VDA-Bilanz: Kein Frühlingserwachen

Die deutschen Pkw-Hersteller haben im März acht Prozent weniger Bestellungen aus dem Inland verzeichnet als ein Jahr zuvor. Darüber informierte heute der Verband der Automobilindustrie (VDA). Saisonbereinigt sei das Februarergebnis allerdings übertroffen worden: Es konnten elf Prozent mehr inländische Auftragseingänge verbucht werden. Auch das Vorjahresniveau bei der Auslandsorder sei im März unterschritten worden, so der Verband. Die Zahl der Auftragseingänge fiel um acht Prozent. Gegenüber dem Vormonat gab es hingegen auch hier eine Steigerung. Saisonbereinigt zog die Nachfrage aus dem Ausland um sieben Prozent an. Insgesamt gingen bei den deutschen Herstellern im bisherigen Jahresverlauf zehn Prozent weniger Order aus dem In- und Ausland ein. Rohölpreise und "Monti-Effekt" hinterlassen Spuren Insgesamt beurteilt der VDA die Lage kritisch. Das Automobilgeschäft sei nach wie vor durch Verunsicherungen, wie zum Beispiel gestiegene Rohölpreise, die schwache Gesamtkonjunktur, anhaltend hohe Arbeitslosigkeit, den "Monti-Effekt" und den Nah-Ost-Konflikt gekennzeichnet. Der Absatz von Pkw unterschritt im März das Vorjahresergebnis um sieben Prozent - es seien schätzungsweise 330.000 Einheiten weniger verkauft worden. Saisonbereinigt gegenüber Februar sei der Absatz allerdings laut VDA um vier Prozent angezogen. Bis einschließlich März lag das Zulassungsvolumen drei Prozent unter dem Vorjahresniveau. Insgesamt exportierten deutsche Hersteller im März 297.400 Pkw, was einem Minus von 16 Prozent gegenüber Jahresfrist entspricht. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Lage der Ostertage habe sich das Ausfuhrvolumen saisonbereinigt gegenüber Februar 2002 um sechs Prozent erhöht. In den ersten drei Monaten wurden mit 865.700 Pkw 13 Prozent weniger Fahrzeuge ins Ausland geliefert als im Vorjahresvergleich. Anteilsgewinne für ausländische Pkw Der Verband verwies darauf, dass ausländische Hersteller nach Marktanteilsverlusten im vergangenen Jahr in den ersten Monaten 2002 leichte Anteilsgewinne auf dem deutschen Markt erzielen konnten. Die Nachfrage nach importierten Fahrzeugen sei durch einige neue Modelle und einer inzwischen besseren Verfügbarkeit von Dieselfahrzeugen begünstigt worden. Dennoch fiel der Marktanteil der ausländischen Anbieter im ersten Quartal 2002 noch um zwei Prozentpunkte niedriger aus als zwei Jahre zuvor. Die Binnennachfrage nach deutschen Transportern gab laut VDA im März um vier Prozent nach. Saisonbereinigt sei allerdings ein Anstieg um neun Prozent gegenüber dem Vormonat zu verzeichnen gewesen. Im ersten Quartal 2002 unterschritten die inländischen Auftragseingänge von Nfz bis sechs Tonnen das entsprechende Vorjahresniveau um zwei Prozent.