Zum wiederholten Mal hat sich am gestrigen Donnerstag Münchner Rück Vorstandschef Nikolaus von Bomhard (50, Foto) energisch gegen einen Verkauf der Düsseldorfer Erstversicherungstochter ERGO ausgesprochen. Vor rund 2.700 Aktionären wies Bomhard auf der Hauptversammlung des weltweit zweitgrößten Rückversicherers die in der jüngeren Vergangenheit immer wieder erhobene Analysten-Forderung strikt zurück. Mit einem Anteil von 94,7 Prozent ist die Münchner Rück Hauptanteilseigner der ERGO-Gruppe, zu der neben Victoria und KarstadtQuelle Versicherungen auch die D.A.S., DKV und Hamburg-Mannheimer gehören. Dementiert wurde ferner ein Einstieg der Münchener beim chinesischen Rückversicherer China Re. In puncto Zahlen konnte von Bomhard aufgrund ausgebliebener Naturkatastrophen mit 2006 das dritte Rekordjahr in Folge vermelden. In der kommenden Woche sollen die ersten Quartalszahlen 2007 vermeldet werden, bei denen zwar der Januar-Sturm "Kyrill" auch durch die Bilanz der Münchner Rück fegte. Die dabei entstandenen Schäden seien aber durch Immobilienverkäufe egalisiert, man liege quasi "auf Kurs". "Changing Gear": Kein Schutz vor Kündigungen Des Weiteren wurde das neue Programm "Changing Gear" vorgestellt, das mit "Gang wechseln" auch wörtlich zu verstehen sei: Man wolle Strukturen und Prozesse umbauen und die Organisation insgesamt verschlanken, damit die derzeitige Börsenkapitalisierung von rund 30 Mrd. Euro endlich nach oben gebracht werden könne. Damit wollen sich Konzern und Aktionäre insbesondere gegen eine mögliche Übernahme schützen. Betriebsbedingte Kündigungen seien dabei allerdings nicht auszuschließen, hieß es gestern. (wkp)
Münchner Rück will ERGO-Gruppe behalten

Vorstandschef weist immer wieder erhobene Analysten-Forderungen strikt zurück