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FDP: Grenzwerte für Diesel sollen auf den Prüfstand

15.10.2018 09:57 Uhr
FDP: Grenzwerte für Diesel sollen auf den Prüfstand
Die FDP fordert eine genauere Analyse, wenn es zu Grenzwertüberschreitungen kommt.
© Foto: picture alliance/Berdn Weißbrod/dpa

Die FDP will Grenzwerte und Messungen für Dieselfahrzeuge überprüfen zu lassen. Das Ziel: rechtliche Spielräume ausnutzen, Fahrverbote verhindern.

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Die FDP-Fraktion plant, in dieser Woche eine Initiative im Bundestag einzubringen, damit Grenzwerte für Dieselfahrzeuge und Überschreitungen genauer untersucht werden. Danach soll der Bundestag die Bundesregierung auffordern, "auf europäischer Ebene auf ein Moratorium zur Aussetzung der EU-Luftqualitätsrichtlinie hinzuwirken".

Der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Oliver Luksic, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wir müssen aufhören, bei der Umsetzung von Europarecht stets draufzusatteln und vielmehr rechtliche Spielräume nutzen." Nur durch einen Aufschub und eine Überprüfung der Grenzwerte "lassen sich trotz der Untätigkeit der großen Koalition noch Fahrverbote im großen Stil verhindern".

In dem Antrag, der der dpa vorliegt, heißt es: "Durch Fahrverbote werden Besitzer von Dieselfahrzeugen doppelt bestraft: Zum einen werden sie in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt, zum anderen sind sie von einem erheblichen Wertverlust ihrer Fahrzeuge betroffen. Dies kommt einer teilweisen Enteignung der Fahrzeugbesitzer gleich. Leidtragend ist insbesondere die arbeitende Mitte der Gesellschaft."

Die FDP beklagt in dem Antrag, dass oft "Fahrverbote ohne genaue Verursacheranalyse der Grenzwertüberschreitungen" erwogen würden. Mit Fahrverboten gehe auch ein Umwegsverkehr einher, der den Gesamtausstoß von Stickstoffoxiden und Kohlendioxid durch den Straßenverkehr insgesamt erheblich erhöhen könnte.

Diesel-Pkw und leichte Nfz sind nicht immer die Hauptverursacher

"Zudem werden mit diesen Verboten gar nicht unbedingt die größten Emittenten getroffen", heißt es weiter. Diesel-Pkw oder leichte Nutzfahrzeuge trügen nicht "an jeder Messstation im gleichen Maße zu den Messwertüberschreitungen bei", auch seien sie nicht immer Hauptverursacher zu hohen Ausstoßes. Andere große Emittenten wie Busse, Lkw oder Schiffsdiesel seien gar nicht betroffen.

Am vergangenen Dienstag hatte das Berliner Verwaltungsgericht auf mehreren Straßenabschnitten Fahrverbote für ältere Diesel angeordnet. In Hamburg sind zwei Straßenabschnitte gesperrt. In Stuttgart ist 2019 ein großflächiges Einfahrverbot geplant. Auch für die Innenstadt von Frankfurt soll es ab 2019 Fahrverbote geben. (dpa)

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KOMMENTARE


Schelm

15.10.2018 - 13:32 Uhr

WO, wie hoch und wie nahe sind die Messstationen in Deutschland aufgebaut worden. War vielleicht die DUH an der Auswahl beteiligt ;-)Angeblich gibt es ausländische Städte da stehen die Messstationen auf Hochhausdächern... Das würde auch in Deutschland Sinn machen.


Uwe

16.10.2018 - 14:07 Uhr

Die Grenzwerte sind grenzwertig festgelegt.40 microgramm NOx gelten als Grenzwert für die Mess-Stationen. An allen Arbeitsplätzen beträgt der Grenzwert übrigens 950 microgramm NOx - also fast 24 mal soviel. Begründet wird dies mit der begrenzten Aufenthaltsdauer am Arbeitsplatz, aber wer hält sich schon 40 Stunden die Woche auf einer vielbefahrenen Kreuzung auf ? In diesen Bereichen wohnt auch praktisch niemand im Erdgeschoss mit allen Fenstern zur Strassenseite. Wie sehen diese Werte denn in wirklich für die Anwohner relanten Bereichen aus ? - z. B in den Wohnungen, im Innenhof, usw ?Wenn da belastbare Werte vorliegen können wir nochmal über die Wirksamkeit von Fahrverboten für PKW sprechen, die auch nur 30-50 % zu der Gesamtbelastung beitragen.


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