Massenautomobile haben am Produktionsstandort Deutschland auf lange Sicht keine Zukunft. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Automobilwirtschaft (IFA) an der Hochschule Nürtingen-Geislingen in einer aktuellen Studie. Durch hohe Produktionskosten und den internationalen Standortwettbewerb würden die deutschen Volumenhersteller verstärkt gezwungen, die Fertigung nach Osteuropa und Südostasien zu verlagern. Wachstum sei dagegen nur noch im Premium-Segment zu erwarten. Laut IFA wird sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren fortsetzen. Der Anteil von klassischen Massenautos an der Gesamtproduktion werde von gegenwärtig 50 Prozent bis 2010 auf etwa 42 Prozent sinken, der von Premium-Wagen indes von 50 Prozent (2004) auf 58 Prozent steigen. Aufgrund ihrer technologischen Kompetenz könnten die deutschen Produzenten im gehobenen Segment ihren Weltmarktanteil von über 40 Prozent weiter ausbauen. Außerdem werde der Premium-Markt auch in den nächsten Jahren mit jährlich knapp drei Prozent schneller wachsen als der Volumenmarkt (plus zwei Prozent). Entsprechend wirkt sich der Trend auf die Mitarbeiterzahl in der Autoindustrie aus: So könnte die Zahl der Beschäftigten bei den Autobauern von aktuell 411.500 auf 375.000 in 2010 sinken. Profitieren werden den Schätzungen zufolge die Zulieferer, die im gleichen Zeitraum über 15.000 zusätzliche Arbeitsplätze aufbauen könnten. Daher werde der Stellenschwund in der deutschen Autoindustrie insgesamt abgefedert, hieß es. (rp)
Produktionsstandort D: Golf, Astra und Co droht das Aus
Studie: Volumenhersteller wandern wegen hoher Kosten verstärkt ab / Premium-Segment wird weiter wachsen