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Zulieferer: Leoni-Sanierungskonzept steht

03.04.2023 09:17 Uhr | Lesezeit: 4 min
Leoni Kabelspezialist Automobilzulieferer
Leoni hat sich mit Banken, Gläubigern und Bürgern auf ein Sanierungskonzept geeinigt.
© Foto: Leoni

Das Sanierungskonzept des angeschlagenen Autozulieferers steht. Dieses sieht unter anderem einen kompletten Kapitalschnitt für die Aktionäre, einen Teilverzicht der Gläubigerbanken und die Übernahme durch den Großaktionär Stefan Pierer vor.

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Das Sanierungskonzept für den Nürnberger Autozulieferer Leoni, einer der führenden Anbieter von Bordnetzen in Europa, steht. Mit Banken, Schuldscheingläubigern und Bürgen habe man sich auf ein Paket geeinigt, das im Wesentlichen eine kompletten Kapitalschnitt für die Aktionäre, einen Teilverzicht der Gläubigerbanken und die Übernahme durch den österreichischen Großaktionär Stefan Pierer vorsieht, teilte Leoni am Montag mit. Neuer Firmenchef soll der Österreicher Klaus Rinnerberger werden. Er folgt auf Aldo Kamper, der jüngst das Unternehmen verlassen hatte.

Pierer steigt dem Konzept zufolge mit 150 Millionen Euro im Wege einer Kapitalerhöhung bei Leoni ein und soll dann alleiniger Teilhaber sein. Die übrigen Aktionäre gehen leer aus. Ihr Aktienvermögen wird auf Null gesetzt, die Börsennotierung zurückgenommen. Der Schritt ist dem Unternehmen zufolge auch ohne Mehrheitsbeschluss einer Hauptversammlung möglich, wenn ein großer Teil der weiteren Gläubiger dem zustimmt.

Mit der Zustimmung von Banken, Schuldscheingläubigern und Bürgen - darunter die Länder Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sowie der Bund - sei eine ausreichende Mehrheit gewährleistet, um eine Sanierungsentscheidung nach dem Unternehmensstabilisierungs- und Restrukturierungsgesetz herbeizuführen.

Hälfte der Schulden verbleibt bei Leoni

Dem Konzept nach sollen nur etwa die Hälfte der 1,5 Milliarden Euro Schulden bei Leoni verbleiben. Der Rest wandere zu einer Gesellschaft, die der neue Leoni-Eigner Stefan Pierer kontrolliere. Die Gläubigerbanken sollen am Erfolg des Unternehmens mit Hilfe eines Wertaufholungsinstruments beteiligt werden.

Leoni beschäftigt rund 100.000 Menschen weltweit und setzte im vergangenen Jahr rund 5,1 Milliarden Euro um. Die Sanierung war nötig geworden, nachdem ein Teilverkauf geplatzt war. Die Veräußerung der Kabelsparte hätte 400 Millionen Euro in die Kassen spülen sollen.

Leoni geht nun von einer erfolgreichen Zukunft aus. "Das Bordnetz ist das Nervensystem im Automobil", sagte Sanierungsvorstand Hans-Joachim Ziems. Das Sanierungskonzept sei geeignet, um das Unternehmen neu auf die Beine zu stellen.

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