Die notleidende frühere General-Motors-Finanzierungssparte GMAC will sich zu einer Geschäftsbank umwandeln und so staatliche Milliardenhilfen anzapfen. Die selbst schwer angeschlagene Opel-Mutter General Motors (GM) hält noch knapp 50 Prozent an dem Autofinanzierer. Mehrheitseigner ist der Finanzinvestor Cerberus, dem auch der US-Autobauer Chrysler überwiegend gehört. Die Autobanken sind im Zuge der Kreditkrise massiv unter Druck geraten. GMAC habe bei der US-Notenbank einen Antrag auf Umwandlung in eine normale Bankholding gestellt, teilte der Finanzierer am Donnerstag in New York mit. Beim US-Finanzministerium bat GMAC zugleich um einen Einstieg des Staates mit frischem Kapital im Zuge des 700-Milliarden-Dollar-Rettungspakets. Die staatliche Beteiligung im Rahmen des Programms ist nur bei regulären Geschäftsbanken möglich. In den vergangenen Quartalen erlitt GMAC Milliardenverluste. Dies belastet auch GM zusätzlich schwer. GMAC ist neben dem Autogeschäft auch im zusammengebrochenen Immobilienmarkt engagiert. Das verschärft die Lage nochmals. Der Finanzierer streicht derzeit tausende Stellen. GMAC startete am Donnerstag zudem die Refinanzierung von eigenen Schuldtiteln im Volumen von 38 Milliarden Dollar (30 Milliarden Euro). Auch hierzulande schließt die Opel-Herstellerbank GMAC die Inanspruchnahme staatlicher Hilfen nicht mehr aus. "Wir prüfen ernsthaft die Teilnahme am so genannten Staatsfonds Finanzmarktstabilisierung", erklärte eine Sprecherin in der vergangenen Woche gegenüber AUTOHAUS Online (wir berichteten). (dpa/tk)
Umwandlung in Geschäftsbank: GMAC will Staatshilfen
Um staatliche Hilfen in Anspruch nehmen zu können will sich die US-Finanzierungssparte in eine Geschäftsbank umwandeln. Dadurch könnte der Finanzierer vom 700-Milliarden-Dollar-Rettungspaket profitieren.
Horst Knauf