Ab 2007 dürfen Lackhersteller nur noch Wasserbasislacke und VOC-konforme Klarlacke für Deutschland herstellen. Nach einer Übergangsfrist können Reparaturbetriebe dann herkömmliche Basislacke, MS- und HS-Lackmaterialien nicht einmal mehr einkaufen. Unter anderem dieser neuen Gesetzesregelung trägt die aktualisierte AZT/Schwacke Liste Lackierung (Ausgabe II/2006) bereits jetzt Rechnung. Insbesondere in Sachen Materialmengen-Erfassung beim aktuellen Wasserbasislack und den neuen VOC-konformen Klarlacken wurden nach Ansicht des Frankfurter Instituts für Fahrzeuglackierung (IFL) die Ziele der Branchenverbände erreicht: Erstmalig werden Schütt und Schwund dieser künftig noch zugelassenen Basis- und Klarlacke in der neuen AZT/Schwacke-Liste berücksichtigt. Perl- und Xiralliczuschläge sind im Materialgrundwert bereits enthalten. Zuschläge können deshalb künftig nicht mehr vergessen oder gestrichen werden. Dies teilten IFL-Institutsleiter Jürgen Müller sowie Hubert Fluck und Jürgen Schröder seitens der beiden Trägerverbände BFL (Bundesfachgruppe Fahrzeuglackierer) bzw. ZKF (Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik) gegenüber AUTOHAUS SchadensManager mit. Zum Zweck der kalkulatorischen Erfassung und Berechnung sind in verschiedenen Lackierfachbetrieben bei zufällig aufeinander folgenden Reparaturaufträgen die tatsächlichen realen Verbrauchsmengen ausgewogen worden. Dabei wurden erstmals auch die nicht mehr verwerteten Lackmaterialien, die nach Fertigstellung des Auftrags übrig bleiben (Schütt und Schwund), berücksichtigt. Durch die kurze Lagerstabilität beim Basislack und die geringe Topfzeit beim Klarlack muss nach Ansicht des IFL ein großer Anteil der Reste entsorgt werden. Ziel des Instituts war es deshalb, dass die Reste künftig mit in die Verrechnung einfließen. Beschluss und Detailergebnisse In einer Sitzung der Lackgruppe in der Deutschen Kommission für Lack und Karosserieinstandsetzung (DKLK) wurden die ermittelten Ergebnisse vorgestellt. BFL, ZKF, der Verband der Lackindustrie (VDL), verschiedene Datenverarbeiter (Audatex, Eurotax Glass's Schwacke und Eurotax Glass's International), AZT und IFL haben "in kontroversen Diskussionen, ausführlichen Beratungen unter Betrachtungen aller Vor- und Nachteile" folgende Umsetzung beschlossen: - Schütt und Schwund werden erstmalig in der Materialberechnung berücksichtigt. - Im Materialwert werden Perl- und Xiralliclacke berücksichtigt. - Nach tatsächlichen Anteilen werden die höheren Materialwerte als Mittelwert in die Berechnung einfließen. - Zuschläge entfallen im AZT/Schwacke System. - Lediglich die sehr teuren Lacke wie z.B. Multicolorlacke können mit ihrem betriebsspezifischen Preis, je nach Einzelfall, zusätzlich verrechnet werden. Die beschlossene Umsetzung betrifft Betriebe, die mit dem AZT/Schwacke System (Audatex Randfahne 51) abrechnen. Bei der Materialberechnung mit einem Prozentzuschlag auf den Lohn (Audatex Randfahne 40) und der Herstellerkalkulation (Audatex Randfahne 41 und 81) bleibt nach IFL-Auskunft alles wie bisher. (wkp)
AZT/Schwacke Liste: Lackierung bereits auf VOC-Stand
Künftig werden sowohl Schütt und Schwund als auch Perl- und Xiralliclacke in der Materialberechnung berücksichtigt.