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Automobilclub und Politiker einig: "Verbrennerverbot der EU klar der falsche Weg"

26.02.2024 05:30 Uhr | Lesezeit: 4 min
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Gegen einseitige Technikfestlegung und starre Verbote (v.l.): Robert Brannekämper, Eric Beißwenger, Nadine Sievers und Dr. Michael Haberland
© Foto: Automobilclub Mobil in Deutschland e.V.

Die Ausgrenzung bestehender Fahrzeugtechnologien und künftiger Alternativen sehen führende bayerische Politiker und der Automobilclub Mobil in Deutschland als Irrweg. Gemeinsames Bekenntnis: Das Autoland Bayern bleibe weiterhin offen für eine Verbrennerzukunft mit synthetischen Kraftstoffen sowie weitergehende Antriebsformen.

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Die Spitze des Automobilclubs Mobil in Deutschland e.V. traf sich vergangene Woche zu einem persönlichen Austausch über aktuelle Mobilitätsthemen mit dem Staatsminister für Europaangelegenheiten und Internationales, Eric Beißwenger und dem Landtagsabgeordneten Robert Brannekämper in der Bayerischen Staatskanzlei.

"Verbote müssen fallen"

Herausgekommen ist bei diesem Treffen ein "klares Ja aus Bayern zur Technologieoffenheit". Eine einseitige Technikfestlegung und starre Verbote wie das Verbrennerverbot der EU für Pkw und Lkw seien dagegen eindeutig der falsche Weg. "Diese Verbote müssen fallen – besonders auch im Hinblick auf die bevorstehende Europawahl."

Autoindustrie wichtiger Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber

"Bayern ist Autoland und beherbergt zahlreiche Automobilhersteller, Zulieferer und Forschungseinrichtungen, die maßgeblich zur Entwicklung neuer Technologien und Innovationen beitragen", war man sich einig. Die Automobilindustrie sei damit ein "wichtiger Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber in der Region". Darüber hinaus präge das Auto auch das Alltagsleben der Menschen und sei zu einem unverzichtbaren Teil der Mobilität geworden.

"Alle Optionen und Angebote nutzen!"

Vom ländlichen Gebiet bis in die urbanen Zentren sei das Auto das bevorzugte Fortbewegungsmittel – vor allem mit dem Verbrennungsmotor. Der Schutz von Natur und Umwelt stehe aber ebenfalls ganz oben auf der Agenda.

Das gelte auch für den Mobilitätssektor, der so schnell wie möglich defossilisiert werden müsse. "Und hier müssen alle Optionen und Angebote genutzt werden wie die Elektromobilität, der Wasserstoffantrieb, aber auch der Verbrennungsmotor unter Einsatz non-fossiler Kraftstoffe", so der übereinstimmende Tenor der Runde.

Forderung nach Planungs- und Rechtssicherheit

Der bayerische Europaminister Eric Beißwenger zeigte sich dabei von der pragmatischen Seite und sprach sich unzweideutig für alternative Kraftstoffe aus: "Bayern steht für Technologieoffenheit, die in Zukunft auch Verbrenner mit synthetischen Kraftstoffen ermöglicht. Die jetzt von der EU beschlossene e-Fuels-only-Ausnahme ist auch ein Erfolg Bayerns. Die entsprechenden Genehmigungsvorschriften müssen jetzt schnellstmöglich auf den Tisch. Sie dürfen nicht zu einem Verbrennerverbot durch die Hintertüre werden. Unsere Autoindustrie braucht Planungs- und Rechtssicherheit. Damit der Automobilstandort, die Wertschöpfung und die Arbeitsplätze hier sicher bleiben.“

"Der Motor ist nicht das Problem"

Das von der EU beschlossene Verbrennerverbot für Pkw und Lkw widerspreche dagegen dem Ansatz der Technologieoffenheit und schließe damit bereits vorhandene, pragmatische Lösungen für eine klimafreundliche Mobilität mit dem Verbrennungsmotor wie alternative, non-fossile Kraftstoffe aus. "Der Motor ist nicht das Problem, sondern der Kraftstoff, der verbrannt wird. Es geht um die Gesamtbilanz. Daher liegt für mich ganz klar auch die Zukunft in den klimafreundlichen Kraftstoffen wie E-Fuels und HVO100“, zeigte sich Dr. Michael Haberland, Präsident von Mobil in Deutschland e.V., überzeugt.

"Gegen ideologische Scheuklappen"

Auch Robert Brannekämper, der CSU-Sprecher für die Wissenschaft im Bayerischen Landtag, unterstützte diesen Ansatz: "Ohne Technologieoffenheit werden wir die Herausforderungen der Zeit nicht erfolgreich meistern. Wir können heute noch gar nicht wissen, welche Technologien sich in den nächsten Jahrzehnten durchsetzen werden. Das Bekenntnis der Bayerischen Staatsregierung zur Technologieoffenheit ist daher ein wichtiges Signal gegen ideologische Scheuklappen."

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