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Autohäuser und Werkstätten: Programm für Hygiene und Infektionsschutz gestartet

19.07.2021 15:19 Uhr | Lesezeit: 2 min
Olaf Seiche Uwe Hochgeschurtz
Stolz auf das gemeinsame Pilotprojekt in Sachen Hygiene und Infektionsschutz: QM-Fachmann Olaf Seiche (l.) von TÜV Rheinland und Renault-Deutschland-Vorstandsvorsitzender Uwe Hochgeschurtz, der ab 1. September Chef den Chefposten von Opel Deutschland übernehmen wird.
© Foto: TÜV Rheinland

Der TÜV Rheinland bietet seit Juli eine Überprüfung und Zertifizierung von Hygiene und Infektionsschutz speziell für Autohäuser und Kfz-Werkstätten an. Die erste erfolgreich zertifizierte Werkstatt befindet sich in der Zentrale der Renault Deutschland AG in Brühl bei Köln.

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Die Audits werden seit diesem Monat von TÜV Rheinland für alle über 100.000 Werkstätten und Autohäuser in Deutschland angeboten, um systematisch in den Betrieben die Hygiene und den Infektionsschutz zu managen. Olaf Seiche von TÜV Rheinland, der das Pilotprojekt bei Renault Deutschland umgesetzt hat: "Ziel ist es, mehr Sicherheit, verbesserten Gesundheitsschutz und damit ein hohes Maß an Vertrauen für die Kundschaft, aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewährleisten", so der Fachmann für Qualitätsmanagement.

Mehr Stellenwert für Gesundheit und Hygiene im Alltag

Hintergrund der jetzigen Initiative sind nicht nur die seit Frühjahr 2020 in Deutschland spürbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie. Insgesamt habe sich die Einstellung zu Gesundheitsschutz und Hygiene durch die Pandemie verändert, ist sich Olaf Seiche sicher. Das gelte eben auch unabhängig von der Entwicklung im Zusammenhang mit COVID-19 für die nächste Grippe- oder Erkältungswelle.

Grund genug auch für Renault Deutschland, das Thema konsequent weiter zu verfolgen. Uwe Hochgeschurtz in seiner Funktion als Noch-Vorstandsvorsitzender der Renault Deutschland AG (Anm. d. Red.: ab 1. September wird er neuer Chef von Opel Deutschland): "Die Gesundheit der Menschen bei Renault und unserer Kundinnen und Kunden ist ein sehr hohes Gut. Wir investieren weiterhin freiwillig in die Überprüfung der Standards in unserem Betrieb. Damit wollen wir auch Erfahrungen für die rund 1.000 direkten Vertragspartner und Servicebetriebe in unserer Organisation in ganz Deutschland sammeln."

Prüfkatalog im Einklang mit allen Richtlinien

Der Standard von TÜV Rheinland umfasst die Kontrolle von mehr als 80 Einzelkriterien und Maßnahmen. Er ist angelehnt an die Anforderungen der SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung, die SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel sowie an Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Robert Koch-Instituts (RKI). Dabei werde der Standard "auch regelmäßig überprüft und an die jeweiligen rechtlichen Rahmenbedingungen angepasst". Der Prüfkatalog berücksichtigt nach Aussage des Kölner Prüfkonzerns "die Gestaltung der Arbeitsumgebung für die Beschäftigten in Autohaus und Werkstatt ebenso wie den Schutz der Kundinnen und Kunden durch technische und organisatorische Abläufe". Wesentlich seien dabei insbesondere die Kontaktpunkte zwischen Kundschaft und Mitarbeitenden. Das gelte beispielsweise für die Durchführung der Service- und Beratungsgespräche, aber auch für das Fahrzeug-Handling. Der Oberflächendesinfektion im Fahrzeuginnenraum oder dem Lüften der Fahrzeuge bei der Übergabe komme "große Bedeutung" zu.

Mehrstufiges Audit im Betrieb

Im Rahmen des Audits werden dem Vernehmen nach bei einer Betriebsbegehung zunächst sämtliche Arbeitsbereiche wie Servicepunkte, Kundenbereich, Werkstatt und Sozialräume kontrolliert. "Ergänzend führen die Auditorinnen und Auditoren von TÜV Rheinland Gespräche mit den Mitarbeitenden." In einer zweiten Stufe erfolge die Dokumentenprüfung anhand von Arbeitsanweisungen sowie Schulungsunterlagen für die Mitarbeitenden. "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betrieben spielen eine zentrale Rolle für den zuverlässigen Infektionsschutz. Deshalb widmen wir ihnen besondere Aufmerksamkeit", so Olaf Seiche.

Wer das Auditverfahren erfolgreich absolviert, erhalte ein entsprechendes Zertifikat von TÜV Rheinland und könne so "dokumentieren, dass er ein wirksames Konzept für den Hygiene- und Infektionsschutz eingeführt hat". Das Zertifikat hat eine Gültigkeit von einem Jahr, danach seien Rezertifizierungsaudits erforderlich.

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