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Verband ruft nach Hilfen: Corona trifft Autovermieter schwer

13.03.2020 13:30 Uhr
Verband ruft nach Hilfen: Corona trifft Autovermieter schwer
Jens Erik Hilgerloh beklagt finanzielle Einbußen der Mietwagen-Unternehmer und fordert staatliche Hilfen, damit die vielen "kerngesunden Betriebe nicht ins Überlebens-Risiko" geraten.
© Foto: Europa Service Autovermietung

Der Bundesverband der Autovermieter (BAV) fordert den Staat auf, "den Worten schnelle Taten folgen zu lassen und umgehend in einen zielführenden Dialog mit den Interessenvertretern der Unternehmen einzutreten".

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Auch die Autovermieter werden durch die Folgen des Corona-Virus hart getroffen. Absagen von Messen, Reisen, Veranstaltungen sowie eine allgemeine Verunsicherung und Zurückhaltung der Gesellschaft führen den Worten von Präsident Jens Erik Hilgerloh zufolge "zu dramatischen Einbrüchen bei der Miete von Kraftfahrzeugen". Aufgrund von kurzfristigen Absagen von Veranstaltungen oder Dienstreisen "können wir minütlich zusehen, wie unsere Mieten abgesagt werden". Immer mehr Betriebe seines Verbandes würden zudem beklagen, dass Neubuchungen ausbleiben. "Das ist wahnsinnig frustrierend, da wir machtlos sind", so Hilgerloh.

"Mittelstand kann nur schwer standhalten"

Der Verband befürchte daher "schlimme Folgen für viele Betriebe, deren Kosten für Fuhrpark, Personal und Betrieb weiterlaufen, während die Umsätze einbrechen oder Betriebe aufgrund von Verdachtsfällen sogar zwangsgeschlossen werden könnten". Besonders der Mittelstand könne solchen unvorhersehbaren Belastungen nur schwer standhalten.

Während Experten und Politik ausdrücklich zur Besonnenheit aufrufen, verschärfe sich die Lage weiter. Nach eher verhaltenen Stornierungen in den ersten Wochen steigen diese, so der BAV, "inzwischen exponentiell" an. Touristen und Geschäftskunden blieben aus, weshalb die Auslastung der Mietwagenflotten unaufhaltsam sinke. Die Privatkunden würden laut einigen Verbandsmitgliedern aus Vorsicht zwar vermehrt auf den Individualverkehr setzen, das könne die Umsatzeinbußen aber bei Weitem nicht ausgleichen. "Die Einnahmen bleiben aus und die Folgen für Unternehmen können bereits jetzt verheerende Auswirkungen haben."

30 Mio. Euro Umsatzverlust innerhalb vier Wochen

Der Bundesverband begrüßte deshalb aktuelle Meldungen, wonach die Regierung beschlossen hat, besonders betroffenen Betrieben finanziell unter die Arme greifen zu wollen. Den angekündigten Vorschlägen für entsprechende Liquiditätshilfen müssten jedoch – besser gestern als heute – Taten folgen. Hilgerloh zum Hintergrund: "Die Branche ist sehr konjunkturabhängig. Die Anzahl der vorgehaltenen Fahrzeuge – in Deutschland immerhin ca. 250.000 - wird im Voraus auf die erwartete Nachfrage hin geplant und in die Flotten eingestellt. Sinkt überraschend die Auslastung der Branche nur um 10 Prozent, stehen branchenweit nach vier Wochen bereits mehr als 30 Millionen Euro Umsatzeinbußen ins Haus. Beobachtet man die aktuelle Lage, ist aber eher von einem erheblich höheren Einbruch auszugehen. Auch wenn konkrete Zahlen derzeit nicht zu erhalten sind, die Folgen sind für viele Unternehmen nicht auszumalen. Die Branche muss dringend durch unkomplizierte und unmittelbare Hilfe finanziell entlastet werden."

"Überleben kerngesunder Betriebe wird riskiert"

Der BAV bittet die Politik von Bund und Ländern daher, umgehend mit ihnen in Kontakt treten zu dürfen. Die Bundesregierung sei "aufgefordert, die Folgen der Corona-Krise für die Branche der Autovermieter zu erkennen und den Unternehmen mittels entlastender Maßnahmen oder Zuschüssen unter die Arme zu greifen". Die Länder sollten ihre Förderbedingungen in dieser Situation an die Krise anpassen. "Zinsvergünstigte Kredite helfen nicht, denn Zinsen sind nicht das Problem und Kredite von heute die Probleme von morgen. Die Liquidität der Unternehmen muss jetzt erhalten bleiben", so der BAV in einer aktuellen Erklärung von dieser Woche. Weiter heißt es: "Hier wird das Überleben von grundsätzlich kerngesunden Betrieben riskiert. Das hat für die gesamte Gesellschaft Langzeitauswirkungen, welche für die Länder in Summe deutlich teurer würden als kurzfristige Finanzspritzen. Das gilt es durch beherztes Anpacken zu verhindern", so Jens Erik Hilgerloh mit Blick auf die drängenden Herausforderungen. (wkp)

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