Die Volkswagen Aktiengesellschaft hat kürzlich in einer Ad-hoc-Mitteilung ihre Eckzahlen für das Jahr 2012 veröffentlicht. Bei einem Umsatz von 192,7 (Vorjahr: 159,3) Milliarden Euro übertrifft der Konzern mit einem Operativen Ergebnis von 11,5 (VJ:11,3) Milliarden Euro das Rekordniveau des Vorjahres. "Das wirtschaftliche Umfeld für unser Geschäft ist im Jahresverlauf deutlich schwieriger geworden. Dennoch ist es uns gelungen, die selbstgesteckten Ziele für das Jahr 2012 zu erreichen", teilte Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft, kürzlich in Wolfsburg mit.
21,9 Milliarden Euro nach Steuern
Das Konzernergebnis vor Steuern belief sich im vergangenen Jahr auf 25,5 (VJ: 18,9) Milliarden Euro. Darin enthalten seien deutlich positive Effekte aus der letztmaligen Bewertung der Put-/Call-Rechte bezüglich Porsche zum 31. Juli 2012 sowie der Neubewertung der bereits gehaltenen Anteile zum Einbringungsstichtag (insgesamt 12,3 Milliarden Euro). Nach Steuern wurde nach Angaben des Konzerns ein Gewinn von 21,9 (15,8) Milliarden Euro erreicht. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung eine Dividende von 3,50 (3,00) Euro je Stammaktie und 3,56 (3,06) Euro je Vorzugsaktie vorschlagen. Die bereinigte Ausschüttungsquote steigt auf 17,8 (15,7) Prozent und entwickelt sich damit weiter in Richtung der mittelfristigen Zielgröße von 30 Prozent.
Ausblick auf 2013
Grundsätzlich zuversichtlich zeigte sich Winterkorn für das aktuelle Geschäftsjahr: "Auch wir können uns dem harten Wettbewerb und der tiefgreifenden Krise in wichtigen europäischen Märkten nicht ganz entziehen. Zudem sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin von Unsicherheit geprägt. Dank unserer hohen Finanz- und Ertragskraft, einer breitgefächerten und attraktiven Modellpalette, der weiter steigenden Präsenz auf allen wichtigen Märkten der Welt und unseres vielfältigen Finanzdienstleistungsangebots sehen wir aber gute Chancen, dass sich der Volkswagen Konzern im laufenden Jahr erneut besser entwickelt als der Wettbewerb." Angesichts der aus dem schwierigen Umfeld resultierenden Belastungen besteht für das Operative Ergebnis des Volkswagen Konzerns das Ziel, im Jahr 2013 das Niveau des Vorjahres wieder zu erreichen. Die Auslieferungen an Kunden und Umsatzerlöse sollen den Vorjahreswert übertreffen. "Wenn wir diese Ziele erreichen, dann wird auch 2013 wieder ein gutes Jahr für den Volkswagen Konzern", so Winterkorn.
Mehr Fahrzeug-Auslieferungen erwartet
Im Jahr 2013 werden nach Aussage des Wolfsburger Automobilherstellers die Marken des Volkswagen Konzerns viele neue, begeisternde Modelle auf den Markt bringen, die dazu beitragen, die starke Position auf den Weltmärkten weiter auszubauen. Man gehe davon aus, dass sich der Volkswagen Konzern in einem herausfordernden Umfeld besser als der Gesamtmarkt entwickeln werde und die Auslieferungen an Kunden im Vergleich zum Vorjahr steigen werden. Dem intensiven Wettbewerb und den daraus resultierenden Belastungen könne sich das Unternehmen jedoch nicht vollständig entziehen. Positive Effekte auf die Kostenstruktur des Konzerns sind zunehmend aus dem Modularen Baukastensystem zu erwarten, das kontinuierlich ausgeweitet wird.
Vorjahresziel erreichen
Die Lenker des Unternehmens gehen davon aus, dass die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns im Jahr 2013 den Vorjahreswert übertreffen. Vor dem Hintergrund der anhaltend unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen besteht für das Operative Ergebnis des Volkswagen Konzerns das Ziel, im Jahr 2013 das Niveau des Vorjahres wieder zu erreichen. Dies gilt gleichermaßen für den Bereich Pkw, den Bereich Nutzfahrzeuge, Power Engineering – der nicht zuletzt durch noch hohe Abschreibungen auf die Kaufpreisallokation beeinflusst wird – und für den Konzernbereich Finanzdienstleistungen. Dabei steht den positiven Effekten aus unserer attraktiven Modellpalette und der starken Marktposition die steigende Wettbewerbsintensität in einem herausfordernden Marktumfeld entgegen. Die konsequente Ausgaben- und Investitionsdisziplin sowie die stetige Optimierung der Prozesse bleiben wesentliche Bestandteile der Strategie 2018. Die Jahrespressekonferenz und Investorenkonferenz wird am 14. März 2013 in Wolfsburg stattfinden.
Neuregelungen bei Vorstands-Vergütung
Trotz der Steigerung des Operativen Ergebnisses des Konzerns 2012, sollen nach Aussage des Unternehmens die Bezüge der Vorstände im Vergleich zum Vorjahr sinken. Vor allem die überaus positive Geschäftsentwicklung in den letzten beiden Jahren und die damit einhergehenden Steigerungen des Operativen Ergebnisses unter Einbeziehung neuer Marken machten die Weiterentwicklung der variablen Vergütungsbestandteile notwendig. Der Aufsichtsrat habe die neue Vergütungsstruktur intensiv erörtert und stelle mit der Neuregelung eine nachhaltig angemessene Vergütung der Vorstandsmitglieder sicher, teilte das Unternehmen am vergangenen Freitag im Anschluss an eine Sitzung des Aufsichtsrats mit.
Neue Bonusregelungen
Die variable Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich zusammen aus einem Bonus, der sich auf die Geschäftsentwicklung der jeweils zwei vorangegangenen Jahre bezieht, sowie einem LTI (Long Term Incentive), dem eine Betrachtung der jeweils vier vorangegangenen Geschäftsjahre zugrunde liegt.
Neu festgelegt hat der Aufsichtsrat, dass ein Bonus erst ab einem Operativen Ergebnis von fünf Milliarden Euro gewährt wird. Zudem ist der Bonus für den Vorstandsvorsitzenden für die Geschäftsjahre 2012 und 2013 auf maximal 6,75 Millionen Euro begrenzt. Für die übrigen Vorstandsmitglieder liegt die Grenze bei 2,5 Millionen Euro.
Persönlicher Leistungszuschlag
Über die rechnerische Begrenzung hinaus besteht jedoch die Möglichkeit, besondere Leistungen einzelner Vorstandsmitglieder zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung mit einem persönlichen Leistungszuschlag von maximal 50 Prozent des rechnerischen Bonus zu honorieren. Mit dieser Regelung wird nun auch die individuelle Leistung der Vorstandsmitglieder verstärkt bei der Vergütungsfindung berücksichtigt.
Der LTI, dessen Höhe abhängig vom Erreichen der Ziele der Strategie 2018 ist, wurde im Rahmen der Neujustierung der Vorstandsvergütung nicht angepasst. Die Gesamtvergütung des Vorstandes von Volkswagen für das Geschäftsjahr 2012 beträgt rund 56 (VJ: rund 70) Millionen Euro. Davon entfielen auf den Vorstandsvorsitzenden rund 14,5 (rund 17,5) Millionen Euro. (sh)
Auf Kurs: Positive Bilanz stärkt "Strategie 2018"
Der Volkswagen Konzern stellte kürzlich die Zahlen zum Geschäftsjahr 2012 vor – das Unternehmen hat seine Ziele erreicht. Das operative Ergebnis stieg von 11,3 auf 11,5 Milliarden Euro. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen darüber hinaus eine höhere Dividende vor.