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Tanken: Extrem schnelle Preisänderungen in der Kritik

20.05.2025 09:52 Uhr | Lesezeit: 2 min
Tanken, Aral
Die Spritpreise an deutschen Tankstellen schwanken schnell.
© Foto: Aral

Eine Auswertung des Portals benzinpreis.de findet Tausende Preise, die nur wenige Minuten galten. Auch das Kartellamt sieht zu schnelle Schwankungen kritisch. Die Mineralölindustrie widerspricht.

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Die Spritpreise an deutschen Tankstellen schwanken schnell. Zu schnell, sagt nun das Vergleichsportal benzinpreis.de, das der Branche vorwirft, Tausendfach Preise nur für wenige Minuten anzubieten und damit "Verbraucher hinters Licht" zu führen. Auch das Kartellamt kritisiert, dass schnelle Schwankungen es Verbrauchern schwierig machen, sich zu orientieren. Der Verband Fuels und Energie weist die Kritik zurück. 

Basis der aktuellen Vorwürfe ist eine Auswertung von benzinpreis.de. Das Portal hat dafür vom 12. bis 18. Mai die Preisdaten der gut 14.000 Tankstellen in Deutschland ausgewertet, die diese an die Markttransparenzstelle beim Bundeskartellamt melden müssen. Dabei stellte das Portal nach eigenen Angaben fest, dass mehr als 11.000 Tankstellen in diesem Zeitraum Preise meldeten, die teilweise für weniger als 15 Minuten galten. Bei 3.851 Tankstellen registrierte das Portal sogar einzelne Preise, die nicht einmal fünf Minuten lang galten. 

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Benzinpreis.de sieht darin eine "Irreführung der Kunden". Diese würde so zur Tankstelle gelockt, ohne Chance, den angegebenen niedrigen Preis auch zu erhalten. Das Portal fordert daher Verbraucherschutzverbände auf, die Tankstellenbetreiber abzumahnen.

Mineralölindustrie weist Vorwürfe zurück 

Der Wirtschaftsverband Fuels und Energie, der unter anderem die großen Mineralölunternehmen vertritt, wies die Vorwürfe als völlig unbegründet zurück. Die Markttransparenzstelle sorge "für vollständige Transparenz der Benzin- und Dieselpreise auf dem deutschen Markt". Das sei gut für die Kunden. "Denn in einem hochgradig wettbewerbsintensiven Umfeld konkurrieren die Tankstellen über den Preis um jeden Autofahrer, was zu den starken Preisschwankungen führt." 

Allerdings sieht auch das Bundeskartellamt die schnell schwankenden Spritpreise kritisch: "Die häufigen Preisänderungen an den Tankstellen machen es den Verbraucherinnen und Verbrauchern immer schwerer, einen Preisvergleich mit Hilfe der Daten unserer Markttransparenzstelle für Kraftstoffe vorzunehmen und ihr Tankverhalten danach auszurichten, um Geld zu sparen", sagte Präsident Andreas Mundt auf Anfrage der dpa.

Das Kartellamt hatte sich dem Thema bereits im April gewidmet, nachdem es im ersten Quartal im Schnitt 22 Preisänderungen pro Tag bei den deutschen Tankstellen gezählt hatte. Acht Prozent änderten ihre Preise dabei sogar mehr als 35 Mal, einzelne sogar mehr als 50 Mal am Tag - wohlgemerkt im Durchschnitt des ganzen ersten Quartals.  

Kartellamt für weitere Untersuchungen

Die Behörde regt an, die Auswirkungen der häufigen Preisänderungen an Tankstellen weiter zu untersuchen. Darauf aufbauend könne über adäquate regulatorische Schritte nachgedacht werden. Diese wären aber Sache des Gesetzgebers. 

In der Vergangenheit hat das Kartellamt dabei unter anderem auf Regeln hingewiesen, wie sie beispielsweise in Österreich oder Teilen Australiens gelten: Dort ist die Zahl der Preisänderungen auf verschiedene Weisen eingeschränkt. Eine Empfehlung in diese Richtung gab es damals allerdings nicht. Unter Experten ist zudem umstritten, ob nicht möglicherweise die starken Schwankungen wie in Deutschland am Ende im Schnitt zu niedrigeren Preisen führen.

ADAC: aktuelle Situation noch vertretbar

Bei ADAC heißt es, man beobachte die Zunahme der Preisänderungen genau, bewerte die aktuelle Situation aber noch als vertretbar. «Zwar kann eine hohe Anzahl von Preisänderungen die Orientierung für Verbraucher erschweren, allerdings gibt es unverändert im Tagesverlauf günstige Tankzeitpunkte, die jeder für sich nutzen kann», sagt ein Sprecher. «Es gilt weiterhin die einfache Faustformel, dass morgens tanken um einiges teurer ist als abends.» Die Preise festzusetzen oder andere Eingriffe in den Markt wären dagegen möglicherweise kontraproduktiv, warnt der Verkehrsclub.


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