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Neues Konzept: Steinmeier für Staatseinstieg bei Opel

30.03.2009 07:00 Uhr
Neues Konzept: Steinmeier für Staatseinstieg bei Opel
Vize Steinmeier will gemeinsam mit Bundeskanzlerin Merkel seinen Plan vorantreiben.
© Foto: ddp/Axel Schmidt

Eine temporäre Beteiligung ist nach dem Dafürhalten des Vizeklanzlers politisch verantwortbar, "weil die Kosten eines Untergangs erheblich höher wären". 130.000 Arbeitsplätze in Deutschland seien im Falle einer Pleite bedroht.

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SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier hat sich für eine vorübergehende Staatsbeteiligung an Opel ausgesprochen. Er halte eine solche Lösung nach gründlicher Abwägung für politisch verantwortbar, "weil die Kosten eines Untergangs erheblich höher wären", schrieb Steinmeier am Montag in einem eigenen Konzept für die Rettung Opels. Darin verwies der Vizekanzler darauf, dass im Falle einer Pleite allein in Deutschland 130.000 Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren könnten. Allein die Kosten für das Arbeitslosengeld und die Einnahmeausfälle in der Sozialversicherung würden sich dafür nur im ersten Jahr auf 2,5 Milliarden Euro belaufen. Dazu kämen die riesigen Pensionsverpflichtungen. "Opel kann sich nicht selbst retten", betonte Steinmeier und fügte hinzu: "Jeder Tag zählt". Die Politik müsse daher selbst aktiv werden und die Richtung vorgeben. Die Bundesregierung müsse in Absprache mit anderen EU-Regierungen rasch die Initiative ergreifen und sofort Verhandlungen mit der US-Regierung und dem Mutterkonzern General Motors (GM) beginnen. Entstehen müsse eine neue Struktur, bei der Opel nicht länger eine Tochter der amerikanischen GM sei. Nach Ansicht Steinmeiers sollte eine Opel-Holding in Rüsselsheim gebildet werden, an die alle europäischen Opel-Töchter direkt angegliedert seien. Die bisherigen Sitze von GM Europe in Zürich und Turin sollten aufgelöst werden. Als künftige Struktur für die neue Gesellschaft schlug Steinmeier in seiner Initiative folgende Lösung vor: Über mindestens 50 Prozent (plus eins) der Anteile sollten die Opel-Händler und die Belegschaft verfügen, davon etwa zehn Prozent das Management; dazu gehört auch ein finanzielles Engagement des Bundes und der Bundesländer mit Opel-Standorten. Die andere Hälfte (minus ein Prozent) soll von GM kontrolliert werden. Die Stimmführerschaft für die staatlichen Anteile solle bei der Bundesregierung liegen. Das Tor für private Investoren, sich an Opel zu beteiligen, stehe jederzeit offen. GM solle in die neue Gesellschaft die Produktions- und Forschungsanlagen sowie den uneingeschränkten Zugang zu Patentrechten einbringen. Installation einer "Task Force" Nach Steinmeiers Plan soll das Top-Management von Opel in der neuen Unternehmen im ersten Jahr einen "deutlichen Gehaltsverzicht" üben. Nach diesen Vorstellungen könnte die Neugestaltung innerhalb von etwa drei Monaten abgeschlossen sein. In der Bundesregierung solle zur genauen Ausarbeitung des Konzepts eine "Opel-Task-Force" eingerichtet werden. Diese im Kanzleramt angesiedelte "Arbeitsgruppe solle innerhalb von 60 Tagen die künftige Ausrichtung des Unternehmens klären. Dem Gremium sollten alle zuständigen Ministerien sowie Autoexperten angehören."Ich biete der Bundeskanzlerin an, dass wir gemeinsam die Rettung von Opel entlang dieses Plans begleiten und vorantreiben", betonte Steinmeier weiter. (dpa)

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KOMMENTARE


Striker

31.03.2009 - 11:02 Uhr

Da haben wir's: Wahlkampf pur. Steinmeier, Beamter vom Scheitel bis zur Sohle, hat überhaupt keine Ahnung von dem, was man Realität nennt. Da werden vage Firmenkonstruktionen aufgezeigt, die keinerlei Hand und Fuß haben. Die Händler und Mitarbeiter sowie Bund und einige Länder sollen 50,1% halten? Und GM 49,9%? Ha, selten so gelacht. Wo bitte ist denn da der Charme für die Ami's? Warum sollen die sich denn ohne Not ihrer Trumpfkarte Opel berauben lassen? Was mich aber noch mehr bewegt, ist die Frage, wo denn da bitte das Zukunftskonzept liegt? Ich sehe weit und breit keine privaten Investoren, die sich wirklich für den Gesamtkonzern Opel interessieren. Doch ohne die wird es keine Zukunft geben. Opel braucht Kapital, und zwar mittel- und langfristig. Die immer wieder zitierten 3,3 Mrd. EUR reichen doch lediglich zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebes. Wo soll aber das Geld für Sozialpläne herkommen? Wie sollen die Investitionen in neue Modelle gestemmt werden? Fragen über Fragen, aber keine Antworten. Da hat der oberschlaue Herr Steinmeier nichts zu bieten. Hier geht es nur um PR und Show, das ist einfach nur Volksverarschung (Entschuldigung, aber was stilvolleres fiel mir gerade nicht ein).


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