-- Anzeige --

Verkehrssicherheit: EU fordert Notrufmelder ab 2015

08.09.2011 10:13 Uhr
Verkehrssicherheit: EU fordert Notrufmelder ab 2015
Der automatische Notruf soll die Rettungsdienste deutlich schneller an den Unglücksort lotsen.
© Foto: Jürgen Jung/ddp

Neue Autos und Klein-Lkw sollen künftig mit dem automatischen Sicherheitssystem "eCall" ausgerüstet werden. Es soll die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungsdienste etwa halbieren.

-- Anzeige --

Alle neuen Automodelle in der EU sollen von 2015 an mit einem automatischen Notrufsystem ausgestattet werden. Bei einem schweren Unfall alarmiert "eCall" die Rettungsdienste – direkt und automatisch – und könne damit jedes Jahr mehrere hundert Menschenleben retten. Das kündigte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel an. "Jede Sekunde zählt bei einem Unfall", sagte der Sprecher von EU-Kommissarin Neelie Kroes. Der automatische Notruf könne die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungsdienste in Städten und auf dem Land etwa halbieren. Auch Klein-Laster sollen "eCall" bekommen.

Das System wird automatisch aktiviert, wenn seine Sensoren einen schweren Aufprall registrieren, etwa über den Airbag. "eCall" wählt dann die Notrufnummer 112 an, stellt eine Telefonverbindung zur nächsten Notrufzentrale her und übermittelt Unglücksort und -zeit sowie Fahrtrichtung. Er wird also auch dann aktiviert, wenn Fahrer oder Beifahrer zum Beispiel bewusstlos sind. Außerdem kann der Notfall-Knopf auch manuell ausgelöst werden, etwa von Unfallzeugen.

Die Brüsseler Behörde hatte in der Vergangenheit Mitgliedsländer aufgefordert, "eCall" freiwillig einzuführen. "Das hat aber nicht funktioniert", sagte der Sprecher. Die nötige Infrastruktur sei teuer, viele hätten vor dieser Investition zurückgeschreckt. Heute haben nach Brüsseler Angaben weniger als ein Prozent der Autos in der EU ein solches System. Das Gerät selbst soll weniger als 100 Euro pro Fahrzeug kosten.

Ziel: Keine Mehrkosten für Autofahrer

Die Kommission forderte nun die Mitgliedsstaaten auf, Mobilfunkbetreiber für die technische Infrastruktur in die Pflicht zu nehmen. Ziel sei es, dass das System für Autofahrer kostenlos ist. Es soll in den 27 EU-Staaten, sowie in Norwegen, Kroatien, Island und der Schweiz verpflichtend werden. Befürchtungen, die Privatsphäre der Autofahrer werde dadurch verletzt, räumte Brüssel aus. Das System "schlafe" und übermittle damit keine Signale, bis es durch einen Unfall aktiviert werde.

Bislang sind Notrufsysteme hauptsächlich als Option für Oberklasse-Fahrzeuge erhältlich. Ford kündigte jüngst an, sein vernetztes Multimediasystem mit automatischer Notruf-Funktion, "Sync", ab 2012 im kompakten Focus anbieten zu wollen (wir berichteten). Einen nachrüstbaren Notrufmelder gibt es aber auch von der Provinzial Rheinland. (dpa/rp)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.