Belegschaft in einem internen Schreiben zur Unterstützung von Magna auf: "Stellen wir uns quer, lehnen wir Magna ab und kein anderer Bieter einigt sich mit GM, dann stehen wir in ein paar Monaten wieder vor der Insolvenz." Magna habe ein langfristiges industrielles Konzept mit einer Detailplanung für die neue Opel/Vauxhall und plane anders als RHJ keinen Rückverkauf an GM. Gleichzeitig machte er offen Front gegen RHJ International. "RHJ ist ein Finanzinvestor, der Opel so schnell wie möglich wieder an GM verkaufen wird und im Interesse von GM handelt", schreibt Franz in dem Brief an die Mitarbeiter. Mit einer Entscheidung für RHJ werde GM alles beim Alten zu lassen. "Zunächst könnte man sich über die Kredite, für die die Steuerzahler bürgen, etwas Zeit erkaufen."» Aber mit diesem "Weiter so" werde das Unternehmen endgültig scheitern. Vorwurf: Fehlender Weitblick bei GM Mit RHJ wolle GM der neuen Opel/Vauxhall keine Möglichkeit geben, die Entwicklung eigenständig zu betreiben. Dass sich nichts ändern soll, zeigten auch die personellen Entscheidungen bei General Motors nach der Insolvenz: "Man will mit dem gleichen Management, das für den Niedergang von GM verantwortlich ist, weitermachen." Zudem bezweifelt Franz die Stichhaltigkeit des nachgebesserten Angebots: "Im ersten Konzept sollten die Werke Antwerpen und Bochum geschlossen und Eisenach verkauft werden, zudem wurden 4,8 Milliarden Euro Staatsgarantien verlangt." Jetzt gehe es nur noch um Garantien von 3,8 Milliarden Euro, obwohl plötzlich keine Werke mehr geschlossen werden sollten. "Ich habe RHJ um einen Finanzierungsplan gebeten, aber keinen bekommen", betonte Franz.

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