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Mehr Berufskraftfahrer: Begleitetes Fahren ab 17 auch im Lkw

03.09.2017 15:21 Uhr
Lkw
Das Gütertransportgewerbe braucht dringend Nachwuchs. Begleitetes Fahren ab 17 auch im Lkw könnte das Problem mildern und gleichzeitig für mehr Sicherheit und einen Rückgang der von Berufskraftfahrern selbst verursachten Unfälle sorgen.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) empfiehlt die Einführung des Begleiteten Fahrens ab 17 Jahren (BF17) im Lkw. Besondere Vorteile werden durch diese Maßnahme unter anderem in höherer Verkehrssicherheit, aber auch in puncto mehr Fahrernachwuchs gesehen.

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Das begleitete Fahren ab 17 auch im Lkw sei eine "geeignete Maßnahme in der Fahrerlaubnisklasse C/CE (Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht über 3,5 Tonnen), um die duale Ausbildung zum Berufskraftfahrer deutlich zu verbessern", so der DVR. Dazu sollten das Mindestalter zum Erwerb dieser Fahrerlaubnisklassen gesenkt und dafür die Voraussetzungen auf europäischer Ebene geschaffen werden. Eine entsprechende Initiative sei durch die Bundesregierung anzustreben.

Zusätzlicher MPU-Eignungstest empfohlen

"Bei der Ausbildung kommt es darauf an, eine möglichst lange Begleitphase zu erreichen. Die jungen Fahrer könnten intensiver von der Berufs- und Fahrerfahrung ihrer Kollegen profitieren", sagte DVR-Präsident Dr. Walter Eichendorf. Die theoretischen Ausbildungsinhalte müssten enger mit dem Erwerb praktischer Fahrerfahrung verzahnt werden. Ferner sollte über ein medizinisch-psychologisches Gutachten nachgewiesen werden, ob die jungen Leute körperlich und geistig geeignet sind, einen Lkw unter Begleitung zu lenken.

"Sowohl die zusätzliche Fahrerfahrung, als auch die dadurch mögliche Verbesserung der Ausbildungsqualität lassen eine Erhöhung der Verkehrssicherheit der Berufskraftfahrer und eine Verringerung der Unfallzahlen erwarten", zeigte sich der DVR-Präsident optimistisch. Gleichzeitig sei es durch BF17 im Lkw möglich, geeignete Jugendliche für die Ausbildung zum Berufskraftfahrer anzusprechen und damit dem Nachwuchsmangel in der Branche zu begegnen.

Mehr als jeden zweiten Lkw-Unfall verursachen die Fahrer selbst

In Deutschland wurden im Jahr 2015 knapp 20.000 Unfälle mit Personenschaden unter Beteiligung von Güterkraftfahrzeugen im Straßenverkehr verursacht. Unfälle mit Lkw sind aufgrund der hohen Fahrzeuggewichte und der Konstruktion dieser Fahrzeuge für die Unfallbeteiligten mit einer besonders hohen Verletzungsschwere verbunden.

"Es ist bedenklich, dass professionelle Berufskraftfahrer bei über der Hälfte ihrer Unfälle die Hauptverursacher sind. In den vergangenen zehn Jahren ist dieser Anteil um vier Prozent gewachsen", so Eichendorf.

BF17-Pkw führte zu 20 Prozent weniger Unfällen

Für Fahranfänger im Pkw wurde mit BF17 die Möglichkeit geschaffen, zusätzliche Fahrerfahrung vor dem Beginn des Alleinfahrens innerhalb eines geschützten Rahmens zu gewinnen. Dadurch konnte bei den Teilnehmern sowohl ein Rückgang der Unfälle als auch der Verkehrsauffälligkeiten um rund 20 Prozent erreicht werden, während in der Begleitphase kaum Unfälle zu verzeichnen sind. Es bietet sich für Walter Eichendorf daher an, "diese positiven Erfahrungen auf die Gruppe der Berufskraftfahrer zu übertragen, um das Anfängerrisiko zu reduzieren".   (bk)

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