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VW-Werk Emden: "Fahren auf Sicht"

08.09.2016 17:09 Uhr
Laut Medien sollen der Brexit-Beschluss, die Türkei-Krise und ein Verkaufsverbot in Südkorea die Nachfrage nach dem Passat verringert haben.

VW will in Emden etwas weniger Autos produzieren. Im Oktober und vor Weihnachten sind Schließtage geplant. Schuld soll die gedämpfte Passat-Nachfrage sein.

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Das VW-Werk im ostfriesischen Emden produziert in diesem Jahr etwas weniger Autos als 2015. Die Zahl von zuletzt 264.000 Neuwagen werde leicht unterschritten, sagte am Donnerstag der neue Werkleiter Andreas Dick. Vor allem wegen der Umstellung auf das Modell CC werde an vier Tagen nach dem 3. Oktober und in der Woche vor Weihnachten nicht gearbeitet. Ob es von Oktober an noch weitere Schließtage gebe, sei derzeit nicht klar. "Wir müssen sehen, wie sich der Absatz entwickelt. Bis dahin fahren wir auf Sicht", sagte Dick.

Laut Medienberichten sollen der Brexit-Beschluss, die politische Krise in der Türkei und ein Verkaufsverbot in Südkorea die Nachfrage nach dem Passat verringert haben. In dem ostasiatischen Land waren Behörden gegen Volkswagen unter anderem wegen des Abgas-Skandals vorgegangen, Manager wurden von der Staatsanwaltschaft vernommen.

In Emden drohe eine Vier-Tage-Woche, hatten Zeitungen gemeldet. Die Freischichten im Oktober und Dezember seien allerdings schon länger mit Blick auf die CC-Modellumstellung geplant, erklärte Dick – "weil das alte Modell ausläuft und das neue noch nicht produziert wird". Die weitere Absatzentwicklung sei nicht abzusehen. Dies könne zu weiteren Schließtagen führen, eine Prognose sei derzeit aber nicht möglich. Mit Konsequenzen für Leiharbeiter rechnete Dick 2016 nicht.

Der Emder Betriebsratschef Peter Jacobs forderte Dick auf, sich bei der Konzernspitze in Wolfsburg für die Produktion eines vierten Modells einsetzen. "Im Hochlohnland Deutschland müssen wir auf Effizienz achten", betonte dazu Dick. Dies habe Folgen für das Personal, es gebe aber weitere Stellschrauben. Ein "Zukunftspakt", der den Sparkurs bei VW mit der Sicherheit der Jobs ausbalancieren soll, wird derzeit zwischen Management und Betriebsrat verhandelt. (dpa)

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KOMMENTARE


H.-J. S

09.09.2016 - 11:03 Uhr

Wie heißt noch einmal das Spiel?Bullshit Bingo Manager Edition?"Wir fahren auf Sicht"...Hmmm. Bingo!Früher haben sich Unternehmer erschossen, wenn Sie Ihrer sozialen Verantwortung nicht mehr gerecht werden konnten. Wie gesagt früher.Das verlangt niemand, aber etwas mehr Verantwortungsbewusstsein wäre angezeigt, oder? Dazu zählt immer, dass man die Dinge beim Namen nennt.Ja ich weiß, man kann das nicht so sagen, dass man keine Plan hat, damit die Aktionäre und Finanzmärkte ....Aber heutzutage kann man ja auch Wetten auf fallende Kurse abschliessen...Für mich jedenfalls ein Offenbarungseid und nach Ihrem eigenem managertypischen Selbstverständnis damit ein absolutes "No go".Wenn ich nicht mehr in Lage bin zu analysieren, antizipieren und tragfähige Perspektiven aufzuzeigen, dann sind das die falschen Leute! Hier ist nämlich "Ruder herumreißen" und eben nicht "auf Sicht fahren" gefragt!Ich für meinen Teil freue mich auf und über (auch kontroverse) weitere Kommentare, BG


autofahrer

09.09.2016 - 17:42 Uhr

H.-J. S --- guter Kommentar, ich hoffe Sie fahren ein Fahrzeug dass irgendwo in der Welt gebaut wurde, 3 monate auf See war, 5 monate in irgendeinem Zollhafen stand, dann bei jedem Händler in Deutschland innerhalb von 14 Tagen ( nur maginal am Radio oder den Felgen anders war ) sofort lieferbar ist. Dass aber die Produktion auch bei anderen Herstellern nicht der aktuellen Marktsituation angepasst ist, brauche ich Ihnen JA nicht zu erklären. Da werden Betriebsferien kurz vor Heiligabend gemacht, Sommerferien verlängert etc. etc. VW nutzt natürlich die aktuelle Situation um den neuen CC in die Produktion einzubinden.


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