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VW in der Krise: Machtkampf eskaliert

06.03.2006 16:05 Uhr
Bernd Pischetsrieder will nicht aufgeben.

Bilanz-Vorlage überschattet / Kampfabstimmung im Aufsichtsrat droht / Pischetsrieder wehrt sich

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Überschattet vom Machtkampf über die Zukunft von Vorstandschef Bernd Pischetsrieder legt Volkswagen am Dienstag seine Bilanz für das vergangene Jahr vor. Die anstehende Verlängerung des Vertrags von Pischetsrieder gilt nach Äußerungen von Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch als unsicher. Pischetsrieder will seinen Posten nicht kampflos aufgeben. Mit Spannung wird erwartet, wie er sich am Dienstag in Wolfsburg zu dem Streit äußert und ob er Einzelheiten zum Sanierungsprogramm für die ertragsschwache Kernmarke VW nennt. Der VW-Händlerverband äußerte am Montag "Unverständnis" über den öffentlich ausgetragenen Machtkampf bei Volkswagen. Es sei "keine sachliche Linie" zu erkennen, sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Michael Lamlé. Die Diskussion über die Verlängerung des Vertrags von Pischetsrieder müsse intern geführt werden. Über die Zukunft von Pischetsrieder, der seit 2002 VW-Vorstandsvorsitzender ist, droht eine Kampfabstimmung im Aufsichtsrat. Am 20. April soll bei einer Sondersitzung des Kontrollgremiums darüber abgestimmt werden, ob der Vertrag verlängert wird. Piëch hatte sich zwar öffentlich für eine Vertragsverlängerung von Pischetsrieder ausgesprochen. Gleichzeitig hatte der 68 Jahre alte Firmenpatriarch den Machtkampf aber angeheizt und auf eine starke Opposition der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat gegen Pischetsrieder verwiesen. Dem "Wall Street Journal" hatte Piëch in ungewöhnlicher Manier erzählt, es sei eine "offene Frage", ob der Vertrag von Pischetsrieder, der im Frühjahr 2007 ausläuft, verlängert werden wird. Dies wurde in der Branche als "Demontage" Pischetsrieders gewertet. Als mögliche Alternativkandidaten werden seit längerem Audi-Chef Martin Winterkorn, der als Piëch-Mann gilt, Porsche-Chef Wendelin Wiedeking sowie VW-Markenvorstand Wolfgang Bernhard genannt. Pischetsrieder will bleiben Pischetsrieder selbst will nicht von seinem Posten zurücktreten. Der "Welt am Sonntag" sagte er: "Ich will das, was ich vor Jahren begonnen habe, zu einem nachhaltigen Erfolg führen." Der VW-Konzern hatte bereits Mitte Februar vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2005 vorgelegt. Danach hat der bereits eingeleitete Milliarden-Sparkurs weitere Wirkung gezeigt (wir berichteten). Größtes Sorgenkind ist die ertragsschwache Marke VW, die laut Bernhard ums "Überleben" kämpft. Unterdessen hat der VW-Gesamtbetriebsratschef Bernd Osterloh Darstellungen zurückgewiesen, die Arbeitnehmerseite könne die Zustimmung zur Vertragsverlängerung für den Vorstandsvorsitzenden Bernd Pischetsrieder gezielt zurückhalten. Es gehe weder um Bedrohungspotenzial noch darum, das angekündigte Sanierungsprogramm für die Marke VW weichzuspülen, sagte Osterloh am Montag in Wolfsburg auf die entsprechende Frage. "Es geht darum, einen Weg zu finden, bei dem sich die Beschäftigungsbelange und die wirtschaftlichen Belange des Unternehmens ausgeglichen wiederfinden." (dpa)

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