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Opel: Krisentreffen und Streit nach Bitte um Staatshilfen

17.11.2008 11:04 Uhr
Opel Fahnen Logo
Die Politik ringt um eine Lösung im Fall Opel. Neben Krisentreffen kam es jedoch auch zu Streit über Zuständigkeiten.
© Foto: Alexander Heimann / dpp

Nach der Bitte Opels um Staatsbürgschaften in Milliardenhöhe kommt es neben Krisentreffen auch zu politischen Streitigkeiten. Innerhalb der großen Koalition ist ein Zuständigkeitenstreit entbrannt.

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Nach der Bitte des Autobauers Opel um staatliche Bürgschaften in Milliardenhöhe jagt ein Krisentreffen das nächste. Am Montag trifft sich Bundeskanzlerin Angela Merkel mit der Opel-Spitze. Zudem lud der Außenminister und SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier Betriebsräte von Autobauern zu einem Gespräch ein. Im Detail wollen Bund und die vier Bundesländer mit Opel-Werken am Dienstag über die Bürgschaften beraten. Opel mit seinen knapp 25.700 Beschäftigten droht, von der angeschlagenen US-Konzernmutter General Motors (GM) mit in den Abgrund gerissen zu werden. Man werde sich "Schritt für Schritt mit der Situation vertraut machen und nach Lösungsmöglichkeiten suchen", sagte Merkel zur möglichen Unterstützung für Opel am Rande des Weltfinanzgipfels in Washington am Samstag. Der Mutterkonzern General Motors kämpft unterdessen in Amerika um dringend nötige Milliarden-Kredite. Die US-Hilfen könnten an politischen Grabenkämpfen scheitern. Opel betont, mit den bei Bund und Ländern beantragten Bürgschaften lediglich für den Fall einer drohenden Insolvenz des Mutterkonzerns GM vorzusorgen. Aktuell sei das Unternehmen zahlungsfähig. Ein Zusammenbruch würde auch zahlreiche Zulieferer schwer treffen. Allein in Hessen wären bei Teile-Produzenten rund um das Stammwerk Rüsselsheim 50.000 Jobs bedroht. Zuständigkeitenstreit in der großen Koalition Merkel (CDU) lud für Montag den Opel-Chef, den GM-Europachef und den Betriebsratsvorsitzenden ins Kanzleramt ein. Am Dienstag wollen Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) und Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) mit den Ländern über mögliche Hilfen für Opel sprechen. Opel hat Werke in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland- Pfalz und Thüringen. Der Vizekanzler und Außenminister Steinmeier trifft sich am Montag zudem mit Betriebsräten der deutschen Autobauer. "Wir werden die Beschäftigten der Automobilindustrie nicht alleinlassen", sagte er bei einem Landesparteitag der Thüringer SPD in Schleiz. Bei der Union sorgte Steinmeiers Vorstoß für Verärgerung. CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla sagte der Deutschen Presse-Agentur dpa, das Treffen eines SPD-Kanzlerkandidaten mit Betriebsräten habe im Auswärtigen Amt "nichts verloren". Das Ministerium konterte, die Autoindustrie sei international so stark verflochten wie wie keine andere Branche.

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KOMMENTARE


14

17.11.2008 - 16:44 Uhr

Es ist und bleibt ein Wunschtraum,Bürgschaften oder Gelder für Opel so abzusichern,dass sie nicht in den Kanälen des Muttermoloch verschwinden können.GM findet andere Möglichkeiten Opel weiter auszusaugen. Erst wenn Mutter und Tochter völlig unternehmerisch getrennt sind, und GM einen Forderungsverzicht unterschrieben hat, kann Opel davon ausgehen, von weiteren Belastungen frei zu sein. Das ist in der Kürze der verfügbaren Zeit nicht machbar.Dafür sind beide zu sehr verflochten und von einander abhängig.Nur wenige wissen z.B.,dass die Entwicklung des Konzern-Hoffnungsträgers Chevrolet Volt in Deutschland initiert wurde und ein unter deutscher Führung (Dipl.Ingenieur Frank Weber) eingsetztes Team in USA bei GM die Serienentwicklung vorantreibt. Wem stehen die Rechte an diesem Auto bei einer Trennung zu? Bekommt Opel überhaupt die für 2011 zugesagte Europa-Version dieses E-Autos mit Range-Extender? In der Theorie kann man leicht Modell-Möglichkeiten auf's Papier bringen.Die Praxis sieht viel komplexer aus.


wallibelli

17.11.2008 - 17:07 Uhr

Es ist und bleibt ein Wunschtraum,Bürgschaften oder Gelder für Opel so abzusichern,dass sie nicht in den Kanälen des Muttermoloch verschwinden können.GM findet andere Möglichkeiten Opel weiter auszusaugen. Erst wenn Mutter und Tochter völlig unternehmerisch getrennt sind, und GM einen Forderungsverzicht unterschrieben hat, kann Opel davon ausgehen, von weiteren Belastungen frei zu sein. Das ist in der Kürze der verfügbaren Zeit nicht machbar.Dafür sind beide zu sehr verflochten und von einander abhängig.Nur wenige wissen z.B.,dass die Entwicklung des Konzern-Hoffnungsträgers Chevrolet Volt in Deutschland initiert wurde und ein unter deutscher Führung (Dipl.Ingenieur Frank Weber) eingsetztes Team in USA bei GM die Serienentwicklung vorantreibt. Wem stehen die Rechte an diesem Auto bei einer Trennung zu? Bekommt Opel überhaupt die für 2011 zugesagte Europa-Version dieses E-Autos mit Range-Extender? In der Theorie kann man leicht Modell-Möglichkeiten auf's Papier bringen.Die Praxis sieht viel komplexer aus.


PEDU41

17.11.2008 - 18:24 Uhr

Guten Tag! Was für eine Grundsatzdiskussion wird hier eigentlich geführt, ich bin Mehrmarkenhändler und stehe seit Jahre im unmittelbaren und zwar sehr harten Wettbewerb u.a. zu Opel. Ich zahle privat sowie über meine Betriebe sehr viel Steuern. Es soll jetzt, auch mit meinen Steuergeldern, ein ungesunder Konzern gerettet werden bzw ein Wettbewerber mit Steuergeldern oder Staatsgarantien wieder gestärkt werden?? Sorry, sicherlich ist die aktuelle Entwicklung bei Opel sehr bedauerlich aber das ist halt Marktwirtschaft und in einer solchen gibt es leider auch Verlierer oder hilft man dann morgen mit weiteren Steuermitteln vielleicht den nächsten angeschlagenen Hersteller Ford und übermorgen ist dann Mercedes oder VW dran. Hey, wer hilft denn meinen Mitarbeitern und mir, wenn dann durch eine solche Wettbewerbsverzerrung wir dann auch kurz vor der Pleite stehen sollten?? Nochmal, es tut mir pers. sehr leid für die Menschen, die von einer eventuellen Insolvenz betroffen sein sollten aber "Staatshilfen" für angeschlagene Konzerne würden m.E. eine Wettbewerbsverzerrung nach sich ziehen und darüber hinaus müßte dann das Thema "Verstaatlichung diverser Schlüsselindustrien" auf den Tisch und ich denke, wir sind (fast) alle froh darüber, dass Frau Ypsilanti NICHT Ministerpräsidentin mit Duldung der LINKEN geworden ist, oder?


T Lindner

18.11.2008 - 09:24 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren, alles schön und gut. Das Problem wird durch noch so viel Geld - von dem hinterher ohnehin keiner mehr weis wo es geblieben ist - zu beseitigen sein. Das Problem geht ganz einfach zu beseitigen, indem der Verbraucher über genügend Kaufkraft verfügt, um sich einen Neuwagen zu kaufen. Und hier sollten bestenfalls die Milliarden investiert werden ( allerdings ausschließlich für Fahrzeuge deutscher Produktion ). Jahrelang wurde mit der Aussage die Arbeitskräfte sind „ zu teuer“, die gesunde Mittelschicht "exekutiert" und dies zum Wohle der Aktien. Leider kaufen Aktien aber keine Autos, brauchen weder Reifen noch sonstige Ersatzteile. Nur der Verbraucher kann das Problem lösen. Wenn Opel Milliarden in vergangenen Jahren in die sinnlosen Aktien zum Mutterkonzern beisteuern musste und dadurch in Lande einiges „versäumt“ hat, ist es nicht damit getan, wenn nun einfach mal gesagt wird, die Bürger der BRD bürgen für GM. Es muss dafür gesorgt werden, dass die Kaufkraft steigt. PS: Das ganze CO2 Palaver ist nur ein strategisches Mittel, um nicht die Hilflosigkeit zu untermauern. Auch wenn die Fahrzeuge wesentlich besser Werte hervorbringen, hat der Verbraucher immer noch nicht die Mittel um sich ein solcher Fahrzeug zu kaufen – oder? Mit freundlichen Grüßen T Lindner


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