Das Interesse spiegelte den aktuellen Boom der Caravan-Branche wider und zeigte auf, welche Bedeutung die Caravan-Reparatur zwischenzeitlich bei den reparierenden Mitgliedsbetrieben eingenommen hat.
So stiegen beispielsweise in den vergangenen zehn Jahren die Zulassungszahlen von Freizeitfahrzeugen jährlich um durchschnittlich 9% und erreichten 2019 einen neuen Rekord von 80.863 Neuzulassungen.
Bereits 60 spezialisierte Fachbetriebe
Durch den hohen Fahrzeugbestand von über 1,5 Mio. Campingfahrzeugen in Deutschland nimmt auch die Instandsetzung und Unfallreparatur dieser Fahrzeuge einen immer größeren Stellenwert ein. Fast 60 Mitgliedsbetriebe des ZKF haben sich auf die Caravan-Reparatur spezialisiert und sich vom Verband als "Caravan-Fachbetrieb" zertifizieren lassen. Dieses Siegel wurde bereits 2015 vom ZKF in Zusammenarbeit mit der Dekra entwickelt und garantiert dem Wohnmobil- und Caravan-Halter spezielle Fachkenntnisse und Erfahrungen in der Karosserieinstandsetzung seiner Fahrzeuge.
Mit einer Mischung aus Vorträgen und praktischen Vorführungen konnten sich die Teilnehmer des Caravan-Tags über aktuelle Entwicklungen und Neuigkeiten aus der Caravan-Reparatur informieren. Der Branchentreff bot gleichzeitig den Caravan-Fachbetrieben und solchen, die es werden wollen, eine Plattform zum fachlichem Austausch.
Zertifiziertes Schadenmanagement-Partnernetz geplant
Die Schadenslenkung gewinnt inzwischen auch in der Caravan-Instandsetzung immer mehr an Bedeutung, weshalb dieses Thema ein Schwerpunkt der Veranstaltung darstellte. Guido Kalter, Vorstand der EUROGARANT Autoservice AG, stellte in diesem Zusammenhang ein neu entwickeltes Schadenmanagement vor, das speziell auf die Bedürfnisse des Caravan-Marktes zugeschnitten ist. Im Laufe des Jahres soll ein bundesweites Netz aus dem Kreis der zertifizierten Caravan-Fachbetriebe gebildet werden. Mit einem Schadensteuerungsprozess, der sich auf eine systembasierte Auftragsaufbereitung stützt, werde eine kundenspezifische Betreuung und werkstattorientierte Schadenbearbeitung gewährleistet.
Reparatur und Kalkulation anspruchsvoll
Über die Komplexität in der Caravan-Instandsetzung und der Schadenkalkulation berichtete Reinhard Audorf, Ehrenpräsident und Mitbegründer des Caravan Gutachter Fachverbandes e.V., in seinem Vortrag. In einem weiteren Vortrag präsentierte Tim Rüttgers vom Caravan Industrie-Verband e.V. (CIVD) die Entwicklung des deutschen und europäischen Caravan-Marktes und sprach über die Trends der Branche. Marion Riepert von der Firma Riepert Fahrzeugbau GmbH referierte in ihrem "Bericht aus der Praxis" über hochwertige und kundenspezifische Umbauten von Reisemobilen, womit die Teilnehmer Anregungen und Idee zur Erweiterung Ihrer Leistungen erhalten konnten.
Abgerundet wurde das Programm durch Vorträge mit ausführlichen Praxisvorführungen zum Thema Kleben in der Caravan-Instandsetzung und einem neuen System zur Reparatur von Strukturblechen in der Außenbeplankung. Im kommenden Jahr soll erneut ein Caravan-Tag stattfinden. (wkp)